Kooperationspartner der sicherheitspolitischen Veranstaltung (v.l.n.r.) Harald Lott (DBwV) mit KSK-Pressesprecher Oberstleutnant Kieron Kleinert, Thomas Trell (DWT), Wolfgang Götze (GSP) sowie Landesvorsitzender Oberstleutnant a.D. Josef Rauch. Foto: Ingo Kaminsky

Kooperationspartner der sicherheitspolitischen Veranstaltung (v.l.n.r.) Harald Lott (DBwV) mit KSK-Pressesprecher Oberstleutnant Kieron Kleinert, Thomas Trell (DWT), Wolfgang Götze (GSP) sowie Landesvorsitzender Oberstleutnant a.D. Josef Rauch. Foto: Ingo Kaminsky

17.10.2024
Von Ingo Kaminsky

Das Kommando Spezialkräfte und die Zeitenwende

Dornstadt. Die sicherheitspolitische Veranstaltung der Kooperationspartner Deutscher BundeswehrVerband (DBwV), Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP) Sektion Ulm und der Gesellschaft für Deutsche Wehrtechnik (DWT) Sektion Ulm unter Leitung von Bezirksvorsitzendem Oberstabsfeldwebel a.D. Harald Lott gab einen Einblick in das Kommando Spezialkräfte (KSK) in Calw. Dabei war die Frage zu beantworten, wie sich die Zeitenwende mit der Fokussierung auf Bündnis- und Landesverteidigung auf das Aufgabenspektrum des KSK ausgewirkt hat.

Deutschland braucht eigene Spezialkräfte

Pressesprecher Oberstleutnant Kieron Kleinert nahm die über 150 Teilnehmer zunächst mit in die Entstehungsgeschichte von Spezialkräften im Allgemeinen und des KSK im Besonderen. Soldaten der Spezialkräfte zeichnet aus, dass sie besonders ausgewählt, ausgebildet und ausgerüstet, psychisch stabil und physisch äußerst belastbar sind. Als Hochwertressource kommen Spezialkräfte zum Einsatz gegen strategisch oder operativ hochwertige Ziele. Das KSK mit seinen ca. 1500 Soldaten wie auch andere Spezialkräfte der Bundeswehr wird – entgegen denen bei Polizei und Zoll – von der politischen und militärischen Führung Deutschlands ausschließlich für Einsätze außerhalb Deutschlands und mit Beschluss des Parlaments eingesetzt. Dass Deutschland als souveräner Staat eigene Spezialkräfte braucht, zeigte die Rückschau in die Geschichte in das Jahr 1994 auf den Bürgerkrieg in Ruanda, wo es nur mit Hilfe befreundeter Länder möglich war, deutsche Staatsbürger aus dem Krisengebiet zu befreien. Noch im gleichen Jahr erging der Auftrag, das KSK aufzustellen.

Das Aufgabenspektrum des KSK

Es brauchte viele Jahre zum Aufbau des KSK. Auch heute ist eine harte, fordernde Ausbildung und der ständige enge Austausch mit Spezialkräften befreundeter Nationen ein Schlüssel für den Erfolg. In scharfen Einsätzen seit 1998 – vom Kosovo bis in Afghanistan – oft unbemerkt durch die Öffentlichkeit, haben sich KSK-Soldaten bewährt. Das Aufgabenspektrum umfasst u.a. die Festsetzung von Kriegsverbrechern, Rettung deutscher Staatsbürger aus Krisengebieten, Befreiung von Geiseln und das Gewinnen von Schlüsselinformationen für die strategische/operative Führungsebene.

Die Fokussierung auf Bündnis- und Landesverteidigung mit der Zeitenwende habe am Aufgabenspektrum nichts wesentlich geändert, so Kleinert. Eine noch stärkere Integration in die NATO, die Konzentration auf das Einsatzgebiet des erweiterten Ostseeraumes und die Unterstützung der ukrainischen Spezialkräfte bei der Ausbildung in Deutschland sind die deutliche Folge der veränderten Sicherheitslage.

Das Interesse an mehr Details zum KSK war bei den Teilnehmern geweckt, wie die vielen Fragen zeigten. Sei es mit Bezug zur Ausbildung, zur speziellen Ausrüstung, zum Frauenanteil, aber auch zur Versorgung bei Verwundung oder Dienstzeitende oder zur Anerkennung der Leistungen der Soldaten – offen beantwortete der Pressesprecher die Fragen. Erstaunt nahmen die Zuhörer zur Kenntnis, dass das Potential für die Personalgewinnung nicht geringer sei als vor der Zeitenwende, wenngleich weniger den Aufnahmetest bestehen.

Der Pressesprecher endete mit einer Einladung in das öffentlich zugängliche KSK-Besucherzentrum vor der Kaserne in Calw, welches die historischen und aktuellen Leistungen des KSK sowie seinen Umgang mit vergangenen Vorkommnissen dokumentiert.

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