Generationen im Gedenken verbinden
Denkmal am Hohen Brendten erinnert nun auch an die Gebirgssoldaten der Bundeswehr
Mittenwald. Premiere für die Bundeswehr: Erstmals wurde einem bestehenden Denkmal eine Erweiterung angefügt. Das seit 1957 bestehende Denkmal am Hohen Brendten erinnert an die Toten der beiden Weltkriege. Nun wurde das Denkmal um einen Gedenkstein erweitert, der „den Gebirgssoldaten der Bundeswehr, die fu?r Frieden, Recht und Freiheit ihr Leben ließen“, gewidmet ist.
Jedes Jahr findet am Hohen Brendten in Mittenwald eine Feier zum Gedenken an die Toten der deutschen Gebirgstruppe in den beiden Weltkriegen, an alle Opfer von Krieg und Gewalt und im Besonderen an die Angehörigen der Gebirgstruppe der Bundeswehr, die bei der Ausu?bung ihres Dienstes ihr Leben verloren, statt. Mit dem zusätzlichen Element erhalten die toten Gebirgssoldaten der Bundeswehr nun auch ein optisches Denkmal.
Zur Einweihung am 13. September hatten sich viele ehemalige und aktive Angehörige der Gebirgstruppe, Traditions-, Reservisten- und Kameradschaftsvereine sowie zahlreiche Fahnenabordnungen rund um die großen Türme des Denkmals am Hohen Brendten versammelt. Nach der Weihe des Gedenksteins durch einen katholischen und einen evangelischen Militär-Dekan wurden viele Kränze abgelegt. Eine der Abordnungen wurde von Hauptmann a.D. Hans-Walter Tessler, Bezirksvorsitzender Oberbayern, geführt: „Seit 2006 bin ich jedes Jahr an diesem besonderen Ort. Mir ist seit Langem der Wunsch bekannt gewesen, dieses Denkmal zu erweitern und ich bin beeindruckt von der Umsetzung dieser Idee.“ Fu?r die Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ legte der Kommandeur, Brigadegeneral Alexander Sollfrank, einen Kranz nieder. „Ich finde es richtig und wichtig, dass die Soldatinnen und Soldaten der Gebirgstruppe der Bundeswehr, mit ihrer mittlerweile langen Geschichte, auch in den Auslandseinsätzen, hier jetzt einen Ort des Gedenkens bekommen haben“, so der General.
An der Finanzierung des sechs Tonnen schweren Granitblocks beteiligten sich auch der Deutsche BundeswehrVerband und die Soldaten und Veteranen Stiftung (SVS). Oberstleutnant Thomas Behr, Vorsitzender Heer im DBwV und Vorsitzender der SVS, sagte dazu: „Heute ist ein besonderer Tag: Wir können hier gemeinsam einen Gottesdienst in Frieden feiern und gleichzeitig unter Anteilnahme einer großen Öffentlichkeit aus dem In- und Ausland eine Erweiterung des bereits bestehenden Denkmals erleben.
Das Gedenken an unsere Kameraden zu bewahren ist auch eines der Stiftungsziele der Soldaten und Veteranen Stiftung unseres Verbands, mit der wir das Projekt gerne unterstützt haben. Das Ehrenmal kann als Vorbild dienen, vielleicht leichter Generationen miteinander zu verbinden und die Bedeutung von Trauer und Gedenken auch für eine jüngere Generation herauszustellen. In der heutigen Bundeswehr sind es oftmals die jungen Soldaten, die den Krieg hautnah erleben. Es ist hier ein Ort geschaffen worden, an dem man vermutlich in Zukunft auch vielen jüngeren Menschen begegnen wird. Es war bewegend mitzuerleben, wie Jung und Alt in Andacht verbunden waren.
Für mich ist dieser Ort ein würdiger Ort, der Trauer und Gedenken öffentlich, aber dennoch geschützt ermöglicht. Mein Dank richtet sich vor allem an den Präsidenten des Kameradenkreises der Gebirgstruppe e.V., Horst-Dieter Buhrmester, unter dessen Führung viele engagierte Menschen diese Idee zielstrebig verfolgt haben.“