Beim 50-jährigen Gründungsjubiläum der Kameradschaft ERH Berchtesgadener Land ehrten KERH-Vorsitzender Klaus Schwarzenberger und Landesvorsitzender Gerhard Stärk verdiente Mitglieder. Foto: Werner Bauregger

01.12.2022
Von Ingo Kaminsky und Werner Bauregger

Bad Reichenhall: Kameradschaft ERH begeht 50-jähriges Gründungsjubiläum

Mit einer Feierstunde im Offizierskasino der GebJgBrigade 23 beging die Kameradschaft ERH Berchtesgadener Land (KERH BGL) ihr 50. Gründungsjubiläum. Besonders herzlich begrüßte Vorsitzender Oberstleutnant a.D. Klaus Schwarzenberger den Landesvorsitzenden, Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk, und die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Bad Reichenhall, Ania Winter.

Grußworte würdigen soziales Engagement der Kameradschaft und nehmen Situation der Bundeswehr in den Blick

In ihrem Grußwort ging Winter auf die aktuelle militärisch angespannte Lage nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine ein. Landesverteidigung, Heimatschutz und damit auch die Bundeswehr seien dadurch wieder stärker in den Blickpunkt der Gesellschaft gerückt. Für Winter sei es beruhigend zu wissen, mit der Bundeswehr in Bad Reichenhall und Bischofswiesen verlässliche Partner in Krisensituationen zu haben. Die Stadt Bad Reichenhall wertschätze sowohl die Arbeit der aktiven Soldaten wie auch das soziale Engagement der KERH BGL, so Winter zum 50-jährigen Bestehen.

Landesvorsitzender Stärk erinnerte am Anfang seiner Festrede an Begebenheiten aus dem Gründungsjahr der Kameradschaft. 1972 war das Jahr der Olympiade in München, Richard Nixon war Präsident der USA, der Bundespräsident hieß Gustav Heinemann, die Bundesregierung führte Bundeskanzler Willy Brand, der Verteidigungsminister hieß Helmut Schmidt. Deutschland wurde Fußball-Europameister und der FC Bayern München Deutscher Meister. Das Wort des Jahres hieß „aufmüpfig“, was laut Stärk auch gut in die heutige Zeit passt. Der DBwV, damals erst 16 Jahre alt, sei bis heute eine zuverlässige, starke Interessenvertretung zu Themen, die mit der Bundeswehr, den Streitkräften und deren Angehörigen zu tun haben. Die hiesige Kameradschaft ist eine von 78 in Südbayern. Der Landesverband vereint 198 Kameradschaften.

Auch Stärk nahm Bezug zur aktuellen sicherheitspolitisch angespannten Lage nach Beginn des Krieges in der Ukraine mit der Ausrufung der Zeitenwende, dem Bundeswehr-Sondervermögen und der aufkommenden Erkenntnis, die Bundeswehr wieder für Bündnis-/Landesverteidigung befähigen zu müssen. Seit 2021 fordere der BundeswehrVerband, zur Stärkung der Einsatzbereitschaft mehr in Ausrüstung und Bewaffnung, Personal und Infrastruktur zu investieren. Leider fehle es bis heute an konkreter Umsetzung, die auch in der Truppe zu spüren ist.

Den runden Geburtstag nahm der Landesvorsitzende zum Anlass, sich beim aktuellen Vorstand und bei Mandatsträgern in Vorständen der KERH der letzten 50 Jahre zu bedanken, die mit ihrer ehrenamtlichen Einsatz die Betreuung der Mitglieder hier vor Ort sicherten. Der Dank galt zugleich den militärischen Führungskräften in hiesigen Standorten der Bundeswehr, die die Kameradschaftsarbeit des BundeswehrVerbandes unterstützen. Die erfolgreiche Arbeit der KERH BGL würdigte der Landesvorsitzende mit der Übergabe einer Dankesurkunde an Vorsitzenden Klaus Schwarzenberger.

Rückblick auf 50 Jahre intensive, erfolgreiche Kameradschaftsarbeit

KERH-Vorsitzender Schwarzenberger rief bei seiner Rückschau wichtige Ereignisse aus 50 Jahre Kameradschaftsarbeit in Erinnerung. Wenn es auch zur Gründungsversammlung am 24.11.1972 keinerlei Unterlagen gibt, sei dennoch bekannt, dass die Initiative dafür von Hauptmann Karl Grünwedel und Hauptfeldwebel a.D. Manfred Koch ausging. Koch als erstem Vorsitzenden folgten ab 1984 fünf weitere Vorsitzende, bevor 2012 Oberstleutnant a.D. Klaus Schwarzenberger die Führung der KERH BGL mit ihren aktuell 224 Mitgliedern übernahm. Seit der veränderten Struktur des BundeswehrVerbandes im Jahre 2005 gehört die KERH zum oberbayerischen Bezirk 4.

Schwarzenberger erinnerte an die vielen Veranstaltungen wie Ausflüge, Besichtigungen, Seminare, Museums- und Ausstellungsbesuche u.a. nach Salzburg, Ingolstadt oder Berlin. Auseinandergesetzt haben sich die Mitglieder mit vielen sozialen Themen, darunter Besoldung oder schleppender Bearbeitung der Beihilfeanträge. Aber auch an militärischen und sicherheitspolitischen Themen waren die Mitglieder interessiert. Weitere Details der 50-jährigen Geschichte der Kameradschaft sind in der 88-seitigen Festschrift nachzulesen, die dankenswerter Weise Oberstleutnant a.D. Wolfgang Schwarz zusammengestellt hat, endete Schwarzenberger.

Für langjährige Mitgliedschaft im BundeswehrVerband ehrten Stärk und Schwarzenberger beim Festakt Oberstabsfeldwebel a.D. Paul Schmaus, Stabsfeldwebel a.D. Maximilian Seidl, Oberstleutnant a.D. Manfred Weyand und Oberstleutnant a.D. Wolfgang Schwarz (50 Jahre) sowie Renate Seebald-Puttkammer, Generalleutnant a.D. Erich Pfeffer, Stabsunteroffizier d.R. Manfred Angerer, Oberstabsfeldwebel a.D. Werner Bruckmeier und Stabsfeldwebel a.D. Michael Schröer (40 Jahre).

Mit einem Blick auf den gut gefüllten Veranstaltungsplan für das neue Jahr 2023 leitete Schwarzenberger über zum gemeinsamen Festessen, bei dem sich Mitglieder und Gäste über persönliche Erinnerungen aus dem Kameradschaftsleben austauschten.

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