Meckenheim/Bonn: „Europa zu Gast beim Deutschen BundeswehrVerband“
Mit Axel Voss, Mitglied im Europäischen Parlament, konnte die KERH Großraum Bonn erneut einen hochkarätigen Referenten für ihre Vortragsreihe gewinnen. Nach kurzer Einführung machte der Christdemokrat deutlich, dass im Zeitalter der Digitalisierung Entscheidungsstrukturen und schwerfällige politische Prozesse einer neuen Ausrichtung bedürfen. Auch bestehe die Gefahr, dass Europa - sofern keine eigene Strategie entwickelt würde - eine digitale Kolonie anderer Mächte werden könnte. Dazu komme die zunehmende Zersplitterung der Parteienlandschaft.
Voss führte weiter aus, dass es in der Weltpolitik zunehmend eine Überlebensfrage werde, dass Europa als eine Einheit zusammensteht. Anderenfalls bestehe die Gefahr, dass Europa zwischen den USA, Russland und China zerrieben werde. Die besondere Herausforderung sei dabei, dass in diesen Staaten meist eine Sprache gesprochen werde, diese meist eine Kultur und eine Währung haben, aber ein anderes Politik- und Wirtschaftsverständnis.
In Europa müsse man dagegen bei bis zu 28 unterschiedlichen Positionen eine Einigung erzielen. Auch auf die Klimadiskussion ging der Europaparlamentarier ein. Die stetige Emotionalisierung der bestehenden Herausforderungen bringe keine Lösungen, so Voss. Ziel sollte es sein, Fakten und dann Ökonomie mit Ökologie zu verbinden.
"Europa ist die Zukunft"
In den folgenden Ausführungen und bei der Diskussion ging der EU-Abgeordnete auf weitere aktuelle Themen wie Brexit und die Flüchtlingsproblematik ein. Auch hier wünschte er sich eine klarere Position und bessere Zusammenarbeit der Regierungschefs. Erreichtes von Europa sei zum Beispiel die Freizügigkeit, die freie Möglichkeit der Wahl eines Arbeitsplatzes unter Berücksichtigung gleicher Standards, die geschaffenen Regelungen u.a. zum Gesundheitsschutz oder Arbeitsschutz.
Voss stellte klar, dass Europa viel mehr als die erfolgreiche Reduzierung der Handygebühren sei. Europa sei die Zukunft und nicht Kleinstaaterei oder Nationalismus.
Es war eine rundherum gelungene und sehr gut besuchte Veranstaltung, berichtet der Regionalbeauftragte der KERH, Hans-J. Unger. Im Beisein des Vorsitzenden der KERH Region Bonn, Wolfgang Windolph, dankte Unger dem Referenten mit einer kleinen Aufmerksamkeit für den interessanten Vortrag.