1989 ganz besonderen Herausforderungen ausgesetzt - als Soldat im Zwiespalt zwischen christlicher Erziehung und möglichen Befehlen. Fregattenkapitän a.D. Hans-Heinrich Schneider berichtete in Meckenheim von seinen persönlichen Erfahrungen. Foto: Hans-Joachim Unger

1989 ganz besonderen Herausforderungen ausgesetzt - als Soldat im Zwiespalt zwischen christlicher Erziehung und möglichen Befehlen. Fregattenkapitän a.D. Hans-Heinrich Schneider berichtete in Meckenheim von seinen persönlichen Erfahrungen. Foto: Hans-Joachim Unger

12.01.2020
ga/hju

Meckenheim: 30 Jahre Wiedervereinigung - ein Zeitzeuge berichtet

Ein spannender, aber im Zusammenhang des 30. Jahrestages der Deutschen Wiedervereinigung kaum besprochener Bereich, war die Zusammenführung der beiden deutschen Streitkräfte. Anlass genug für die KERH Großraum Bonn zu diesem Thema eine Vortragsveranstaltung anzubieten. Mit Fregattenkapitän a.D. Hans-Heinrich Schneider konnte hierzu ein kompetenter Referent gewonnen werden.

Schneider hat sowohl in der Nationalen Volksarmee (NVA) der damaligen DDR, als auch in der Bundeswehr gedient. Nach seiner Pensionierung war er mehrfach im Auftrag der "European Union Monitoring Mission" in Georgien im Einsatz. Zuletzt war er als Wahlbeobachter im Auftrag der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Weißrussland.

In seinem Vortrag berichtete er im Wesentlichen aus der Zeit von 1986 bis 1989. Schneider stellte von Anfang an klar, dass man als Betroffener oft zwischen Objektivität und Emotionalität hin und her gerissen sei. Eindrucksvoll schilderte er die sich damals mehr und mehr entwickelnde persönliche Zerrissenheit, verursacht durch offizielle staatliche Informationen und persönlich gewonnene Nachrichten, beispielsweise aus Teilen der Familie oder des Fernsehens. Diese persönliche Sicht setzte er in einen großen historischen Zusammenhang. „Als Soldat im Zwiespalt zwischen christlicher Erziehung und möglichen Befehlen, sah man sich ganz besonderen Herausforderungen 1989 ausgesetzt.“ Seine Zuhörer konnten dies gut nachvollziehen, auch die Erleichterung nach dem Mauerfall, als dann alle Zwänge und der Druck weg waren.

In der regen Diskussion wurde schnell auch deutlich, wie wichtig diese Erlebnisse für das gegenseitige Verständnis sind. In der Zusammenfassung dankte der Organisator der Veranstaltung, Oberstleutnant a.D. Hans-Joachim Unger, für die interessante und offene Diskussion und machte deutlich, dass die Zusammenführung der beiden Armeen eine der Erfolgsgeschichten der Wiedervereinigung war. Eine Feststellung, die durch den Zuhörerkreis mit Beifall bedacht wurde.

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