22.12.2017

Bericht: Bundeswehr gibt nagelneue Fregatte wegen Mängeln zurück

Kiel. Der Vorgang ist für die Bundeswehr ungewöhnlich, aber begrüßenswert: Zum ersten Mal hat die Marine ein Schiff zur Nachbesserung an die Werft zurückgegeben, bevor es offiziell in Dienst gestellt wurde. Eigentlich ist dies eine Selbstverständlichkeit, aber in der Vergangenheit wurden Mängel oft erst beseitigt, als die Schiffe schon im Einsatz waren – zuletzt waren Einsatzgruppenversorger oder Korvetten betroffen. 

Grund sind erhebliche Soft- und Hardware-Mängel an Bord der neuen Fregatte "Baden-Württemberg". Dies berichten die "Kieler Nachrichten". Die Marine lehnte die Indienststellung ab, das zuständige Rüstungsamt fordert von der Hamburger Werft Blohm + Voss, die Mängel zu beseitigen.

Damit gerät das Drei-Milliarden-Projekt "F125" erneut ins Stocken, wie die Zeitung schreibt. Die Fregatte "Baden-Württemberg", die sechs Jahre lang gebaut wurde, werde ab 19. Januar eine längere Liegezeit
in Hamburg haben, bestätigte ein Sprecher des zuständigen Bundesamtes für Ausrüstung, Nutzung und Informationstechnik der Bundeswehr. Umfangreiche Funktionsnachweise auf See seien nicht erbracht worden.

Die Probefahrten erfolgten in der Nordsee, vor Norwegen und vor Kiel. Die Arbeitsgemeinschaft (Arge) F125 habe jetzt die Möglichkeit, die Fehler zu beheben, so die Ansage von der Bundeswehr. Die Arge besteht aus Thyssen Krupp Marine Systems (TKMS/Kiel), zu dem Blohm + Voss gehört, und Lürssen (Bremen).