Unter den mehr als 80 Gästen des Jahresempfangs waren Abgeordnete und Politiker der Parteien aus Städten und Gemeinden, Land- und Bundestag sowie Kommandeure und Leiter von Dienststellen der Bundeswehr aus Baden-Württemberg. Foto: DBwV/Ingo Kaminsky

Unter den mehr als 80 Gästen des Jahresempfangs waren Abgeordnete und Politiker der Parteien aus Städten und Gemeinden, Land- und Bundestag sowie Kommandeure und Leiter von Dienststellen der Bundeswehr aus Baden-Württemberg. Foto: DBwV/Ingo Kaminsky

22.11.2024
Von Ingo Kaminsky

Verteidigungsfähigkeit ist vorrangiges Thema beim Jahresempfang Baden-Württemberg

Beim Jahresempfang Baden-Württemberg des Landesverbandes Süddeutschland in Nürtingen brachten Abgeordnete und Politiker der Parteien aus Städten und Gemeinden, Land- und Bundestag ihre Wertschätzung für die Soldaten der Bundeswehr und den Deutschen BundeswehrVerband als deren Interessenvertretung zum Ausdruck.

Unter den über 80 Gästen des Jahresempfangs begrüßte der stellvertretende Landesvorsitzende, Oberstabsfeldwebel Dieter Götz, zudem Kommandeure und Leiter von Dienststellen der Bundeswehr aus Standorten Baden-Württembergs sowie Vertreter befreundeter Verbände und ehrenamtliche Mandatsträger des DBwV.

Notwendigkeit von Verteidigungsfähigkeit in Grußworten bekräftigt

Andrea Schwarz (MdL) brachte in ihrem Grußwort die grundsätzliche Zustimmung von Bündnis 90/Die Grünen zur Bundeswehr zum Ausdruck: „Unsere Soldatinnen und Soldaten müssen so ausgerüstet sein, dass sie ihrer Aufgabe ohne Selbstgefährdung nachkommen können.“ Sie plädiert jedoch angesichts der immensen finanziellen Aufwendungen für Verteidigung bei gleichzeitig zu stemmenden Aufgaben bei Bildung, Infrastruktur, Verkehr dafür, Verteidigung im europäischen Rahmen zu organisieren.

Auch MdL Sascha Binder (SPD) mahnte die Balance zwischen den zivilen Aufgaben im Land und der Verteidigungsfähigkeit an. Neben den Anstrengungen um die personelle und finanzielle Ausstattung der Bundeswehr für deren Auftrag dürfe die Bevölkerung nicht vergessen werden. MdL Hans-Dieter Scheerer (FDP) sieht dabei die Politik, aber auch Bundeswehr und BundeswehrVerband in der Pflicht, die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, dass es für den Erhalt von Freiheit und Wohlstand eine resiliente Gesellschaft braucht, in der die Menschen ihren Beitrag leisten.
Der stellvertretende Kommandeur des Landeskommandos Baden-Württemberg, Oberstleutnant Stephan Voges, dankte dem BundeswehrVerband, der seit Jahren eine gewichtige und erfolgreiche Stimme der Soldaten in Politik und Gesellschaft für die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr und deren Interessen ist.

Verteidigung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

„Wertschätzung für die eigenen Streitkräfte ist wichtiger denn je“, so der Staatssekretär des Innenministeriums, Thomas Blenke (CDU). Sie drückt sich aus in Forderungen nach adäquater Ausbildung und Ausrüstung, aber auch nach gesellschaftlicher Anerkennung für Soldatinnen und Soldaten. Die Wehrhaftigkeit der Demokratie nach dem Angriffskrieg in der Ukraine erfordere ein Umdenken. „Wir sind bedroht! Sind wir darauf eingestellt?“ Als Staatssekretär für den zivilen Bevölkerungsschutz zuständig, sieht er die Länder noch nicht bereit, alle die im Operationsplan Deutschland geforderten Aufgaben erfüllen zu können. Es brauche ein Wachrütteln, um die Verteidigung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu begreifen.

Der Stellvertreter des Bundesvorsitzenden im DBwV, Stabsfeldwebel a.D. Thomas Schwappacher, brachte nach Aufkündigung der Ampel-Regierung in Berlin die Sorge des BundeswehrVerbandes zum Ausdruck, dass wichtige Gesetzvorhaben nicht oder abgeschwächt umgesetzt werden. Vor dem Hintergrund der sicherheitspolitischen Herausforderungen appellierte er deshalb, mit hoher Priorität dem Artikelgesetz Zeitenwende parteiübergreifend den Weg als wichtigen Baustein bei der Stationierung der Brigade in Litauen den Weg zu ebnen.

Landesvorsitzender Oberstleutnant a.D. Josef Rauch dankte für die vorgetragene Wertschätzung, nahm aber auch zur Kenntnis, wie Abgeordnete und Politiker der Parteien in der sicherheitspolitischen Diskussion ihre Positionen den neuen sicherheitspolitischen Realitäten anpassen. Kritik übte Rauch an der schleppenden Umsetzung der Zeitenwende durch die bisherige Regierung, die sich nicht auf Prioritäten einigen konnte. „Ich erhoffe mit von der künftigen Regierung mehr Taten, weniger Lippenbekenntnisse!“ Die Diskussionen auch hier beim Jahresempfang um Finanzierung der Bundeswehr, Wertschätzung des Soldatenberufes, Erhalt von Freiheit und Wohlstand oder eine neue Wehrform zeige, dass Landes- und Bündnisverteidigung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriffen wird.

In hervorragender Weise begleitete musikalisch den Jahresempfang das Saxophon-Quartett des Heeresmusikkorps Ulm.

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