Wir haben erreicht, was möglich war
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
kurz vor dem zu erwartenden Sommerloch melde ich mich noch einmal zu Wort. Dabei will ich keinesfalls in das allgemeine Phrasendreschen einstimmen und über die große Bühne Berlin philosophieren.
Denn der Alltag fordert uns und unsere Mitgliedschaft schon genug. Da sind etwa die ständigen Anträge auf Ausgestaltung von Dienstposten. Die werden meist zunächst wohlwollend betrachtet, die Stellen dann aber im Nachgang mangels Masse nicht besetzt oder die Anträge zur genaueren Begründung zurückgegeben. Also bleibt es bei der „Arbeitsverdichtung“ auf dem Dienstposten und zunehmenden Ausfällen wegen Überlastung. Vielerorts greift Frustration um sich, denn es ist trotz angekündigter Trendwenden keine Besserung in Sicht – schade eigentlich. Vielleicht geht ja bis 2025 noch was!
Neue Themen werden wichtig: Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) und Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) sind Dauerbrenner auf Personalversammlungen. Der Dienstgeber hat – wie andere Arbeitgeber im öffentlichen Dienst – erkannt, dass Handlungsbedarf besteht. In anderen Behörden werden dafür neue Dienstposten geschaffen, Zuständigkeiten festgelegt und Programme geschrieben. Alles in allem gute Ansätze, allein die Bereitschaft zur umfassenden Einbeziehung der Betroffenen scheint überschaubar.
Überzeugend sind die Ergebnisse in anderen Behörden derzeit jedenfalls nicht, so wird berichtet. Zu hoffen ist, dass diese zusätzlichen Aufträge nicht auf Dauer im Nebenamt abgewickelt oder andere schwindelige Ideen entwickelt werden.
Mein zweiter Punkt ist der gelungene Wechsel an der Spitze des Hauptpersonalrats (HPR) beim BMVg. Wie 2015 zwischen dem DBwV und der Gewerkschaft ver.di vereinbart, hat die Koalition der beiden größten Organisationen der Mitarbeitervertretungen gearbeitet und ist gut durch die erste Hälfte der Amtszeit gekommen. In den Medien konnte jeder den Prozess und die Ergebnisse verfolgen.
Natürlich geht gefühlt auch immer mehr. Im Ergebnis ist jedoch erreicht worden, was in Anbetracht der unterschiedlichen Zielsetzungen möglich war. Als erfahrener Personalvertreter mit Führungserfahrung in allen Stufenvertretungen kann ich hier nur meinen Respekt zum Ausdruck bringen. Kritik von außen ist einfach. Machen und Bestehen ist die Herausforderung. Demokratie ist gelegentlich auch schmerzhaft.
Ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit mit beiden Fraktionen, aber auch bei allen anderen Mitstreitern im HPR für die gute Zusammenarbeit und die vielen guten Gespräche. Martin Vogelsang gebührt unsere Anerkennung für die geleistete Arbeit, Torsten Schmidt wünsche ich eine glückliche Hand für die verbleibende Amtszeit bis 2020. Gemeinsam stark – Für die Menschen in der Bundeswehr.
Ihnen/Euch allen wünsche ich eine sonnige Urlaubszeit zum Auftanken!
Unseren Kameraden im Einsatz rund um den Globus wünsche ich friedliche Zeiten und eine gesunde Rückkehr in die Heimat.
Herzlichst
Ihr
Andreas Hubert