Eine starke Stimme
Damp. Im schleswig-holsteinischen Damp hat die dreitägige Landesversammlung Nord begonnen. Schwerpunkte des Treffens sind die Beratung und Beschlussfassung über 155 Anträge aus den Kameradschaften sowie die Wahl der Delegierten zur nächsten Hauptversammlung des Deutschen BundeswehrVerbandes (DBwV) im November. Darüber hinaus werden für die Berliner Veranstaltung Mitglieder für den Koordinierungsausschuss bestimmt.
Zu der Veranstaltung im Ostsee-Resort Damp vom 4. bis 6. April sind rund 200 Delegierte aus den Bundesländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig Holstein sowie 100 Gäste und Mitarbeiter angereist. Der die Regionen zwischen Nord- und Ostsee, Elbe und Harz umfassende Landesverband (LV) Nord ist derzeit der zweitgrößte Landesverband des DBwV.
Zuwachs im Norden
Oberstleutnant Andreas Brandes begrüßte als Landesvorsitzender den Bundesvorsitzenden mit weiteren Angehörigen der DBwV-Führung sowie seinen Vorgänger, Oberstabsfeldwebel a.D. Hans-Dieter Petersen, als Ehrengast. Das Grußwort übernahm der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Torsten Albig (SPD). Der 54-Jährige ist seit 2012 Chef der Landesregierung und möchte diese nach den Landtagswahlen Anfang Mai weiterhin führen.
Albig betonte das gute Verhältnis zur Bundeswehr in seinem Bundesland und die Freude darüber, dass diese im Norden wieder wächst. Dazu stellte er mit Blick auf den DBwV fest: „…und wo die Bundeswehr wächst, da braucht sie eine starke Stimme“. Der Ministerpräsident warb dafür, dass Jugendoffiziere an die Schulen seines Landes kommen und die Schüler auf freiwilliger Basis an deren Informationsvorträgen teilnehmen.
„Uns fehlen Menschen“, meinte der Politiker mit Blick auf die Personallage der deutschen Streitkräfte und versäumte auch nicht, auf die Probleme beim Material hinzuweisen: „Das ist ein schwer erträglicher Zustand.“ Albig räumte ein, dass in den letzten Jahrzehnten nicht nur bei der Bundeswehr zu viel gespart wurde. Er begrüßte deshalb besonders die Trendwende Personal durch die derzeitige Verteidigungsministerin.
Soldaten anerkennen
Der Sozialdemokrat sprach sich für die Erhöhung des Wehretats aus, ohne auf der anderen Seite Mittel für soziale und andere wichtige Angelegenheiten zu reduzieren. Er forderte außerdem mehr Anerkennung für die Soldatinnen und Soldaten in der Gesellschaft. Der Ministerpräsident hieß die Delegierten schließlich als Freunde in Schleswig-Holstein willkommen und wünschte der Versammlung einen guten Verlauf.
Da die Leitung der Landesversammlung seit dem frühen Nachmittag in Händen des Tagungspräsidenten lag, dankte ihm Oberstleutnant Heiko Tadge für seinen Besuch und übernahm wieder die Regie. Ihm stehen Stabsfeldwebel a.D. Klaus Dräger und Stabsfeldwebel Hannes Dreier als Stellvertreter zur Seite. Die Wahl der Beisitzer zum Präsidium fiel auf Hauptfeldwebel Bettina Green und Stabsunteroffizier Melanie Geyer.
Zum Vorsitzenden des Wahlausschusses der Landesversammlung Nord wurde Oberstabsfeldwebel a.D. Dieter Habbe gewählt. Beisitzer sind Fregattenkapitän Andreas Heise, Oberstleutnant Jens-Oliver Kaiser, die Stabsbootsmänner a.D. Ingo Berkholtz und Jürgen Rahlf sowie Stabsfeldwebel a.D. Friedrich A. Brod und Stabsfeldwebel Mario Mintken.
Arbeit in Bezirken und Ausschüssen
Den Redaktionsausschuss führt wie seit langer Zeit das Ehrenmitglied des DBwV, Oberstleutnant a.D. Hergen A. Hennings. Als weitere Mitglieder wurden Hauptmann a.D. Ortwin Rosenke, Oberleutnant Reimar Rübenapf und Stabsfeldwebel a.D. Andreas Priesemann von den Delegierten bestimmt.
Nach den Wahlen der Ausschüsse für die ordnungsgemäße Durchführung der Landesversammlung stehen am ersten Tag noch Treffen der sechs Bezirke sowie der Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen (ERH), der Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche auf dem Programm. Die jeweiligen Vorsitzenden haben dabei unter anderem Gelegenheit, ihre Tätigkeitsberichte abzugeben und sich der Diskussion mit ihren Delegierten zu stellen.
Als letzter Tagesordnungspunkt beginnt die Arbeit in den sechs Ausschüssen. Zu den Themen gehören Satzungs-, Verbands- und Organisationsfragen, Innere Führung, Dienst- und Laufbahnrecht, Besoldungs- und Versorgungsfragen, die Angelegenheiten von Soldaten auf Zeit, Freiwillig Wehrdienstleistenden, Zivilbeschäftigten und Reservisten, Besoldung und Versorgung sowie Betreuung und Fürsorge.
Die Landesversammlung Nord wird am Mittwoch mit der Wahl zum Koordinierungsausschuss der Hauptversammlung und dem Tätigkeitsbericht des Landesvorsitzenden fortgesetzt.