Schikane beim Militär aus wissenschaftlicher Sicht
Aufnahmerituale bei den Streitkräften können so oder so ausfallen, harmlos oder brutal. Sie können in der Absicht durchgeführt werden, die Rekruten auf den Militärdienst vorzubereiten. Es kommt jedoch vor, dass Praktiken angewandt werden, bei denen neuen Rekruten körperlicher und geistiger Schaden zugefügt wird. Und nicht nur das: Angstzustände, Depressionen und Drogenmissbrauch als Folge von Schikanen bei Aufnahmeritualen können auch Einsatzbereitschaft und Moral von Streitkräften untergraben.
Die Wissenschaftlerin Charlotte Kröger, Senior Research der Netherlands Defence Academy, hat sich intensiv mit dem Thema „Schikane in den Streitkräften“ beschäftigt. Bei der 126. Generalversammlung von EUROMIL, der europäischen Dachorganisation der Militärverbände, hielt Charlotte Kröger einen Vortrag über „Hazing in the military: the need for dialogue“. Frank Schauka, Redakteur der Zeitschrift „Die Bundeswehr“ des Deutschen BundeswehrVerbandes, sprach bei der EUROMIL-Tagung in Berlin mit Charlotte Kröger über „Schikanierungen beim Militär“ und „die Notwendigkeit des Dialogs“.