05.03.2018
dpa

Bundeswehr: Linke und Grüne fordern Anwerbestopp für Minderjährige

Berlin. Linke und Grüne wollen die Rekrutierung Minderjähriger für die Bundeswehr stoppen. Beide Fraktionen forderten die Bundesregierung am Freitag in einem Antrag im Bundestag auf, das Mindestalter für die Anwerbung und Einstellung bei den Streitkräften auf 18 Jahre festzusetzen. Die Rekrutierung müsse ebenso aufhören wie die Ausbildung Minderjähriger, forderte der Linken-Abgeordnete Norbert Müller. Die CDU-Abgeordnete Kerstin Vieregge betonte hingegen, Minderjährige würden nicht mit wilden Versprechungen von der Straße wegrekrutiert. Man freue sich über jeden jungen Menschen, der in Zeiten einer Freiwilligenarmee zur Bundeswehr gehe.

Minderjährige dürfen ab 17 Jahren zur Bundeswehr, allerdings noch keinen Dienst mit der Waffe leisten - etwa im Wachdienst. Auch in Auslandseinsätze dürfen sie erst bei Volljährigkeit geschickt werden. Der Gebrauch der Waffe ist ihnen nur für Ausbildungszwecke erlaubt. Die SPD fordert ein Ende der Ausbildung von 17-Jährigen an der Waffe.

Nach Angaben der Bundesregierung hat sich die Zahl der Soldaten, die bei Dienstantritt noch nicht volljährig waren, seit Aussetzung der Wehrpflicht 2011 von 689 auf 2128 im Jahr 2017 erhöht. Der Bundestag fasste am Freitag keinen Beschluss, sondern überwies die Anträge zur weiteren Beratung an den Verteidigungsausschuss.