Beim Rundgang im deutschen UN-Stützpunkt Limassol: Der Kontingentführer Fregattenkapitän Sönke Brix (l.) und Fregattenkapitän Marco Thiele. Foto: DBwV/Bombeke

Beim Rundgang im deutschen UN-Stützpunkt Limassol: Der Kontingentführer Fregattenkapitän Sönke Brix (l.) und Fregattenkapitän Marco Thiele. Foto: DBwV/Bombeke

24.12.2018
Stefan Weyer/Michael Scholz/Yann Bombeke

In allen Ecken der Welt: Mandatsträger besuchen Einsatzsoldaten

Ämari, Limassol, Masar-e-Sharif – an diese Orte würde man vermutlich kaum einen Gedanken verschwenden, wenn die Bundeswehr heute nicht weltweit im Einsatz wäre. Besonders in der Weihnachtszeit haben die Soldatinnen und Soldaten fernab von ihren Liebsten es aber verdient, dass man in der Heimat an sie denkt und zeigt, dass man sie nicht vergessen hat. Für den Deutschen BundeswehrVerband ist das eine Selbstverständlichkeit: Seit vielen Jahren ist es für die Mitglieder des Bundesvorstands gute Tradition, die Kameraden im Einsatz in der Vorweihnachtszeit zu besuchen. Während der Bundesvorsitzende, Oberstleutnant André Wüstner, gemeinsam mit dem Generalinspekteur die deutschen Einsatzkontingente in Litauen, auf Zypern und in Jordanien besuchte, waren auch andere Mandatsträger unterwegs.

Am 17. Dezember begleitete der stellvertretende Bundesvorsitzende des DBwV, Hauptmann Andreas Steinmetz, Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen auf ihrer Afghanistan-Reise. Auf dem Weihnachtsmarkt im Camp Marmal in Masar-e-Sharif konnten die Soldaten kurzzeitig an die sonst auch im Heimatland nicht immer ruhige Vorweihnachtszeit denken und bei Punsch, Christstollen, Bratwurst und Glühwein einen angenehmen Weihnachtsmarktbesuch fast wie in Deutschland erleben. Die Krönung des Abends war dann natürlich der Besuch der Ministerin und des stellvertretenden Bundesvorsitzenden.

Beide nahmen sich die Zeit, an den einzelnen Ständen mit den Soldaten zu sprechen und den einen oder anderen Punkt mit nach Hause zu nehmen, um nach Lösungen zu suchen. Nach einer Rede der Ministerin an die Soldaten in Camp Marmal und die per Livechat zugeschalteten Soldaten aus Kundus und Kabul überreichten von der Leyen und Steinmetz das Gelbe Band der Solidarität mit den Unterschriften der Abgeordneten des Deutschen Bundestags an Brigadegeneral Gerhard Klaffus. Bei einem Rundgang über den Weihnachtsmarkt hatte Steinmetz eine weitere Überraschung für den kommandierenden General auf Lager: Als erster Empfänger erhielt Klaffus das neue Weihnachtsgeschenk des DBwV für alle Soldaten im Einsatz: eine DIN A5-Dokumentenmappe – natürlich passend in wüstenflecktarn.

In Estland ist die Luftwaffe im Einsatz: Mit der Mission Air Policing Baltikum wird der Luftraum der baltischen Nato-Partner geschützt. Auf dem Flugplatz Ämari übergab der Vorsitzende Luftwaffe im DBwV, Hauptmann Michael Scholz, ein Gelbes Band mit Unterschriften von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und Abgeordneten des Deutschen Bundestags. Der Kontingentführer des Verstärkten Air Policing Baltikum, Oberstleutnant Sören Richter, nahm die weihnachtlichen Grüße aus Berlin gern entgegen. Generalleutnant Ingo Gerhartz, Inspekteur der Luftwaffe, Reinhard Brandl (CSU), Mitglied des Verteidigungsausschusses, und Hauptmann Scholz besuchten die im Rahmen der Nato-Mission in Estland stationierten Bundeswehrsoldaten Mitte Dezember.

Fregattenkapitän Marco Thiele, Vorsitzender Marine, war unterdessen nur wenige Tage vor Weihnachten im östlichen Mittelmeer unterwegs. Bei der UNIFIL-Mission fällt es erstmal bei Sonnenschein und Temperaturen von knapp 20 Grad schwer, an Weihnachten zu denken. Und doch tun die Soldatinnen und Soldaten alles, um auch dort im Einsatz ein wenig weihnachtliche Stimmung zu erzeugen – sei es auf der Korvette Oldenburg, beim Ausbildungskommando im libanesischen Jounieh oder im Stützpunkt im Hafen von Limassol, wo natürlich auch ein geschmückter Weihnachtsbaum nicht fehlen darf.

Fregattenkapitän Thiele besuchte zunächst das Ausbildungskommando in Jounieh unweit der Hauptstadt Beirut. Dort bildet ein kleines Team der Marine libanesische Kameraden aus. Ziel des Auftrags ist es, den Libanon zu befähigen, selber seine Hoheitsgewässer zu überwachen und zu schützen. Dies ist nicht einfach: Die ohnehin eher bescheiden ausgestatteten libanesischen Seestreitkräfte sind keine eigene Teilstreitkraft, sondern sind Teil der Landstreitkräfte. Fertig ausgebildete Soldaten übernehmen nach ihrem Training oft wieder andere Aufgaben an Land. Dennoch zeigen die deutschen Soldaten vor Ort viel Zuversicht und Optimismus, wenn sie die Lernfortschritte ihrer libanesischen Kameraden sehen.

Anschließend reiste Thiele nach Limassol auf Zypern weiter. Dort sprach der Vorsitzende Marine mit dem Kontingentführer, Fregattenkapitän Sönke Brix, und dem Kommandanten der Korvette Oldenburg, Korvettenkapitän Thorsten Vögler, über die aktuelle Lage im Einsatzgebiet vor der Küste Libanons und über die Entwicklung des deutschen UN-Stützpunkts in Limassol. Thiele tauschte sich aber auch mit den Vertrauenspersonen vor Ort aus. Angesprochene Themen waren unter anderem der Auslandsverwendungszuschlag, der geplante Ausnahmetatbestandszuschlag und die Betreuungskommunikation. Thiele nahm zahlreiche Punkte der VP auf und versprach, diesen nachzugehen.

Abgerundet wurde der Aufenthalt in Limassol durch einen Besuch im Camp Ken. In dieser Kaserne der zyprischen Armee sind die Angehörigen des Seebataillons untergebracht, die für den notwendigen Schutz des deutschen Kontingents sorgen. Zum Abschluss bedanke sich der Vorsitzende Marine beim UNIFIL-Einsatzkontingent für den offenen Austausch und wünschte den Kameraden friedliche und besinnliche Weihnachtstage.

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