Regierungsamtsinspektor Bernd Kaufmann
18.11.2019

Für die Menschen in der Bundeswehr

"Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es." - Der Deutsche BundeswehrVerband hat Regierungsamtsinspektor Bernd Kaufmann vom Bataillon Elektronische Kampfführung 911 aus Stadum in Schleswig-Holstein an die Spitze der Verbandsliste zur Wahl des Hauptpersonalrates beim Bundesministerium der Verteidigung in der Beamtengruppe gesetzt.

Bernd Kaufmann ist nicht nur Mitglied im Bundesvorstand, sondern verfügt über langjährige Erfahrungen in allen Stufenvertretungen und setzt sich gerne für die Menschen in der Bundeswehr ein. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, auf den Listen des Verbandes zu kandidieren“ so Kaufmann, der überzeugt ist, dass in der Zusammenarbeit der einzelnen Statusgruppen ein wesentlich besseres Verständnis besteht, wenn diese aus „einer Familie kommen“. Sein Lieblingszitat ist von Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es“. Wir habe dem engagierten Mitglied ein paar Fragen gestellt.

Herr Kaufmann, Sie sind bereits seit einigen Jahren aktiv zum Wohle der Menschen in der Statusgruppe Beamte tätig. Was hat Sie zu diesem Ehrenamt gebracht und welche Erfahrungen konnten Sie bereits sammeln?

Ich bin seit dem Jahre 2000 aktiver Personalvertreter. Zu Anfang war es die Neugier und die Lust, sich in einem Personalrat zum Wohle der Kolleginnen und Kollegen einzusetzen. Einfach etwas mehr machen und den eigenen Horizont erweitern, das waren damals meine Beweggründe.

Daraus wurde in den Folgejahren eine intensive Personalratsarbeit, bis hin zum Gruppensprecher der Beamten für die Beamten in unserer Dienststelle. Seit diesem Zeitpunkt widme ich mich mit aller Kraft der Personalratstätigkeit. Über den Bezirkspersonalrat beim Streitkräfteunterstützungskommando führte mich der Weg dann weiter zum Bezirkspersonalrat Streitkräftebasis und heute zum Bezirkspersonalrat beim Kommando Cyber- und Informationsraum.

Als Ersatzmitglied konnte ich ab 2012 auch meine ersten Erfahrungen im Hauptpersonalrat beim Bundesministerium der Verteidigung machen, seit 2016 bin ich in diesem Gremium als ordentliches Mitglied in der Beamtengruppe tätig. Ich bin sehr dankbar, dass ich über alle Stufenvertretungen meine Erfahrungen sammeln durfte und dieses Wissen zum Wohle der Menschen in der Bundeswehr einbringen konnte.

Sie haben sich für eine Kandidatur auf der Liste des Deutschen BundeswehrVerbands entschieden, warum für diesen Verband?

Wissen sie, ich war auch mal Soldat! Die „Familie DBwV“ war für mich kein Fremdwort als ich 1992 in die Beamtenausbildung gegangen bin. Als Gründungsmitglied der „Zivilen im DBwV“ im Jahre 2006 ist es mir eine Herzensangelegenheit, auf den Listen des Verbandes zu kandidieren. Gemeinsam sind wir stark und das beweisen die Listenvertreter in allen Stufenvertretungen. Die Fraktionen arbeiten mit Soldaten, Arbeitnehmern und Beamten besetzt zusammen. Das bringt immer ein wesentlich besseres Verständnis für die Belange der einzelnen Statusgruppe, ohne dabei das Ganze zu vernachlässigen. Es ist immer besser, mit als übereinander zu reden.

Das macht den Unterschied aus und das zieht sich bis in die Truppenkameradschaften durch. Es erleichtert das Zusammengehörigkeitsgefühl in den Dienststellen und vermittelt an die Mitglieder immer die aktuellsten Informationen. Das schweißt zusammen und geht weit über die Personalratstätig hinaus.

In den vergangenen Jahren hat sich für die Menschen in der Bundeswehr einiges verändert, neben der Umkehr des Stellenabbaus haben sich auch die Rahmenbedingungen verändert. Was sind Ihre Ziele für die kommenden Jahre für die Bundeswehrbeschäftigten?

In den nächsten zehn Jahren werden wir in der Bundeswehr ca. 60 Prozent der Beschäftigten aufgrund des Eintritts in die Pension/Rente verlieren. Die Trendwende Personal ist zum Glück jetzt Realität und wird auch mit viel Engagement angegangen. Die entstehenden Lücken zu schließen, wird eine echte Herausforderung.

Die Instrumente für eine effektive Nachwuchsgewinnung sind geschaffen und werden auch von unzähligen Mitarbeitern der Nachwuchsgewinnungsorganisation angewendet.

Wir werden noch flexibler werden müssen, was den Wechsel zwischen den Statusgruppen angeht. Den Binnenmarkt in allen Bereichen anwenden, eine Qualifizierung und fordernde sowie auch fördernde Personalentwicklung vorantreiben. Wir stehen als Arbeitgeber Bundeswehr in Konkurrenz mit vielen Arbeitgebern. Der gesamte öffentliche Dienst, wie auch die Unternehmen ringen um die besten Köpfe.

Es wird auch zukünftig wichtig sein, die Rahmenbedingungen von flexiblen Arbeitszeitmodellen, Telearbeit, ortsunabhängigen Arbeiten, einer guten Ausstattung mit Arbeitsmitteln usw. zu verbessern bzw. weiter zu entwickeln. Wir können es uns nicht leisten in diesen Bereichen der Entwicklung und den Wünschen der Mitarbeiter zu verschließen. Dafür muss sich mit Nachdruck einsetzt werden.

Neben dem Hauptpersonalrat beim Bundesministerium der Verteidigung werden im Mai 2020 auch die Stufenvertretungen in den militärischen Organisationsbereichen, die Gesamtpersonalräte sowie die örtlichen Personalräte gewählt. Erfahrene Personalvertreter raten dazu, mit der Arbeit als im Personalrat an der Basis zu beginnen. Was halten Sie davon?

Wie ich schon am Anfang ausführte, ist es wichtig Erfahrungen in Bereich des Bundespersonalvertretungsgesetzes (BPersVG) zu sammeln. Das ist nur möglich, wenn der Weg über den örtlichen Personalrat und die Stufenvertretung führt. Es ist ja auch ein Prozess, in dem jeder seinen Weg aufgrund von eignen Fähigkeiten und Interessenslagen findet. Wir brauchen aber auch engagierte Personalvertreter in den örtlichen Personalräten, die sich den alltäglichen Problemen und Fragen in unmittelbarer Nähe zu dem Menschen in der Bundeswehr stellen.

Was würden Sie jemand raten, der sich möglicherweise zur Wahl zum Personalratsmitglied stellen würde, aber noch unentschlossen ist?

Ich kann nur dazu raten, es zu probieren. Wer mit dem Gedanken spielt, ist ja schon einen Schritt weiter als die anderen. Scheuen Sie sich nicht, mit Vertretern des Verbandes und den Personalvertretern über die Arbeit eines Personalrates zu sprechen und denken Sie immer daran:

„Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es.“ (Erich Kästner)

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