Start in den Herbst mit Landestagung der Berufssoldaten
Nach über zwei Jahre langer Pause trafen sich mehr als 50 Berufssoldaten aus Bayern und Baden-Württemberg, um sich bei ihrer Tagung des Landesverbands Süddeutschland in der Ellwanger Rheinhardt-Kaserne über aktuelle spezifische Themen ihrer Statusgruppe auszutauschen. Eingeladen dazu hatte als neuer Verantwortlicher im Landesvorstand der Bezirksvorsitzende Baden, Stabsfeldwebel a.D. Matthias Schneider, der diese Aufgabe vom stellvertretenden Landesvorsitzenden Josef Rauch übernahm.
Herausforderungen für das Personalmanagement nach der Zeitenwende
Unter den Teilnehmern waren viele Spieße und auch Unteroffiziere aus der Personalbearbeitung der Truppenteile, die sich aus erster Hand bei Oberst i.G. Markus Deeg vom BAPersBw über die neuen Herausforderungen an die Personalführung informierten. Als Leiter des Grundsatzreferats der Abteilung IV für die Personalführung der Unteroffiziere und Mannschaften im BAPersBw stellte Deeg die Positionen seines Hauses und die Erwartungshaltungen der Truppe an das Personalmanagement gegenüber. Es gelang ihm, mit den Teilnehmern in einer lebhaften Aussprache die unterschiedlichen Facetten des Personalmanagements in der Bundeswehr zu diskutieren.
Dabei kamen Fragen aller Tagungsteilnehmer zu Wort, sei es zur Personalentwicklung generell und in Laufbahngruppen, zu Auswahlverfahren und Beförderungszeiten oder die aktuellen Regelungen im Umgang mit den Regelaltersgrenzen. Eines machte der Oberst dabei deutlich: Um die Bundeswehr nach der mit dem Krieg in der Ukraine ausgerufenen Zeitenwende für die Aufgaben der Bündnis- und Landesverteidigung auch personell besser aufzustellen, müssen die Anforderungen an das benötigte Personal geschärft werden. „Wir kommen aus einer Zeit, in der die Attraktivität [des Dienstes in der Bundeswehr] über allem war!“ Mit der Zeitenwende habe sich das geändert. „Wir sind im Aufwuchs, haben vielleicht Dynamik verloren.“ Grundsätzlich sehe er die Personalentwicklung der Bundeswehr in einem guten Trend, was die aktuellen Zahlen belegen. Am Ende standen die Erkenntnisse aus den ersten Evaluierungen zum neuen Beurteilungssystem in der Diskussion, da nach den Stabsoffizieren nunmehr auch die Unteroffiziere selbst davon betroffen sein werden.
Landesverband Süddeutschland ist für seine Mitglieder da
Landesvorsitzender Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk nutzte die BS-Tagung, um den Landesverband Süddeutschland und sein erfolgreiches Wirken für die mehr als 52.000 Mitglieder vorzustellen. Zunächst ging Stärk auf die Positionen des BundeswehrVerbandes in der Zeitenwende mit ihrem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Bundeswehr ein. Stärk hielt dabei seine Unzufriedenheit über die tempoarme Umsetzung der Zeitenwende und die unzureichenden Fortschritte nicht zurück, sei es bei der Einsatzbereitschaft und der Materialausstattung, bei der Munitionsausstattung oder der Infrastruktur und vieles mehr.
Wichtig war dem Landesvorsitzenden, die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Mandatsträger im Landesvorstand und der Landesgeschäftsstelle aufzuzeigen. Dazu gehöre die Mitarbeit der Vorstandsmitglieder in zehn Arbeitsgruppen auf Bundesebene, die sich u.a. mit Sicherheitspolitik, Einsätzen, Besoldung, Laufbahn- und Dienstrecht, Beihilfe und Versorgung beschäftigen. Jährliche zentrale Veranstaltungen des Landesverbands wie diese BS-Tagung richten sich unmittelbar an die Mitglieder. Hinzu kommen Veranstaltungen mit Partnerorganisationen wie GSP oder dem Reservistenverband. Stärk warb damit auch mit Blick auf die Landesversammlung 2023 mit den Neuwahlen bei den Teilnehmern für eine Mitarbeit als Mandatsträger im BundeswehrVerband.
Am Schluss seiner ersten BS-Tagung machte Tagungsleiter Schneider auf die stärkere digitale Ausrichtung des BundeswehrVerbandes u.a. mit DBwV-App und Online-Magazin aufmerksam. Er warb darum, sich als Ansprechpartner des DBwV für Auslandseinsätze zu melden und das Projekt „Junger DBwV“ aktiv zu unterstützen. Für eine nächste BS-Tagung Anfang kommenden Jahres seien Ideen willkommen, verabschiedete Schneider die Tagungsteilnehmer.