Baerbock dringt auf Deeskalation im Kosovo-Konflikt
Berlin. Angesichts der Spannungen zwischen dem Kosovo und Serbien dringt Außenministerin Annalena Baerbock weiter auf Deeskalation. An diesem Donnerstag will die Grünen-Politikerin zu einem Treffen der Außenministerinnen und -minister der Länder des westlichen Balkans nach Albanien reisen, wie eine Ministeriumssprecherin am Mittwoch mitteilte. Am Rande des Treffens im Rahmen des sogenannten Berlin-Prozesses werde Baerbock auch mit ihrem kosovarischen und ihrem serbischen Amtskollegen sprechen. Der von Deutschland initiierte Berlin-Prozess soll eine Annäherung der Westbalkan-Staaten an die EU befördern.
Auslöser der jüngsten Spannungen war ein Überfall serbischer Paramilitärs auf kosovarische Polizisten. Belgrad hat zudem serbische Truppen rund um das Kosovo aufmarschieren lassen.
Die Sprecherin Baerbocks sagte, die Lage in der Region stimme «durchaus sorgenvoll». «Serbien steht in der Pflicht, unzweideutig zu Gewaltverzicht aufzurufen.» Erste Anzeichen einer Reduzierung serbischer Truppen seien ein wichtiger Schritt. Nun müssten weitere Schritte in Richtung Deeskalation gegangen werden.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bekräftigte unter Berufung auf die Abstimmung mit den internationalen Partnern, dass eine Aufstockung der deutschen Soldaten in der NATO-geführten Friedensmission Kfor im Kosovo derzeit nicht geplant sei. Derzeit seien 71 deutsche Soldatinnen und Soldaten vor Ort.