Das Motto der evangelischen Militärseelsorge lautet „Domini Sumus“ (Wir gehören dem Herrn). © Militärseelsorge

Das Motto der evangelischen Militärseelsorge lautet „Domini Sumus“ (Wir gehören dem Herrn). © Militärseelsorge

15.06.2023
Von Katja Gersemann

„Man stirbt nicht für Berlin, man stirbt für Rukla.“

Berlin. Was die Zeitenwende für die Militärseelsorge bedeutet, ist derzeit wohl noch nicht absehbar. Mit ihrer Veranstaltung „Symposium Einsatz - Die Zeitenwende und ihre Herausforderungen für die Militärseelsorge“ hat die evangelische Militärseelsorge auf Einladung des Militärbischofs Bernhard Felmberg nun versucht, der Antwort auf diese Frage etwas näher zu kommen.

In Impulsvorträgen blickten die Abgeordnete des Deutschen Bundestages Aydan Özoguz (SPD), der Kommandeur der Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr Generalmajor André Bodemann und der ehemalige Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr Generalleutnant Rainer Glatz auf die Leistungen und die Herausforderungen der Militärseelsorge.

Özoguz würdigte die Verdienste und die Bemühungen der Militärseelsorge, sich den neuen Anforderungen zu stellen. Bodemann, in seiner Vorverwendung Kommandeur des Zentrums Innere Führung, wies darauf hin, dass die veränderte Lage ein anderes Selbstverständnis der Militärseelsorge erfordere. Sie müsse sich noch intensiver mit ethischen Fragen beschäftigen und sich in der Fläche anders aufstellen und organisieren. Grund dafür ist die Tatsache, dass im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung ganz andere Zahlen an Menschen zu betreuen seien. Es sei gut, dass die evangelische Militärseelsorge dazu aktuell bereits Überlegungen anstelle. Wichtig sei aber weiterhin auch der Blick auf die Notfallseelsorge – wie etwa bei Katastropheneinsätzen im Ahrtal.

Glatz bekräftigte in seiner Rede, der Lebenskundliche Unterricht sei ein enorm wichtiger Beitrag zur berufsethischen Bildung und gebe einen ethischen Kompass, ohne den man weder im Einsatz noch im Rahmen von Landes- und Bündnisverteidigung bestehen könne. Die berufsethischen Herausforderungen würden durch die neuen Dimensionen deutlich vielfältiger, komplexer und herausfordernder.  Man müsse grundsätzlich vermitteln, dass Landesverteidigung an den Außengrenzen der NATO stattfinde. Die Erkenntnis „Man stirbt nicht für Berlin, man stirbt für Rukla“ müsse vermittelt werden. Das sei eine Herausforderung sowohl für Vorgesetzte als auch die Militärseelsorge.

Zum Abschluss wurde der langjährige Referent für seelsorgliche Einsatzbegleitung im Evangelischen Kirchenamt für die Bundeswehr, Militärdekan Bodo Winkler, von Weggefährten mit bewegenden Worten verabschiedet

Für den Deutschen BundeswehrVerband nahm Hauptmann Ingo Zergiebel teil. „Die Veranstaltung hat verdeutlicht, welche Herausforderungen vor der Militärseelsorge liegen. Der Deutsche BundeswehrVerband wird der Militärseelsorge in diesem Transformationsprozess zur Seite stehen.“

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