Die Teilnehmer des sicherheitspolitischen Tagesseminars der KERH Berchtesgadener Land Foto: DBwV

Die Teilnehmer des sicherheitspolitischen Tagesseminars der KERH Berchtesgadener Land Foto: DBwV

18.06.2018

Bad Reichenhall: Sicherheitspolitik von den Kelten bis in die Gegenwart

Sicherheitspolitik hatte auch in früherer Geschichte eine bedeutende Rolle inne. Davon konnten sich die Teilnehmer des sicherheitspolitischen Tagesseminars der KERH Berchtesgadener Land in eindrucksvoller Weise überzeugen.

Organisiert von Oberstleutnant a.D. Wolfgang Schwarz und Hauptmann Kristin Brinckmann, Jugendoffizier Bad Reichenhall, führte das Seminar die Teilnehmer zunächst nach Manching in das „Kelten Römer Museum“. Das 2006 eröffnete Museum vermittelt einen plastischen Eindruck vom Leben der großen Keltenstadt in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. Obwohl die Kelten offensichtlich kein stehendes Heer hatten, waren die Bewohner zur Verteidigung ihrer Stadt vorbereitet. Dazu verwahrten die Männer ihre Schwerter zu Hause, bereit im Falle eines Angriffs als Bürgersoldat die Stadt entlang der 7 Kilometer Stadtmauer zu verteidigen.

Mit dem folgenden Besuch der Sonderausstellung des Bayerischen Armeemuseums „Verheizt Vergöttert Verführt - Die deutsche Gebirgstruppe 1915 bis 1939“ in Ingolstadt befasste sich das Seminar mit dem Schicksal von Soldaten der Gebirgstruppe nach dem Ende des 1. Weltkrieges. In sinnlosen Schlachten verheizt, blieb von der noch während des 1. Weltkrieges aufgestellten Gebirgstruppe nicht viel übrig. Der Reichswehr verboten, bildete man nach Ende des Krieges im Geheimen Kader aus, die nach 1933 von der Wehrmacht offiziell in die neu aufgestellte Gebirgstruppe wechselten.

Ab 1938 mit dem Anschluss Österreichs wuchs die Gebirgstruppe zu einer Elitetruppe von beachtlicher Größe auf. Die Entwicklung der Gebirgstruppe vom 2. Weltkrieg bis in die Gegenwart soll in einem weiteren Teil der Ausstellung dargestellt werden, der allerdings noch in Vorbereitung ist und einen weiteren Besuch erfordert.

Positiv überrascht waren die Teilnehmer von den sachkundigen Führungen und den lehrreichen, nach modernsten pädagogischen Konzepten eingerichteten Museen. Eines hat dieses Seminar deutlich gezeigt: Während man in der Vergangenheit mit Eliten und Tradition offensichtlich keine Schwierigkeiten hatte, ist dies heute ein schwieriges Feld.


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