26.11.2021
Ingo Kaminsky

Viele neue Informationen bei Tagung mit Kompaniechefs

Pfaffenhofen. Nach der großen Resonanz und dem Erfolg der Tagungen mit Kommandeuren und Kompaniefeldwebeln hat der Landesverband Süddeutschland trotz angespannter Corona-Lage an der zweitägigen Veranstaltung mit Kompaniechefs im bayerischen Pfaffenhofen festgehalten. Der schwierigen Situation mag es geschuldet sein, dass Tagungsleiter Hauptmann Roland Ehrenberger Kompaniechefs und  Inspektionschefs vornehmlich aus bayerischen Standorten der Bundeswehr begrüßen konnte.

Oberstleutnant Josef Rauch übernahm es als Stellvertretender Landesvorsitzender, über die Herausforderungen für die Verbandsarbeit des DBwV nach der Regierungsbildung zu berichten. Wie sich dabei unterschiedliche Positionen der Parteien auswirken werden, bleibe abzuwarten. „Der Kassensturz nach Corona und die zu schnürenden Klimaschutzpakete werden den Bundeshalt durcheinanderschütteln, wovon auch der Verteidigungshaushalt betroffen sein wird“, sagte Rauch. Dennoch sehe er den DBwV gut aufgestellt, wie auch die Anträge zur 21. Hauptversammlung mit wichtigen Forderungen an die Politik belegen.

Fachkompetenz des DBwV mehr nachfragen

Konnte der Stellvertreter die Auswirkungen der geplanten Änderungen in seinem Vortrag nur anreißen, ging Anika Scharlau von der Rechtsabteilung des DBwV auf Details ein. Zunächst informierte sie darüber, wie der DBwV funktioniert und was der Verband bereits erreicht hat. In einem Ausblick auf anstehende Gesetzesänderungen wie dem Bundesbesoldungsgesetz und der Einführung eines regionalen Ergänzungszuschlags mit möglichen Auswirkungen auf den Familienzuschlag stellte Scharlau die Forderungen des DBwV vor. Nachbesserungen fordert der DBwV u.a. bei den Zulagen und beim BesStMG im Zusammenhang mit der SAZV. Einiges davon war auch den Chefs so nicht bekannt, anderes sehen sie wie die Gewährung von Zulagen mit hohen monetären Anreizen kritisch, da diese teilweise mit vergleichsweise geringen Ausbildungsumfängen/-anstrengungen erzielt werden und somit die Abstufung der Bezüge nach Dienstgrad/Besoldungsgruppen insbesondere bei den Unteroffizieren durcheinanderbringen können.

„Mit den Erfolgen von sozialen, dienstrechtlichen oder einsatzbezogenen Verbesserungen für die Menschen – oft festgeschrieben in Gesetzen, Verordnungen oder Vorschriften – ist es nicht getan“, so der Außendienstmitarbeiter Daniel Grabmann. Um diese Erfolge für jeden Betroffenen nutzbar zu machen, bedarf es der Kenntnis darüber. Sich darüber zu informieren, falle Vorgesetzten als auch Unterstellten bei der hohen Auftragslast oft schwer. Hier bot Grabmann den DBwV als Partner für Chefs bei der Wahrnehmung ihrer Fürsorgeverantwortung gegenüber Unterstellten an, der mit seinen Unterrichts-, Vortrags- und Schulungsangeboten zu dienstrechtlichen Aspekten, allgemeinen Vorsorgethemen, Einsatzversorgung u.a.m. unterstützen und entlasten kann.

Der Austausch über Erfahrungen und Probleme bei der Umsetzung der Mitbestimmungs-/Beteiligungsrechte von Vertrauenspersonen/Personalräten stand beim Beauftragten für Beteiligungsrecht des Landesverbands, Oberstarzt Dr. Michael Hautmann, im Fokus seines Vortrags. Anhand von Fallbeispielen gab Dr. Hautmann hilfreiche Tipps, wie VP/PR zweckmäßig eingebunden werden sollten und wo Grenzen für deren Mitwirken bestehen.

Einblicke in die Arbeit des Karrierecenter München

Als der Leiter des Karrierecenter München sprach Oberst Uwe Zinsmeister Veränderungen in der Personalgewinnung der Bundeswehr an, die sich einerseits aus der demografischen Entwicklung, andererseits aus dem anderen Selbstverständnis der Generation Z ergeben. Er stellte moderne Recruiting Methoden mit bedarfsorientierter Personalwerbung anhand von Beispielen vor. Mit Tamara Rohleder hatte Zinsmeister Unterstützung aus dem Karriereberatungsbüro Weiden mitgebracht. Als sehr engagierte Karriereberaterin gab Tamara Rohleder interessante Einblicke in ihre Arbeit und räumte mit so manchem Vorurteil gegenüber ihrer Berufsgruppe auf. „Für die Bewerber sind wir Berater, oft Seelsorger, manchmal Elternteil und hilfreicher Unterstützer“, so Rohleder. Das bedeute auch, Bewerber auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, sie zu steuern oder auch umzuberaten und die persönliche Situation zu berücksichtigen. Offen für Werbeideen aus der Truppe, luden Zinsmeister und Rohleder ein, mit der temporären Abstellung von Soldaten Beratungsgespräche authentischer zu gestalten und selbst Einblicke zu gewinnen.

Gesprächsbedarf gab es immer wieder auch in den Pausen. Tagungsleiter Hauptmann Roland Ehrenberger nahm vieles davon als Themenfelder für eine künftige Tagung auf. Die Teilnehmer äußerten sich zufrieden: „Es hat sich gelohnt, dabei gewesen zu sein!“

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