Gehen gestärkt mit geistigem Rüstzeug und dem Rückhalt des Verbandes künftig noch zielführender an ihre Arbeit als Vertrauenspersonen: Teilnehmer der VP Tagung Heer im LV West (Foto: DBwV/LV West)

Gehen gestärkt mit geistigem Rüstzeug und dem Rückhalt des Verbandes künftig noch zielführender an ihre Arbeit als Vertrauenspersonen: Teilnehmer der VP Tagung Heer im LV West (Foto: DBwV/LV West)

21.03.2017
as/ts

Freude am Gestalten

Vertrauenspersonen des Heeres aus dem LV West tagen in Bonn

Bonn - „Hat die Augen geöffnet und trifft voll die Bedürfnisse“. Das war die einhellige Meinung der Teilnehmer über die Fachtagung für Vertrauenspersonen des Heeres im Bereich des Landesverbandes West. Das hörten die Tagungsleiter, Oberstleutnant Thomas Behr und Oberstleutnant a.D. Thomas Sohst, gern. In der nun schon dritten Regionalkonferenz in den Landesverbänden informierte der Vorsitzende Heer die Vertrauenspersonen im Heer, jetzt Mitte März in Bonn. Diese Tagungen sollen die Möglichkeiten des rechtskonformen Handelns der Vertrauenspersonen insbesondere in den neu geschaffenen Gremien aufzeigen. Wachen über das Einhalten der Vorgaben im Dienstbetrieb, das sei die Aufgabe der Vertrauenspersonen. Wachsam sein, ohne detaillierte Kenntnisse, sei allerdings nur schwer möglich.

Schnell wurde deutlich, dass die Grundlagen des Handelns, die Kenntnis der gesetzlichen Regeln bei den Vertrauenspersonen und den Disziplinarvorgesetzten der weiteren Verbesserung bedürfen. Die vom Heer ins Leben gerufene Initiative „Gutes Führen“ kann hier ansetzen und das Vertrauen wiederum steigern, meinte Behr. 

Zur Novellierung des Soldatenbeteiligungsgesetzes und zur Arbeit in den Beteiligungsgremien berichteten zwei Experten des Verbandes. Die rechtlichen Neuerungen stellte DBwV-Rechtsanwältin Juliane Richter vor. Aus seiner Praxis als Vorsitzender des Bezirkspersonalrates im Kommando Heer berichtete Oberstleutnant Robert Thiele. Im gemischten Doppel vermittelten beide die durch die Novellierung erreichten Verbesserungen bei der Wahrnehmung von Beteiligungsrechten. Dazu gehören auch die Ansprüche von Vertrauenspersonen etwa bei Weiterbildung. Sie verwiesen auf die Unterstützung durch die Beteiligungsrechtler in den Landesverbänden und die juristische Expertise auf der Bundesebene, ebenfalls ein Netzwerk, das für die Beantwortung von Fragen der Vertrauenspersonen zur Verfügung stehe.

Thiele wies auf die neuen Gremien auf Brigade-/Divisions- und Kommandoebene hin. Das Zusammenwirken zwischen Vertrauenspersonen und den Disziplinarvorgesetzen und Dienststellenleitern müsse eingeübt werden – vertrauensvolle Zusammenarbeit, die Bereitschaft zum gemeinsamen Lernen seien erkennbar und zugleich Voraussetzung für den Erfolg.

Hinsichtlich der Weiterbildung wurde auf das Schulungsangebote des Manfred-Grotzki-Instituts (MGI) verweisen. Dies gelte nicht nur für Vertrauenspersonen, auch Chefs könnten daran teilnehmen.

Der Landesvorsitzende West, Oberstleutnant a.D. Thomas Sohst, der die Tagung gemeinsam mit dem Vorsitzenden Heer leitete, informierte über das die Stärke des DBwV ausmachende Zusammenwirken von Verbandspolitik im engeren Sinne von der Basis, dem Mitglied über die Truppenkameradschaften bis hin zum Bundesvorstand auf der einen und den Beteiligungsgremien auf der anderen Seite. Persönliches Kennen und der unmittelbare Austausch in den Netzwerken der Verbandspolitik, zwischen den Vertrauenspersonen aller Ebenen und das Nutzen der Expertise fachlicher Berater sei durch keine Kommunikation über OrgBriefkästen zu ersetzten. Deshalb die Tagung, deshalb die Darstellung der verschiedenen Netzwerke, deshalb die Ermutigung diese Netzwerke zu nutzen.

Am Beispiel der Soldatenarbeitszeitverordnung (SAZV) zeigte Behr auf, welche Lösungen im Zusammenwirken der Beteiligungsgremien (Bezirkspersonalrat und Vertrauenspersonenausschuss) gefunden wurden. Das Ringen um gute Lösungen auf der Grundlage der gesetzlich vorgegebenen „Spielregeln“ sei Aufgabe und Herausforderung, könne aber auch Freude bereiten, insbesondere wenn man es in einer Gemeinschaft täte.

Die Teilnehmer berichteten von den Erfahrungen aus einem Jahr SAZV und wie man als Vertrauensperson versucht habe, Lösungen in der Dienststelle für die Kameraden der Dienststelle zu finden. Behr zeigte auf, wie der DBwV daran arbeite, Verbesserungen sowohl im Bereich der Durchführungsbestimmungen mit den Beteiligungsgremien aber auch im gesetzlichen Bereich mit der Politik zu erreichen.

Die Tagung schloss mit der Ermutigung von Sohst und Behr, sich auch weiterhin in den Kameradschaften der Truppenteile und Standorte genauso wie in den Beteiligungsgremien zu engagieren. Wer Freude habe am Gestalten sei dort genau richtig. Vermutlich wird noch Ende des Jahres der Vertrauenspersonenausschuss beim Kommando Heer neu gewählt. Alle amtierenden Vertrauenspersonen sind wählbar und verfügen über eine Stimme. Stellen auch Sie sich zur Wahl – das Heer braucht Ihr Engagement!

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