26.11.2019
dpa

Polnischer Außenminister Czaputowicz setzt auf starke Bundeswehr

Genshagen - Der polnische Außenminister Jacek Czaputowicz hat Deutschland ermuntert, die Verteidigungsausgaben noch stärker zu erhöhen. «Je stärker die deutsche Armee ist, desto sicherer fühlen wir uns», sagte er am Montagabend bei einer Veranstaltung der «Stiftung Genshagen» im gleichnamigen Ort nahe Berlin. «Ich denke, es ist in erster Linie im Interesse Deutschlands, die militärische Macht zu stärken.»

Die Nato-Mitglieder hatten sich bei ihrem Gipfeltreffen in Wales 2014 Verteidigungsausgaben von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zum Ziel gesetzt. Polen hat dieses Ziel bereits erreicht und strebt nach den Worten Czaputowiczs 2,5 Prozent bis 2030 an. Deutschland hat seine Verteidigungsausgaben seit dem Gipfel von Wales zwar deutlich erhöht und für kommendes Jahr 50,3 Milliarden Euro gemeldet. Mit den dann 1,42 Prozent des BIP ist es aber trotzdem noch weit vom Nato-Ziel entfernt.

Czaputowicz besucht nur wenige Tage nach der Vereidigung der neuen rechtskonservativen Regierung Polens als erstes Land Deutschland. Am Dienstag trifft er unter anderen Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD).

Die Staats- und Regierungschefs der Nato kommen in der nächsten Woche zu einem Gipfel anlässlich des 70. Geburtstags des Bündnisses zusammen. Im Mittelpunkt wird dabei die aktuelle Reformdebatte stehen, die vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron ausgelöst wurde. Er hatte die Nato als «hirntot» bezeichnet.