Glücksburg: Ein besonderer Tag
Glücksburg. Über 30 Mandatsträger folgten der Einladung zur Informationsveranstaltung auf Bezirksebene im Bezirk 1 in die Glücksburger Meierwik-Kaserne. Darunter auch der Stellvertretende Landesvorsitzende Nord, Peter Braunshausen, für den dies ein besonderer Termin war. Der
Kapitänleutnant nahm nach 34 Jahren Dienstzeit an seinem letzten Tag als aktiver Soldat an der Veranstaltung teil.
Grund genug für einen Überraschungsbesuch von Oberstleutnant Andreas Brandes, der es sich als Landesvorsitzender nicht nehmen ließ, seinen Stellvertreter zu ehren: „Ich danke ihm für seinen Dienst in der Bundeswehr und seine mehr als engagierte Arbeit für den DBwV, die er trotz sehr hoher dienstlicher Belastung geleistet hat.“ Brandes übergab Braunshausen ein Buch mit Widmung des Bundesvorsitzenden und ein Geschenk des Landesvorstandes. Er bat den künftigen Pensionär darüber hinaus, sich wie bisher an hervorgehobener Stelle für den Landesverband Nord und den DBwV einzusetzen.
Informationsaustausch verbessern
Fregattenkapitän Jens Tischer zog als Bezirksvorsitzender nach zwei Jahren Amtszeit eine kurze Zwischenbilanz. Er bedauerte, dass er es noch nicht geschafft habe, alle Kameradschaften zu besuchen, bezeichnete dies aber aus dienstlichen Gründen als „einfach nicht möglich“. Sein Bestreben ist trotzdem, „in den Kameradschaften präsent zu sein“. Tischer bat die Mandatsträger deshalb erneut um frühstmögliche Unterrichtung über bevorstehende Aktivitäten und Termine.
Der Marinestabsoffizier stimmte die Vertreter der Kameradschaften auf die bevorstehende Landesversammlung in Damp ein und berichtete über einzelne Schwerpunkte seiner Arbeit. Er zeigte sich dabei offen für Kritik und empfänglich für Anregungen. Diesbezüglich wies er daraufhin, wie wichtig der Kontakt sowie ein guter Informationsaustausch mit der Basis für eine funktionierende Verbandsarbeit sind. Jens Tischer warb in diesem Zusammenhang auch um die Nutzung des internen Bereiches für Mitglieder im Internetauftritt des Deutschen BundeswehrVerbandes (DBwV).
Dem Übergang von Mitgliedern und Mandatsträgern aus den Truppen- in die Kameradschaften der Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen (ERH) misst der Bezirksvorsitzende nach wie vor große Bedeutung zu. Er stellte fest, dass die Aktiven frühzeitig an die ERH-Gruppierungen herangeführt werden müssen und deshalb Kontakte schon vor dem Ausscheiden aus dem Dienst hergestellt und gepflegt werden sollten: „Auf diesem Gebiet müssen wir tatkräftig weitermachen.“
Abgeordnete gefordert
Kapitänleutnant Braunshausen lenkte das Augenmerk der Mandatsträger auf die im September stattfindenden Wahlen zum Deutschen Bundestag. Er erläuterte dazu die Aktivitäten des Landesverbandes Nord, der in einem Schreiben Abgeordneten aus den Bundesländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein eine ganze Reihe von Fragen gestellt hat.
„Wir wollen wissen, wie die Parlamentarier und deren Parteien zu grundlegenden Themen der Sicherheits- und Verteidigungspolitik, zu Finanzen und die Bundeswehrangehörigen betreffenden sozialen Angelegenheiten stehen“, erläuterte der Stellvertretende Landesvorsitzende, „die Forderungen unseres Verbandes sind ihnen ja bekannt.“ Nun bleibt abzuwarten, wie sich die angeschriebenen Politiker für einen künftigen Koalitionsvertrag, unabhängig davon welcher Parteien, positionieren.
Der Stellvertretende Landesvorsitzende wies auf den großen Personalmangel in einigen Bereichen der Bundeswehr hin. In Spezialverwendungen sieht er einen Mangel von bis zu 50 Prozent, der angesichts der demographischen Entwicklung und der im Vergleich zu anderen Arbeitnehmern mangelnden Attraktivität kaum ausgeglichen werden kann. Der Marineoffizier forderte unter anderem eine eigene Besoldungsordnung für Soldaten, das uneingeschränktes Wahlrecht zwischen Umzug und Trennungsgeld sowie eine bessere Altersversorgung für Soldaten auf Zeit.
Steigende Mitgliederzahl
Zu den weiteren Tagesordnungspunkten gehörten aktuelle Informationen aus der Landesgeschäftsstelle durch Oberstleutnant der Reserve Stephan Peters. Der Landesgeschäftsführer wartete mit Zahlen über den zweitgrößten der vier Landesverbände des DBwv auf. Der Zuständigkeitsbereich hat eine Ausdehnung von 440 Kilometer in Nord-Süd-Richtung, von West nach Ost sind es 280. In den sechs Bezirken gibt es 189 Kameradschaften.
Aktuell zählen 57.000 Mitglieder zum LV Nord, die Tendenz ist weiter steigend. Für die Betreuung der Verbandsangehörigen und die Mitgliederwerbung arbeitet das Team Nord mit 14 Mandatsträgern und 17 Mitarbeitern. Peters lobte die Erfolge der hauptamtlichen Mitarbeiter, die dazu geführt haben, dass trotz jahrzehntelanger Reduzierung der Bundeswehr ein drastischer Rückgang der Mitgliederzahl vermieden werden konnte. Wichtig sind nach wie vor sogenannte Bleibeargumente, um ehemalige Soldaten auf Zeit im Verband zu halten.
Am Nachmittag trugen Mitarbeiter von Partnern der Förderungsgesellschaft des DBwV vor, die danach für eine Aussprache zur Verfügung standen. Damit endete die Informationsveranstaltung auf Bezirksebene für die Mandatsträger im Norden Schleswig-Holsteins. Der größte Teil davon sieht sich bald wieder - als Delegierte zur Landesversammlung Nord in Damp an der Ostseeküste.