Jörg Greiffendorf: „Den Verband modern und zukunftssicher aufstellen“
Bonn/Berlin. Es ist ein Wechsel an einer der wichtigsten Schaltstellen des „Vereins“ Deutscher BundeswehrVerband: Im September hat mit Hauptmann Jörg Greiffendorf ein neuer Schatzmeister das Amt übernommen. Greiffendorf löste Oberstleutnant Stephan Zier in der Unternehmensleitung des DBwV ab, der aus persönlichen Gründen sein Mandat niederlegte.
Im Deutschen BundeswehrVerband ist Greiffendorf längst kein Unbekannter mehr: Der 55-Jährige hat in den vorangegangen zwölf Jahren die Interessen der Streitkräftebasis im Bundesvorstand vertreten. Die Aufgabe, die Greiffendorf jetzt in Angriff nimmt, ist aber eine ganz andere. „Es ist schon etwas Neues, im aktiven Mandat der Unternehmensleitung zu sein“, sagt der gebürtige Hermannsburger, „als Säulenvorsitzender ist man in erster Linie in der Verbandspolitik aktiv, während in der Unternehmensleitung der Verein im Vordergrund steht.“
Greiffendorf, der auch auf mehrjährige Erfahrung als Schatzmeister des Manfred-Grodzki-Instituts zurückblicken kann, tritt in einer überaus wichtigen Phase des DBwV sein neues Amt an: Die Interessenvertretung der Menschen der Bundeswehr bewältigt in diesen Monaten die Zusammenführung des Verbands in Berlin – da ist umsichtiges und verantwortungsvolles Handeln im Sinne der Mitglieder gefragt. „Wir sind mitten im Prozess der Umstellung. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, den Verband modern und zukunftsorientiert aufzustellen“, sagt Greiffendorf, der mit seiner Ehefrau im niedersächsischen Visbek lebt.
Die Voraussetzungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen – und hier insbesondere mit den Beiträgen der Mitglieder – bringt Greiffendorf mit: Immerhin ist er in der Bundeswehr seit 36 Jahren im Bereich der Logistik tätig. Zudem hat er eine Ausbildung zum Betriebswirt absolviert. Seit 2003 ist er als Personalrat beim Logistikzentrum der Bundeswehr in Wilhelmshaven freigestellt. „Im Zuge der Neuausrichtung der Bundeswehr sind in den vergangenen Jahren viele Fehler gemacht worden. Wir sollten alles daran setzen, solche Fehler bei der Neuausrichtung des DBwV zu vermeiden“, sagt Greiffendorf, der voller Motivation auf seine neue Tätigkeit blickt. „Ich freue mich richtig auf die Zusammenarbeit in diesem Unternehmensleitungs-Team mit André Wüstner und Jürgen Görlich“, so Greiffendorf, „es war mir immer wichtig, Teil eines guten Teams zu sein – so, wie es auch im Vorstand SKB der Fall war.“
Großen Wert legt Greiffendorf auf die Unterstützung, die er durch den neu geschaffenen Kaufmännischen Bereich (KB) im DBwV erfährt – auch hier steht der Teamgedanke im Mittelpunkt. Der KB wurde vor dem Hintergrund der Schwerpunktverlagerung nach Berlin ins Leben gerufen, um den Verband zukunftsfest aufzustellen. Mehrere Bereiche und Abteilungen, die ohnehin schon eng zusammenarbeiten, wurden im KB miteinander verbunden. Das Ergebnis: kürzere Kommunikations- und Entscheidungswege sowie eine zentrale Ansprech- und Verantwortungsstelle für die Unternehmensleitung. Unter der fachlichen und personellen Führung des Kaufmännischen Geschäftsleiters, Christian Singer, sind die Abteilungen Controlling/Finanzen/verbandliche Administration, Informationstechnologie und Service-Center eng miteinander verzahnt. Hinzu kommen die Sachgebiete Einkauf und Immobilien, Interne Organisation sowie Mitgliedergewinnung und -bindung.
Mit der so gebündelten Kompetenz und Fachkenntnis kann der Schatzmeister einen verantwortungsvollen Umgang mit den Beiträgen der DBwV-Mitglieder gewährleisten. Daher ist sich Greiffendorf sicher: „Der Verband wird auch in 10 oder 20 Jahren noch DIE Interessenvertretung der Menschen der Bundeswehr sein.“
Sein Vorgänger, Oberstleutnant Stephan Zier, wachte mehr als vier Jahre über die Finanzen des DBwV. Für seinen Einsatz und sein Engagement dankte ihm die Unternehmensleitung. Der stellvertretende Bundesvorsitzende, Oberstabsfeldwebel Jürgen Görlich, sagte: „Ich möchte mich für die Zusammenarbeit und das kameradschaftliche Miteinander bei Stephan bedanken und wünsche ihm für seine persönliche wie auch dienstliche Zukunft alles Gute. Den bisherigen Weg der Modernisierung unseres Vereins konnten wir nur gemeinsam erfolgreich bestreiten. Ich war daher froh, mit Stephan jemand an der Seite zu wissen, auf den ich mich stets verlassen konnte.“
Bereits Ende August wurde Zier beim Sommerfest der Standortkameradschaft Bonn vor mehr als 200 Gästen mit der Ehrennadel des DBwV in Gold ausgezeichnet. Dort würdigte auch der Landesvorsitzende West, Oberstleutnant a.D. Thomas Sohst, den Einsatz von Stephan Zier zum Wohle des Verbands. Zier sei nicht nur für seine Tätigkeit als Schatzmeister ausgezeichnet worden, sondern auch für sein Engagement in der Personalvertretung sowie auf Kameradschaftsebene, zuletzt im Streitkräfteunterstützungskommando und im Kommando SKB. „Mandate sind immer Mandate auf Zeit“, sagte Sohst und fügte hinzu: „Der Verband lebt von beiden: Den Mitgliedern und denjenigen, die zusätzlich dem Verband im ehrenamtlichen Mandat Zeit zur Verfügung stellen. Dies hat Stephan Zier getan. Jetzt tritt er wieder in das Glied der ‚Nur-Mitglieder‘ zurück – aber wer weiß.“