Debatte um Veteranentag nimmt weiter Fahrt auf: Unionsfraktion drückt aufs Tempo
Vor dem Hintergrund der am Wochenende zu Ende gegangenen Invictus Games Düsseldorf 2023 wird in Deutschland die Diskussion um die Veteranenkultur fortgesetzt – und sie nimmt immer mehr Konturen an.
Oberst André Wüstner, Bundesvorsitzender des Deutschen BundeswehrVerbandes, erneuerte seine Forderung: „Wir brauchen endlich ein umfassendes Veteranenkonzept für die Bundeswehr. Aus meiner Sicht ist es nicht nur höchste Zeit, sondern auch der bestmögliche Zeitpunkt: Wann, wenn nicht angesichts des schrecklichen russischen Überfalls auf die Ukraine und der Bedrohung Deutschlands und der freien Welt? Wann, wenn nicht vor dem Hintergrund der Invictus Games, die erstmals in Deutschland stattgefunden haben? Wir fordern, dass weitere Schritte zur Entwicklung der Veteranenkultur zwingend noch in dieser Legislaturperiode erfolgen“, sagte er.
Ein Element davon könne der Veteranentag sein. Dabei sei es aber ganz wichtig, dass es ein Tag ist, der die Anerkennung und Wertschätzung der gesamten Gesellschaft zum Ausdruck bringt: „Was wir nicht brauchen, ist ein weiterer Tag ,von der Bundeswehr für die Bundeswehr´“, betonte Oberst Wüstner. Ähnlich hatte er sich zuvor erst kürzlich unter anderem in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ und zum Auftakt der Invictus Games geäußert.
Eine Initiative aus der Mitte des Parlaments sei ein guter Anfang dafür. Es muss verstanden werden, dass insbesondere der Soldatenberuf kein Beruf wie jeder andere ist und dass wir dankbar gegenüber jedem sein müssen, der diesen Beruf zum Schutze des Allgemeinwohls, für Frieden und Freiheit ergreift."
Geht es nach der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion, so wird das Thema Veteranentag bereits am Donnerstag, 21. September, Thema im Deutschen Bundestag sein. Dann will die Union einen Nationalen Veteranentag fordern. Im entsprechenden Antrag wird ein Datum genannt, mit gleich zwei Begründungen.
„Der Geburtstag der Bundeswehr, der 12. November 1955, eignet sich in besonderem Maße für die Ehrung der Bundeswehr als Organisation und aller ihrer aktiven und ehemaligen Angehörigen, der Veteranen, im Besonderen“, heißt es zum einen. Zum anderen würde der 12. November in zeitlicher Nähe zum von vielen NATO-Partnern als Remembrance Day gefeierten 11. November als Erinnerung an das Ende des Ersten Weltkrieges stehen. Innerhalb von sechs Monaten soll die Bundesregierung laut Antragstext entsprechende Maßnahmen prüfen und dann den Bundestag über die Ergebnisse informieren.
Weitere Informationen zum Status Quo der Veteranenkultur und zu den Forderungen der deutschen Veteranenbewegung unter https://www.dbwv.de/veteranen
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