Kommandeurtagung Süddeutschland
Bamberg. Eine große Themenvielfalt hatte der Landesvorsitzende, Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk in diesem Jahr für die Kommandeure und Dienststellenleiter im Landesverband Süddeutschland auf der Tagesordnung. Knapp 70 Teilnehmer waren nach Bamberg angereist, um an der Fachtagung teilzunehmen.
Als Vertreter der Bayerischen Staatskanzlei überbrachte Ministerialrat Dr. Philipp Stiel, Leiter des Referates Streitkräfte und Bundesverfassungsrecht, ein Grußwort. Hierbei ging er auf die derzeitige Situation und Belastungen durch die Flüchtlingsströme, die Probleme in Russland, der Ukraine und auf der Krim ein. Große Unterstützung erfahre die Bundeswehr von der Bayerischen Staatsregierung durch die Forderung, den Wehretat für Personal und Material zu erhöhen.
Einen Sachstand und Ausblick auf die Attraktivitätsoffensive stellte der Leiter der AG Attraktivität im BMVg, Brigadegeneral Olaf Rohde dar. Deutlich ging er auf die einzelnen Schritte im Rahmen der Steigerungsmaßnahmen zur Attraktivität ein, stellte dabei bisherige Erfolge und auch die gesetzten Ziele dar. Seinen Dank an den Deutschen BundeswehrVerband für die Forderungen und Maßnahmen mit der Attraktivitätsagenda 2020 brachte er deutlich zum Ausdruck. Er bat alle Kommandeure und Dienststellenleiter, sich kreativ einzubringen und mit eigenen Ideen und Vorschlägen mit zu gestalten.
Mit dem derzeit größten Diskussionspotential in der Truppe, der Umsetzung der Soldatenarbeitsverordnung, beschäftigte sich Oberstleutnant i.G. Dr. Detlef Buch, Vorsitzender Luftwaffe im Bundesvorstand. Er vermittelte die Gedanken, Forderungen und die Entstehungsgeschichte im Rahmen der Attraktivitätsoffensive des DBwV, wie z. B. die permanente Überstundenbelastung, die Einsatzbereitschaft, die Berufszufriedenheit sowie Arbeits-/ und Gesundheitsschutz. Als ganz bedeutendes weiteres Merkmal stellte er die Verbandsforderung für eine gerechte Entlohnung für mehr geleisteten Dienst dar.
Oberstleutnant Christoph Auer, Beauftragter für Auslandseinsätze, stellte die Tätigkeiten und Herausforderungen der Verbandsarbeit in den Einsatzgebieten vor. Die Landesverbände Süddeutschland und Nord teilen sich derzeit diese Aufgabe mit der jeweiligen Leitdivision in Veitshöchheim und Hannover.
Der Geschäftsführer der Förderungsgesellschaft (FöG), Dr. Norbert Günster erläuterte die Angebote der FöG und stellte das Vorsorgekonzept sowie die Vorteile für die Mitglieder vor. Ganz besonderen Stellenwert nimmt neben vielen weiteren Angeboten die im Mitgliedsbeitrag integrierte Diensthaftpflichtversicherung ein. Zur direkten Möglichkeit der Information waren im Foyer die Info-Stände der Vertragsgesellschaften aufgebaut.
Den Abschluss des ersten Tages übernahm Oberstleutnant Rüdiger Spohr, Vorsitzender des HPR beim BMVg. Er brachte den Teilnehmern das Zusammenwirken zwischen dem HPR und dem GVPA näher und untermalte die wichtigsten Themen der Arbeit mit Beispielen. Ebenso erläuterte er die notwendige Zusammenarbeit
mit anderen Gruppierungen, welche in diesem Gremium vertreten sind. Zum derzeitigen Sachstand der Novellierung des SBG informierte er ebenso lebhaft und routiniert. Zum Schluss appellierte er an die Teilnehmer, sofern in einer personalratsfähigen Dienststelle, sich für die Personalratswahlen im Mai 2016 einzubringen.
"Gestalten sie mit, es geht um den Umgang mit Menschen".
Zum gemeinsamen Abendessen erfolgte der Besuch mit Grußwort des 3. Bürgermeistern von Bamberg, Herrn Wolfgang Metzner.
Der zweite Tag begann mit dem Grundsatzvortrag zur aktuellen Verbandspolitik durch den Bundesvorsitzenden, Oberstleutnant André Wüstner. Mit seinem Streifzug durch die vielfältigen Themen informierte er über die teilweise schwierigen Prozesse der politischen Arbeit. Der 60. Geburtstag des DBwV in diesem Jahr, der größte Erfolg in der Verbandsgeschichte mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Steigerung der Attraktivität, die sicherheits-/ und verteidigungspolitische Debatte aus Sicht der NATO und EU, die Forderung zur Tarifanpassung, die Änderungen und Verbesserungen im 7. BesÄndG, und schließlich die Umsetzung der SAZV bildeten nur einen kleinen Ausschnitt aus dem umfangreichen Tagesgeschäft.
Den vorletzten Programmpunkt übernahm Brigadegeneral a.D. Johann Berger, Deutscher Stellvertretender Direktor am George C. Marshall Center in Garmisch - Partenkirchen. Er stellte in seinem zum Teil sehr nachdenklichen Beitrag die Gedanken und Überlegungen zur Sicherheit und Stabilität im 21. Jahrhundert deutlich dar. Sehr viele Konfliktherde mit Bedrohungen weltweit, damit verbunden die Flüchtlingsströme sind Grund zu großer Sorge.
Wie ist es bestellt um Wohlstand, Frieden, Freiheit, Sicherheit, Stabilität und einem funktionieren Ordnungssystem? Welche Aspekte führen zu weitreichenden Veränderungen, wie wirkt sich all dies auf die Sicherheitslage aus und wie gestaltet sich der soziale Wandel insgesamt? BrigGen a.D. Berger gab Antworten hierauf. Die Beseitigung der Ursachen und Verhaltensänderungen sind evtl. Ausblick in eine positive Zukunftsgestaltung.
Die Tagung wurde insgesamt durch den Landesvorsitzenden zusammengefasst sowie weitere Hinweise und Informationen aus Sicht des Landesverbandes vermittelt. Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk, der diese Veranstaltung souverän, routiniert, durchdacht und locker leitete, bedankte sich abschließend bei den Teilnehmern für die rege Mitarbeit und Diskussionsbereitschaft.