Kriminologe Pfeiffer soll innere Lage der Bundeswehr untersuchen
Berlin - Der renommierte Kriminologe Christian Pfeiffer soll nach den zuletzt bekannt gewordenen Übergriffen in der Bundeswehr die innere Lage der Truppe untersuchen. Er solle vorhandene Daten analysieren, mögliche Schwachstellen identifizieren und helfen, Vorschläge zur Schulung und Weiterbildung von Fachpersonal zu entwickeln, heißt es laut «Süddeutscher Zeitung» (29. März 2017) in einem Bericht des Verteidigungsministeriums für den Bundestag.
Auch der «Tagesspiegel» und die Funke Mediengruppe berichten darüber. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) reagiert damit unter anderem auf entwürdigende Rituale in einer Elite-Kaserne der Bundeswehr im baden-württembergischen Pfullendorf und auf einen Skandal um Sex-Mobbing und Volksverhetzung bei Gebirgsjägern im bayerischen Bad Reichenhall.
Generalinspekteur Volker Wieker schrieb laut Funke Mediengruppe an den Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses, Wolfgang Hellmich (SPD), der «Blick von außen» auf diese Vorgänge könne hilfreich sein. Wieker zufolge sind bei einer internen Analyse weitere 40 Hinweise bei der «Ansprechstelle Diskriminierung und Gewalt in der Bundeswehr» eingegangen. Zivile Mitarbeiter beklagten vor allem Mobbing-Vorwürfe, Soldatinnen und Soldaten sexuelle Übergriffe. Die Verdachtsfälle und Verstöße kämen vor allem in Standorten der Infanterie und bei der Ausbildung vor.