Die geehrten Bundeswehrangehörigen Antje Seemann (2.v.l.), Markus Löfflad (M.) und Tanja Dernjac (2.v.r.) mit Verteidigungsminister Boris Pistorius und der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Foto: picture alliance/dpa/Kay Nietfeld

22.06.2023
dpa/yb

Peacekeeper im Bundestag geehrt

Sie setzen sich weltweit für den Frieden ein: Insgesamt 2100 deutsche Frauen und Männer – Zivilisten, Polizisten und Soldaten – sind zurzeit an internationalen Friedenseinsätzen beteiligt. Stellvertretend wurden jetzt neun von ihnen von der Bundesregierung ausgezeichnet.

Berlin. Es war das 10. Mal, dass die Bundesregierung mit einem Tag des Peacekeepings die Arbeit seiner Friedensbotschafter würdigte. Erstmals wurde die Ehrung im Bundestag durchgeführt – im Parlament wird über Krisenmanagement debattiert und über Auslandseinsätze entschieden.

Außenministerin Annalena Baerbock würdigte die internationalen Friedenseinsätze deutscher Frauen und Männer als Beitrag zu Frieden und Sicherheit in der Bundesrepublik und Europa. Die übergreifende Arbeit der zivilen Friedenssicherer gemeinsam mit jenen aus Polizei und Bundeswehr seien Vorbild für das Handeln der Regierung bei der Sicherheit – über die Ressortgrenzen hinweg, sagte die Grünen-Politikerin bei der Ehrung in Berlin, an der auch Innenministerin Nancy Faeser und Verteidigungsminister Boris Pistorius (beide SPD) teilnahmen.

"Eure Sicherheit ist auch unsere Sicherheit"

Freiheit sei kostbar, Frieden verletzlich, Sicherheit nicht selbstverständlich – das erlebten die Peacekeeper jeden Tag bei ihrer Arbeit in Krisenregionen, sagte Baerbock. „Deutsche Beiträge zur Friedensmission im Rahmen der Vereinten Nationen oder der EU sind und bleiben ein wichtiges Werkzeug der integrierten Sicherheitspolitik“, versicherte sie. Damit mache man den Partnern deutlich: „Ihr könnt euch auf uns verlassen. Eure Sicherheit ist auch unsere Sicherheit.“

Mit Blick auf das Motto der diesjährigen Preisverleihung – „Frauen, Frieden und Sicherheit“  – sagte Verteidigungsminister Pistorius: „Jede gute Mission wird mit jeder Frau, die an ihr teilnimmt, noch besser.“

Für den Deutschen BundeswehrVerband war Stabsfeldwebel Thomas Schwappacher, Erster Stellvertreter des Bundesvorsitzenden, bei der Preisverleihung dabei. „Es ist gut, wichtig und richtig, dass die Menschen, die sich weltweit in teils sehr gefährlichen Missionen für Frieden und Verständigung einsetzen, auch gewürdigt werden“, sagte Schwappacher. Und: „Dabei spielt es keine Rolle, ob sie eine Uniform tragen oder nicht – es ist ihr Einsatz, der zählt. Dass die Preisverleihung in diesem Jahr im Bundestag erfolgte, ist insbesondere für uns Soldatinnen und Soldaten ein gutes Signal. Denn hier im Parlament werden die Einsätze debattiert und beschlossen, in die die Bundeswehr geschickt wird.“

Stellvertretend für die Arbeit der vielen deutschen Peacekeeper wurden je drei Zivilisten, Polizisten und Soldaten ausgezeichnet. Dies sind die diesjährigen Preisträger:

Bundeswehr

Tanja Dernjac Die Soldatin im Range eines Oberstabsfeldwebels war bis März 2023 UN-Militärbeobachterin im Südsudan. Kernauftrag: Schutz der Zivilbevölkerung, Einhaltung des humanitären Völkerrechts.

Markus Löfflad Stabsfeldwebel, arbeitete von Oktober 2022 bis März 2023 als Berater der „Bagdad Computer School“ und unterstützte wegen seiner Kenntnisse die ABC-Abwehr-Schule der irakischen Armee.

Antje Seemann Die Soldatin im Range eines Oberleutnants zur See war bis März 2023 als Logistikerin im Rahmen der mittlerweile beendeten Ausbildungsmission „Gazelle“ im westafrikanischen Niger tätig.

Polizei

Claudia Bock: Die Polizeihauptkommissarin war bis Juli 2022 als beratende Expertin für Prävention und Ermittlung im Bereich sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt in einer UN-Mission im Sudan tätig.

Stephanie Königs: Die Polizeioberkommissarin war von November 2021 bis Februar 2023 als Beobachterin in Georgien. Mitglied eines Teams zur Beobachtung der Sicherheitsbehörden der Konfliktparteien.

Georg Fliege: Kriminaloberrat a.D., beriet von März 2020 bis Juni 2022 in einer EU-Mission das irakische Innenministerium. Es ging in Kooperation mit lokalen Polizeibeamten um strategische Planung.

Zivile Experten

Swen Dornig: Seit Oktober 2020 bei der für die NATO-Landstreitkräfte zuständigen Kommandobehörde Landcom in der Türkei im Einsatz. Arbeitet im Bereich Frauen, Frieden und Sicherheit.

Sahra El Fassi: Seit 2022 Beraterin für das Welternährungsprogramm in den palästinensischen Gebieten. War im Rahmen einer EU-Mission als Beraterin für Menschenrechte und Gender im Irak.

Sabrina Schirmer: Leitet seit Mai 2022 das OSZE-Feldbüro Brcko in Bosnien und Herzegowina. Setzt sich für Bildung, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Geschlechtergerechtigkeit ein.

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