Pistorius: Neues Hilfspaket für Ukraine und Besuch und Moldau
Odessa/Chisinau. «Wir werden euch in diesem Abwehrkampf weiterhin unterstützen», sagte Pistorius am Donnerstagabend bei einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Rustem Umjerow in Odessa. Einiges an Material stehe unmittelbar vor der Auslieferung. In dem Waffenpaket sei eine hohe Zahl von Flugkörpern für Flugabwehrsysteme vom Typ Iris-T SLM mit mittlerer Reichweite und eine kleinere Zahl von SLS-Flugkörpern mit kürzeren Reichweiten enthalten, sagte der SPD-Politiker. Zudem gehe es um Drohnen zur Aufklärung und zum Kampf im Schwarzen Meer, um dringend benötigte Ersatzteile wie etwa Ersatzrohre für die von Deutschland gelieferten Artilleriesysteme sowie um Austauschmotoren für Kampfpanzer vom Typ Leopard. Zur Verfügung gestellt werde auch eine Million Schuss Munition für Handwaffen. Vom Jahr 2025 an solle die Auslieferung von 18 neuen Radhaubitzen der neuesten Bauart folgen, ergänzte Pistorius.
Pistorius in kleiner ukrainischer Nachbarrepublik Moldau
Pistorius setzt vor dem Hintergrund der russischen Bedrohung seine Unterstützungsreise in die Region in der kleinen ukrainischen Nachbarrepublik Moldau fort. Der SPD-Politiker wurde am Freitag in der Hauptstadt Chisinau von seinem moldauischen Kollegen Anatolie Nosatii mit militärischen Ehren empfangen. Anschließend sollte Pistorius in einer Kasernenanlage gezeigt werden, was Deutschland an Entwicklungsprojekten geleistet hat, um das Land widerstandsfähiger gegen Destabilisierungsversuche Moskaus zu machen.
Pistorius sollten auch mehrere geschützte Transportfahrzeuge vorgeführt werden, für die Deutschland Geld gegeben hat. Die Bundesregierung hat dem Land auch Sanitätsausrüstung zur Verfügung gestellt.
Moldaus proeuropäische Präsidentin Maia Sandu will die Anbindung an die EU vorantreiben. Seit rund zwei Jahren hat das Land den Status als EU-Beitrittskandidat. Russland hat aber zugleich in der von Armut geprägten Ex-Sowjetrepublik mit rund 2,5 Millionen Einwohnern weiter großen Einfluss. Dies gilt insbesondere in der abtrünnigen Region Transnistrien, wo seit den 1990er Jahren russische Soldaten stationiert sind. Im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gibt es immer wieder Befürchtungen, dass Moskau Unruhen in der Region als Vorwand nutzen könnte, um die Lage zu eskalieren.