Aktivisten: Mehr als 500 Tote nach Kämpfen in Syrien
Der lange eingefrorene Bürgerkrieg in Syrien flammt überraschend wieder auf. Innerhalb weniger Tage forderten die Kämpfe zahlreiche Tote und bringen großes Leid.
Damaskus. Im Zuge der neuen Gefechte in Syrien zwischen islamistischen Rebellen und Regierungstruppen sind Aktivisten zufolge mehr als 500 Menschen getötet worden. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die mit einem breiten Netz an Informanten stets gut informiert ist, waren unter den Todesopfern auch 92 Zivilisten.
Vor wenigen Tagen hatte eine Allianz Aufständischer unter der Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) eine Blitzoffensive im Nordwesten Syriens begonnen. Syriens Machthaber Baschar al-Assad kündigte eine Gegenoffensive an.
Laut der Beobachtungsstelle kamen unter den Aufständischen mindestens 217 Kämpfer der Rebellengruppe HTS ums Leben sowie 51 Kämpfer der sogenannten «Freien Syrischen Armee», die von der Türkei unterstützt wird. Aufseiten der syrischen Soldaten und regierungstreuen Truppen gab es demnach 154 Todesopfer.
Luftangriffe auf Wohngebiete der Rebellenhochburg Idlib, Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements, haben einen Massenexodus ausgelöst. Anwohner berichteten von katastrophalen humanitären Folgen: Die Wasserversorgung brach zusammen, zeitweise fiel auch der Strom aus.