15.07.2024
dpa

Merz verteidigt Eurofighter-Flug

Der Unionsfraktionschef fliegt im Eurofighter mit. Drei Wochen später wird Kritik an den Kosten laut. Zu Recht? Merz verteidigt sich.

Berlin. CDU-Chef Friedrich Merz hat einen Mitflug in einem Eurofighter-Kampfjet gegen Kritik verteidigt. Merz sagte im ARD-Sommerinterview: «Ich bin eingeladen worden von der Luftwaffe, so wie viele andere vorher auch.» Er sei stellvertretendes Mitglied im Verteidigungsausschuss und habe eine Einladung der Bundeswehr angenommen. «Ich werde auch Einladungen zur Marine und zum Heer annehmen.» Diese seien in der konkreten Planung. «Ich wollte mich wirklich von der Einsatzfähigkeit, in diesem Falle der Luftwaffe, überzeugen - über der Ostsee, und das ist eine der neuralgischen, empfindlichsten Stellen im Augenblick im Konflikt mit Russland. Und das war genau richtig.»

Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang hatte den Mitflug von Merz in dem Eurofighter-Kampfjet kritisiert. «Das ist ziemlich instinktlos. Über 100.000 Euro sollten für die Truppe ausgegeben werden und nicht für persönliche Abenteuer und Selbstinszenierung», schrieb Lang auf der Internet-Plattform X.

Merz hatte den Flug absolviert, als er im Juni den Eurofighter-Flugplatz Laage bei Rostock besuchte. Der Hobbypilot flog streckenweise sogar selbst, das Kommando hatte im Front-Cockpit aber der Luftwaffen-Pilot. Die Maschine durchbrach auf dem Flug die Schallmauer.

Merz sagte in der ARD, der Flug hätte ohnehin stattgefunden. Die Bundeswehr fliege den Eurofighter ganz regelmäßig. «Wir sind an diesem Tag an dem Standort gewesen. Das war nicht der einzige Flug. Da haben eine ganze Reihe noch bis in die Nacht hin stattgefunden. Und bei einem dieser Flüge war ich dabei.»

Lang bezog sich in ihrer Kritik offensichtlich auf die Regierungsantwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linken-Abgeordneten Cornelia Möhring zu den Kosten des Flugs. Allerdings betont das Verteidigungsministerium darin, dass die Kosten von 111.242,38 Euro nicht zusätzlich für den CDU-Chef angefallen seien: «Diese wären (...) auch ohne Mitflug Dritter entstanden, da der Trainingsflug des Eurofighters im Routineflugbetrieb erfolgte und auch ohne das Beisein von Herrn Abgeordneten Friedrich Merz mit denselben fliegerischen Inhalten stattgefunden hätte.»