Starkes Zeichen der Solidarität im Kreis Euskirchen
Es ist vollbracht! Was am 07.01.2021 im Kreishaus mit der Übergabe der ersten gelben Schleife an Landrat Ramers begann, endete am 03.03.2022 mit der Übergabe der letzten gelben Schleife in Kall an den Bürgermeister Hermann Josef Esser. Das heißt auch: Mission accomplished für Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Görlich. Selbst aus Euskirchen wollte er als Zeichen der tiefen Verbundenheit zwischen der Bundeswehr und dem Kreis Euskirchen mit der Unterstützung des Deutschen BundeswehrVerbandes alle Kreis- und Rathäuser mit einer gelben Schleife ausstatten.
Was ist eigentlich die gelbe Schleife?
Die Schleife ist ein sogenanntes Awareness Ribbon. Diese dienen international als Zeichen der Verbundenheit mit einer bestimmten Gruppe. Die gelbe Schleife steht dabei für die Solidarität mit Angehörigen der Streitkräfte. Ursprünglich stammt die Idee der gelben Schleife aus den USA, fand aber nach dem Jahr 2010 auch in Deutschland Verbreitung. Auf den Schleifen sind grundsätzlich drei Wappen oder Logos zu sehen. In der Mitte ist das jeweilige Wappen des Kreises oder der Stadt/Gemeinde, auf dem rechten Flügel das Eiserne Kreuz. Das Kreuz ist Bestandteil der Bundeswehr-Tradition und nicht ohne Grund in stilisierter Form seit 1956 das Erkennungszeichen auf allen Fahrzeugen der Bundeswehr zu sehen. Gestiftet hat das Originale im Jahr 1813 der Preußenkönig Friedrich Wilhelm III.
Auf dem rechten Flügel ist das Wappen des Deutschen BundeswehrVerbandes e.V. zu sehen . Der Deutsche BundeswehrVerband ist die unabhängige Einheits- und Spitzenorganisation zur Vertretung der allgemeinen, ideellen, sozialen und beruflichen Interessen aller aktiven und ehemaligen Soldaten deutscher Streitkräfte, der Zivilbeschäftigten der Bundeswehr, der Reservisten und freiwillig Wehrdienstleistenden sowie ihrer Familienangehörigen und Hinterbliebenen gegenüber Parlament, Regierung, Gesellschaft und Öffentlichkeit in Deutschland und Europa und war der finanzielle Unterstützer dieses Projektes.
„Ich war begeistert von der Zustimmung und der Bereitschaft des Landrates und der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister unseres Kreises,“ so Görlich nach dem Termin in Kall. Besonders positiv war das Interesse an der Bundeswehr im Allgemeinen und an den Standorten Mechernich und Euskirchen. Begleitet wurde Görlich von der Standortkameradschaft Euskirchen, insbesondere von dem Vorsitzenden Stabsfeldwebel Andre Korb. Aus dem letzten Termin in Kall wurde eine richtige Feierstunde. Hier fand zum ersten Mal etwas ganz besonderes statt. Neben der gelben Schleife wurde auch noch eine „Schutzschleife“ in den Farben rot, weiß und blau übergeben.
Diese „Schutzschleife“ symbolisiert durch die Farben Verbundenheit mit den Einsatzkräften. Sie steht für die Polizei-, Feuerwehr- und Rettungskräfte und wurde zuerst in Hessen am Tag der Polizei durch Ministerpräsident Bouffier ins Leben gerufen. Schutzschleifenträger zeigen ihre Solidarität und Wertschätzung für die Frauen und Männer, die tagtäglich mit ihrer Arbeit und oft auch mit ihrem Leben für uns einstehen.
Neben dem Bürgermeister Hermann Josef Esser und seinem allgemeinem Vertreter Michael Heller waren der Bundestagsabgeordnete Detlef Seif, Vertreter der Gemeinde Kall sowie Polizei, Feuerwehr, THW und DRK anwesend. Esser betonte, dass der Abschluss etwas Besonderes ist, da Bürgerinnen und Bürger gerade in den letzten Monaten sehr viel Hilfe von Uniformträgern erfahren haben. Neben der Corona und Fluthilfe ist die angespannte Situation im Ukrainekrieg von besonderer Bedeutung für die Bevölkerung. Görlich stellte anschließend den Anwesenden das Projekt und die Schleifen vor. Der Abgeordneter Seif gab einen Einblick in das politische Geschehen in Berlin rund um dem Konflikt.
Nach der Übergabe vor dem vom Hochwasser geschädigten Rathaus fand der Abschluss mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde, sowie einer Gesprächsrunde im Ratssaal statt.
Wie immer im Leben ist ein Abschluss gleichzeitig auch ein Neustart. Im Sommer möchte die Standortkameradschaft beim jährlichen Grillfest den Landrat sowie alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zu einem Wiedersehen einladen und Görlich hofft, dass das Beispiel Euskirchen Schule macht und andere animiert ebenso mit der gelben Schleife die Verbundenheit auszudrücken und somit die Soldaten besser in die Gesellschaft zu integrieren.