11.11.2016

Erfolgreicher Standorttag in Köln-Wahn

Der Bundesvorsitzende als prominenter Gastredner erläuterte die aktuelle Verbandsarbeit.

Köln-Wahn. Standorttage gehören zu den Veranstaltungen, bei denen der Deutsche BundeswehrVerband - als größte Interessensvertretung der Menschen in der Bundeswehr überhaupt - im größeren Rahmen mit Angehörigen eines Standortes ins Gespräch kommen und einen Austausch führen kann. So auch am 02. November 2016 in der Offizierheimgesellschaft Köln-Wahn. Prominenter Redner war der Bundesvorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Oberstleutnant André Wüstner. Auch der Stellvertreter des Inspekteurs der Luftwaffe, Generalleutnant Dieter Naskrent, begrüßte die Anwesenden.

Der Vorsitzende der Standortkameradschaft, Oberstleutnant Mike Gläser, war sichtlich stolz und erfreut über diesen Zuspruch zum Standorttag und konnte ebenfalls eine stattliche Anzahl von Soldaten und Zivilbediensteten begrüßen.

In seinem Grußwort ging Generalleutnant Naskrent zunächst auf die aktuelle Nachrichtenlage und die großen Probleme ein, die in der Zukunft zu bewältigen seien. Ebenso wie für die nationale und internationale Politik stellten sie auch erhebliche Herausforderungen für die Streitkräfte dar. Er schilderte die fortschreitende Entwicklung der Luftwaffe seit der Jahrtausendwende und erläuterte die aktuellen Planungen und die neuen Aufgaben, die mit der Aufstellung des „Cyber- und Informationsraumes CIR“ auf die Bundeswehr zukämen. Nach einem Blick auf die derzeitige Materiallage der Luftwaffe und die angestrebte Neukalibrierung der Luftwaffe in der ersten und zweiten Führungsebene bis Ende 2017 schloss er mit der Feststellung, dass der BundeswehrVerband als Interessenvertretung für das Personal und die Führung der Luftwaffe von großer Bedeutung sei.

Der Bundesvorsitzende betonte in seiner Grundsatzrede die vornehmste Aufgabe des Verbandes: Menschen verbinden! Ein Austausch untereinander sei in diesen schwierigen und herausfordernden Zeiten wichtiger denn je! Die Trendwenden Personal, Material und Erhöhung des Haushaltes müssten jetzt „nachhaltig auf den Weg gebracht werden“. Das vor kurzem erschienene Weißbuch stellt die Grundlage für die Konzeptionierung der Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland dar. Dies gilt für die Diplomatie ebenso wie für die Ausrichtung der Streitkräfte. Er leitete daraus die Forderung nach einer dringend erforderlichen weiteren Erhöhung des Haushaltes der Bundeswehr ab und forderte eine zügige Erhöhung der Materialbeschaffungen.

Als weiteren Schwerpunkt seiner Rede schilderte er die aktuellen Themen, mit denen sich der Verband beschäftigt. Dazu gehören z.B. die Wahlfreiheit zwischen UKV und Trennungsgeld, die erforderliche Nachsteuerung in der Soldatenarbeitszeitverordnung und die damit verbundenen Fragen des Gesundheitsschutzes. Hierzu wurde bereits durch die Führung des BMVg eine Analyse veranlasst. Zum Schluss seiner Rede appellierte er an alle, die Bundeswehr immer als Ganzes zu sehen. Im Deutschen BundeswehrVerband gäbe es keine Klientelpolitik.

Im Anschluss erhielt Oberstleutnant Gläser eine Dankurkunde für seine Mandatstätigkeit und die Verdienstnadel in Bronze.

Nach einer kurzen Mittagspause wurde der Standorttag mit der Mitgliederversammlung der Kameradschaft Ehemaliger, Reservisten und Hinterbliebener (KERH) Köln-Wahn fortgesetzt. Der Vorsitzende, Oberstabsfeldwebel a.D. Peter Donner, konnte hierzu die stattliche Zahl von über 130 Mitgliedern und Gästen begrüßen. Unter ihnen auch die Vertreter der befreundeten Kameradschaften aus Bonn, Köln, Euskirchen und St. Augustin. In seiner Begrüßung freute er sich besonders, dass der Bundesvorsitzende sich auch für den Nachmittag die Zeit nehmen konnte und an der Versammlung teilnahm.

Nach einem kurzen Grußwort des Bezirksvorsitzenden, Hauptmann a.D. Volker Jung, ergriff André Wüstner das Wort und freute sich über den Zusammenhalt der Kameradschaften im Rheinland. Dies sei ein gutes Zeichen. „Der große Mehrwert für uns alle ist unsere Gemeinschaft“, betonte er. Noch nie habe der Verband so viele Herausforderungen gehabt, zu denen er Stellung beziehen soll. „Wir sind immer noch gut im Chaos!“ rief er aus. Noch nie habe ein Berufsverband in einer Legislaturperiode so viele Gesetze auf den Weg gebracht. Andere, viel größere, Gewerkschaften seien hierauf schon ziemlich neidisch. Gefragt, wie der Verband das mache, habe er immer zur Antwort gegeben: „Weil wir alle an einem Strang ziehen und immer die Bundeswehr als Ganzes sehen.“

Allein die Gesetze im sozialen Bereich stellen einen Mehrwert von über 600 Millionen Euro dar. Als eine Hauptaufgabe beschrieb er die Bemühungen des Verbandes, dass sich die Politiker mit Fragen der Bundeswehr als Parlamentsarmee und mit der Sicherheitspolitik beschäftigen. Das Weißbuch sei ein geeignetes Instrument, dieses Bemühen zu verstärken. Das Fehlen von Personal, Material und Geld sei auf Dauer für die „Organisation Bundeswehr“ eine Katastrophe.

Bezogen auf die Anliegen seiner Zuhörer stellte er zum Schluss seiner Rede die Aktivitäten des Verbandes anlässlich der Neueinführung des Ausweises für Reservisten und die langen Bearbeitungszeiten bei der Beihilfe heraus. Gerade bei der Beihilfe sei er im ständigen Kontakt mit dem zuständigen Staatssekretär und es zeichne sich in den letzten Wochen bereits eine Verbesserung ab.Im Anschluss konnte der Bundesvorsitzende verdiente Mitglieder für ihre langjährige Treue zum Verband auszeichnen. Für 50-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Oberst a.D. Franz Engelbert Uhl, Oberstleutnant a.D. Werner Merkle, Hauptmann a.D. Klaus Hülsmann und die Oberstabsfeldwebel a.D. Rudolf Borsch und Manfred Neuhäuser. Eine besondere Ehrung erhielt Oberst a.D. Rudolf Grabau. Er ist bereits seit 60 Jahren Mitglied und damit im Gründungsjahr 1956 dem Verband beigetreten.

Peter Donner erhielt aus der Hand des Bundesvorsitzenden ein Buch mit persönlicher Widmung als Dank für seine langjährige Mandatstätigkeit.
Die Mitgliederversammlung der KERH endete mit einer Darstellung der Aktivitäten der Förderungsgesellschaft, einer allgemeinen Information zum Wechsel in der Kfz-Versicherung und klang mit einem schmackhaften Imbiss und einem frischen Kölsch aus.