Tagung mit Berufssoldaten an der UniBw in Neubiberg
Nahezu 140 Berufssoldaten aus dem süddeutschen Raum trafen sich zu ihrer Tagung in Neubiberg, um sich über spezielle Themenbereiche für Berufssoldaten zu informieren. Der Landesvorsitzende Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk trug Auswirkungen sicherheitspolitischer Entwicklungen auf die Bundeswehr aus Sicht des DBwV vor. Er bekräftigte in seinem Vortrag das Festhalten des DBwV an seinen Forderungen zur Umsetzung der eingeleiteten Trendwenden.
Stärk stellte die neue Kampagne „Schlagkräftige Bundeswehr“ vor, die in der Broschüre „Bw2025“ die Forderungen des Verbands zusammenfasst. Der DBwV werde diese Forderungen in den sieben Themenbereichen mit konkreten Lösungsvorschlägen untermauern. Bereits jetzt bringe sich der Verband bei fünf Gesetzesvorhaben ein, darunter beim „Gesetz zur nachhaltigen Stärkung der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr“. Hier bringe der DBwV seine Forderungen u.a. zu Versorgungsausgleich, Hinzuverdienstgrenzen, Soldatenlaufbahnverordnung, Einsatzversorgung oder Abschaffung der unterschiedlichen Besoldung Ost-West ein.
Der Leiter der Tagung, Oberstleutnant Josef Rauch, nahm sich in seinem Vortrag sozialen Fragen der Berufssoldaten an. Welche Leistungen beinhaltet eigentlich die unentgeltliche truppenärztlicher Versorgung? Welche Auswirkungen hat die 9/10-Regelung der Sozialgesetzgebung für die Krankenversicherung auch für Ehepartner? Ist eine Patientenverfügung bereits in jungen Jahren erforderlich? Die Antworten auf diese Fragen regten den einen oder anderen Teilnehmer an, seine persönliche Situation zumindest einmal zu überprüfen.
Heftige Diskussion und zahlreiche Nachfragen gab es nach dem Vortrag von Oberstleutnant Volker Baader, der als Verantwortlicher für die Personalbindung im BAPersBw einen zeitgemäßen, neuen Umgang mit dem Personal in der Bundeswehr forderte. Dabei konnte auch er nicht die nachteilig empfundene Wirkung von Personalbindungsmaßnahmen auf das Bestandspersonal auflösen, die z.B. mit Prämienzahlungen für Fachkräfte, Einstellung von Seiteneinsteigern mit höherem Dienstgrad oder mit der Anhebung von Altersgrenzen für eine Zurruhesetzung einhergehen.
Unterstützt von Hauptmann Winkler von der Personalführung beim BAPersBw stellte sich Baader den vielen Fragen der Berufssoldaten, mussten jedoch wegen ausstehender Entscheidungen gerade zu den besonderen und allgemeinen Altersgrenzen Antworten schuldig bleiben. Die Berufssoldaten brachten mit Blick auf einer beabsichtigten, im Raum stehenden allgemeinen Anhebung der Altersgrenzen u.a. ihre Sorge einer Überalterung der Bundeswehr zum Ausdruck, was sich gerade bei körperlich fordernden Verwendungen nachteilig auf die Einsatzfähigkeit von Personal auswirken werde. Der Landesvorsitzende Stärk machte deutlich: „Der DBwV lehnt die pauschale Anhebung der Altersgrenzen ab!“
Der Landesverband Süddeutschland hat mit den ausgewählten Themen für die Tagung den Nerv der Berufssoldaten getroffen. Die Sorgen und die Kritik der Soldaten spiegeln sich in den Forderungen des Verbands in seiner neuen „Kampagne Bw2025“ zur zukunftsfähigen Aufstellung der Bundeswehr wider. Von daher war es wichtig, nach der Absage der Sanitätsakademie der Bundeswehr diese Tagung für Berufssoldaten an der UniBw in München durchführen zu können.