Vorsitzender Roland Richter, Vorsitzender ERH Bernhard Hauber, Stabsfeldwebel a.D. Kieninger und Bezirksvorsitzender Harald Lott (v.l.) Foto: DBwV/Dieter Nötzel

Vorsitzender Roland Richter, Vorsitzender ERH Bernhard Hauber, Stabsfeldwebel a.D. Kieninger und Bezirksvorsitzender Harald Lott (v.l.) Foto: DBwV/Dieter Nötzel

06.11.2018
DN/IK

Ennetach: Lotse für im Einsatz traumatisierte Soldaten berichtet

Immer wieder ist zu erfahren, dass Soldaten nach einem Auslandseinsatz traumatisiert nach Hause zurückkehren. Fehlten diesen Soldaten in den Anfangsjahren der Auslandseinsätze der Bundeswehr noch die dringend notwendige Betreuung, hat sich die Situation heute grundlegend verbessert. Darüber berichtete Oberstabsfeldwebel Uwe Nienhaus, „Lotse für Einsatzgeschädigte“ am Standort Stetten a.k.M., bei den Kameraden der selbständigen Kameradschaft ERH Mengen/Hohentengen.

Nienhaus blickt selbst auf Erfahrungen aus 17 Auslandseinsätzen zurück. Mit der gemeinhin bestehenden Vorstellung und Selbstwahrnehmung von Soldaten als harte Kämpfer lasse sich eine Traumatisierung schwer vereinbaren, weiß Nienhaus. Über Gefühle spricht man nicht. Nienhaus weiß um die Hemmschwellen betroffener Soldaten. Erfahrungsgemäß sei es jedoch einfacher, als erstes mit einem anderen Soldaten über belastende Erfahrungen zu reden. Dazu gibt es inzwischen die „Lotsen für Einsatzgeschädigte“. Seine Aufgabe ist es, die Betroffenen aber auch deren Familienangehörigen durch das umfangreiche ‚Netzwerk der Hilfe‘ zu „lotsen“.

Dazu gehören neben Psychologen, Krankenhäusern, Sozialdienst oder Militärseelsorge auch zahlreiche ‚Paten‘ wie z.B. der DBwV, Bundeswehrsozialwerk, Soldatenhilfswerk u.v.m.. Ziel sei es, dass betroffene Soldaten wieder gesund werden und ihren Dienst aufnehmen können. Aber auch darüber habe sich die Situation für dauerhaft geschädigte Soldaten verbessert.

Dank dem Einsatzversorgungsverbesserungsgesetz mit dem Einsatz-Weiterverwendungsgesetz habe Soldaten den Anspruch auf Weiterverwendung bereits bei einem Schädigungsgrad von 30 Prozent - wie dies oft bei PTBS-Erkrankung zutreffe. Dies ist auch ein Erfolg der Arbeit des DBwV.

Der Vorsitzende der Kameradschaft, Stabsfeldwebel a. D. Roland Richter, stellte am Ende des Vortrags fest: „Es ist schon gut zu wissen, dass irgendwann jemand die Idee hatte: Wir müssen denen helfen.“ und ergänzte: „Wenn ich an die Anfänge zurückdenke: Da war gar nichts geregelt“.

Zum Abschluss der Veranstaltung überreichten Richter und der Landesvorsitzende ERH, Oberstabsfeldwebel a.D. Bernhard Hauber die Dankesurkunde des Bundesvorsitzenden für 50 Jahre Mitgliedschaft im DBwV an Stabsfeldwebel a.D. Erich Kieninger.

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