01.06.2018
dpa

Ermittlungen nach Unfall bei Sprengübung auf Truppenübungsplatz

Auf einem Truppenübungsplatz in der Lüneburger Heide kommt es zu einem Unfall. Vier Bundeswehrsoldaten werden verletzt. Die Behörden suchen nun nach den Ursachen.

Munster - Nach einem Unfall bei einer Sprengübung in Munster mit vier verletzten Soldaten suchen Bundeswehr und Polizei nach Ursachen und möglichen Verantwortlichen. «Der Zentrale Kriminaldienst hat die Ermittlungen aufgenommen», sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Heidekreis am Donnerstag (31. Mai 2018). Der Zentrale Kriminaldienst ist unter anderem für Fälle herausragender Bedeutung zuständig. Er hat spezielle Aufgaben wie die Bildung von Sonderkommissionen.

Der Unfall hatte sich am Mittwochmittag auf einem Truppenübungsplatz ereignet. Zwei Soldaten im Alter von 42 und 49 Jahren seien schwer verletzt zur Notfallbehandlung nach Hamburg gebracht worden, befänden sich aber außer Lebensgefahr, erklärte die Bundeswehr. Ein 29-jähriger Soldat und eine 31 Jahre alte Soldatin seien leicht verletzt worden. Wie es zu dem Unfall kam, sei noch nicht klar.

Zunächst habe die Bundeswehr intern ermittelt, sagte ein Sprecher des zuständigen Kommandos Territoriale Aufgaben in Berlin. Am Donnerstag habe die Truppenübungsplatz-Kommandantur Munster dann die zuständige Polizeidienstelle über den Vorfall informiert.

Vor dem Unfall hätten zehn Soldaten der «Gruppe Kampfmittelbeseitigung» die Entschärfung von Blindgängern und Sprengfallen auch zur Vorbereitung von Auslandseinsätzen geübt, sagte der Sprecher. Das sei Teil einer Fortbildung, die einmal jährlich in Munster stattfinde, berichtete der NDR. Die daran beteiligten Soldaten seien allesamt Spezialisten, hieß es dort.

Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie Agnes Strack-Zimmermann sagte der «Bild»-Zeitung, die zuerst über den Vorfall berichtet hatte: «Ich hoffe sehr, dass die schwer verletzten Soldaten genesen werden und die Bundeswehr transparent aufklärt und informiert, wie es zu diesem Unfall kommen konnte.»

Bei einem Übungsmarsch waren am 19. Juli 2017 in Munster mehrere Offiziersanwärter kollabiert, einer starb später an den Folgen. Sie hatten zuvor bei Temperaturen von knapp 28 Grad noch eine Extra-Strecke laufen müssen. Untersuchungen ergaben später, dass sie einen Hitzschlag erlitten. Die Bundeswehr kündigte daraufhin im März an, die Ausbildung der Soldaten zu ändern.