Zahlreiche Gäste kamen zum Jahresempfang des Landesverbands nach Köln. Foto: hws

Zahlreiche Gäste kamen zum Jahresempfang des Landesverbands nach Köln. Foto: hws

05.11.2018
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Jahresempfang: Soldatischer Dienst verdient Anerkennung der gesamten Gesellschaft

Köln. In Vertretung des kurzfristig verhinderten Ministerpräsidenten Armin Laschet hielt NRW-Innenminister Herbert Reul die Festrede beim diesjährigen Jahresempfang des Landesverbandes West. Gern habe er die Vertretung übernommen – als Reservist sozusagen –, wie Reul selbst bemerkte. Das gebe ihm, der sich sonst eher um Angelegenheiten der Polizei kümmern müsse, nun Gelegenheit, den Soldaten der Bundeswehr persönlich im Auftrag der Landesregierung für ihren Dienst zu danken.

Einen besonderen Dank richtete er dabei an den BundeswehrVerband, namentlich an den Landevorsitzenden und seinen Stellvertreter. Ohne den Einsatz des Verbandes wären viele Verbesserungen für Soldaten in den letzten Jahren bei der Trendwende Personal nicht denkbar gewesen. Er wünsche, dass dies auch künftig bei der materiellen Ausrüstung zutreffe. Denn nur der gut ausgestattete Soldat kann das Gemeinwesen gemäß seinem Auftrag auch gut schützen. Das sei insbesondere in einem sich momentan eher verschlechternden politischen Umfeld wichtig. Die Wertschätzung des soldatischen Dienstes durch die Landesregierung habe sich auch kürzlich durch die vom Ministerpräsident Laschet vorgenommene Fahnenübergabe an den Feldjägerverband in Hilden manifestiert.

Grußworte sprachen die Bürgermeisterin der Stadt Köln, Elfi Scho-Antwerpes, und der Kommandeur Unterstützungsverbände Luftwaffentruppenkommando, Brigadegeneral Gerhard Hewera. Beide betonten die Bedeutung des Standortes Köln und die funktionierenden Beziehungen zwischen den Soldaten im Standort und ihrer Stadt, die auch durch den DBwV unterstützt und mitgestaltet werde.

Der Landesvorsitzende, Oberstleutnant a.D. Thomas Sohst, stellte in seinem Schlusswort die Menschen in der Bundeswehr in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Bei seinen Gesprächen mit Mitgliedern und Dienststellenleitern habe er festgestellt, dass vielen die Orientierung fehle. Vorbild und Vertrauen seien verloren gegangen. Dass die eingeleiteten Trendwenden bei Personal und Material ihre Wirkung noch nicht entfaltet hätten, könne man erklären. Nicht zu vermitteln sei aber, dass Bauvorhaben in Kasernen im Gegensatz zu zivilen Vorhaben länger auf ihre Fertigstellung warten lassen. WLAN in den Kasernen sei vor vier Jahren versprochen worden, aber bis heute keine Realität. Soldaten betrachten das als geringe Wertschätzung ihres Dienstes für diesen Staat.

In einem solchen Umfeld ist es nicht leicht, selbst Vorbild zu sein. Vorgesetze – wie etwa Kompaniefeldwebel als Schlüsselpersonen in den Einheiten – würden lieber mehr Zeit für die unterstellten Menschen haben, als sich mit Bürokratie und Mängelverwaltung zu befassen. Häufig werde der DBwV als Anker wahrgenommen, der allein für die nötige Aufklärung und Vermittlung sorgt.

„Dem stellen wir uns, würden uns aber wünschen, dass dies wieder vermehrt von Vorgesetzten wahrgenommen werden kann“, sagte Sohst. Vorgesetzte müssen in die Lage versetzt werden, verlässliche Informationen an ihre Untergebenen zu geben und Fragen beantworten. Sohst ermutigte allen Widrigkeiten zum Trotz dazu, sich auf allen Ebenen weiterhin den Menschen zuzuwenden und Mut zum Vorbild bei Verantwortung übernehmen ebenso wie in Haltung und Pflichterfüllung – im Großen wie im Kleinen aufzubringen.

In Sachen gesellschaftlicher Anerkennung des soldatischen Dienstes gebe es viele Aktivitäten, die auch von den Soldaten und ihren Familien positiv aufgenommen würden. Freikarten von Vereinen zu Bundesligaspielen, öffentliche Empfänge durch die Landesregierungen oder Landtage spiegelten dies wieder. Gleichwohl sieht der Landesvorsitzende auch hier noch Möglichkeiten zur Optimierung.

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