Er hängt noch ein Jahr in Brüssel dran: Jens Stoltenberg hat sich bereit erklärt, bis Oktober kommenden Jahres das NATO-Bündnis als Generalsekretär zu führen. Foto: NATO

04.07.2023
Von Yann Bombeke

Keine Experimente: Jens Stoltenberg bleibt NATO-Generalsekretär

Das transatlantische Bündnis setzt in Kriegszeiten auf Kontinuität: Jens Stoltenberg bleibt für ein weiteres Jahr NATO-Generalsekretär.

Brüssel/Berlin. Es ist nur eine Personalie, aber in diesen Zeiten des Krieges in Europa eine von einiger Bedeutung: Jens Stoltenberg bleibt für ein weiteres Jahr als Generalsekretär an der Spitze der NATO. Auf dem Gipfel im litauischen Vilnius in der kommenden Woche soll die Entscheidung besiegelt werden.

„Ich fühle mich von der Entscheidung der NATO-Partner geehrt, meine Amtszeit als Generalsekretär zu verlängern“, sagte Stoltenberg. Und weiter: „Das transatlantische Band zwischen Europa und Nordamerika hat unsere Freiheit und unsere Sicherheit für fast 75 Jahre gesichert, und in einer gefährlicher gewordenen Welt ist unsere Allianz von größerer Bedeutung denn je.“

Zuvor hatten sich die 31 Mitgliedstaaten des Bündnisses nicht auf einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Stoltenberg, der eigentlich keine weitere Amtszeit angestrebt hatte, einigen können. Wenn man sich nicht auf die Nachfolge verständigen könne, könne die westliche Verteidigungsallianz nicht ohne Generalsekretär dastehen, sagte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vor wenigen Wochen. Deswegen wäre er für eine Verlängerung, zumal er die Zusammenarbeit mit Stoltenberg schätze.

„Unglaublicher Job“

Klare Unterstützung hatte auch die US-Regierung signalisiert. So lobte US-Präsident Joe Biden vor wenigen Wochen den „unglaublichen Job“, den Stoltenberg dank seiner Führungsstärke seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine gemacht habe. Nun soll der 64-jährige Norweger das Bündnis bis zum 24. Oktober 2024 leiten.

Stoltenberg übernahm den Posten als Generalsekretär im März 2014 – somit hat er seit dem Jahr, in dem die russische Aggression gegen die Ukraine mit der Besetzung der Krim ihren Anfang nahm, die NATO durch diese Periode der neuen Konfrontation mit dem großen Nachbarn im Osten geführt. Und es ist wahrscheinlich keine schlechte Entscheidung der NATO-Mitglieder, in Krisenzeiten auf Experimente zu verzichten und auf Kontinuität zu setzen.

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