Staatsminister Dr. Florian Herrmann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, mit Landesvorsitzendem Oberstleutnant na.D. Josef Rauch und DBwV-Vize Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert beim Jahresempfang Bayern in Füssen. Foto: Ingo Kaminsky

Staatsminister Dr. Florian Herrmann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, mit Landesvorsitzendem Oberstleutnant na.D. Josef Rauch und DBwV-Vize Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert beim Jahresempfang Bayern in Füssen. Foto: Ingo Kaminsky

18.04.2024
IK

Jahresempfang Bayern des Landesverbands Süddeutschland

Beim Jahresempfang in Füssen bekräftigt der Freistaat Bayern seine Unterstützung für die Bundeswehr und den Deutschen BundeswehrVerband.

Bezirksvorsitzender Stabsfeldwebel a.D. Franz Jung begrüßte die über 100 Gäste aus ganz Bayern, darunter besonders herzlich Vertreter aus der Kommunalpolitik, Abgeordnete aus dem Land- und Bundestag sowie zahlreiche Kommandeure der Bundeswehr.

Mit Grußworten hießen der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Allgäu und Hausherr der Veranstaltungsortes, Manfred Hegedüs, der Kommandeur des Aufklärungsbataillons 10 und Standortältesten Füssen, Oberstleutnant Alfred Hugger, und der erste Bürgermeister der Stadt Füssen, Maximilian Eichstetter, die Gäste willkommen und brachten ihre Wertschätzung für die Soldaten und den Deutscher BundeswehrVerband zum Ausdruck.

Nie war die Bundeswehr so wichtig

Staatsminister Dr. Florian Herrmann bedankte sich für den regelmäßigen Austausch mit den Soldaten und ihrem BundeswehrVerband gerade in der aktuell unsicheren Zeit. Angesichts der aktuellen Konflikte in der Welt und insbesondere der Entwicklungen in Russland sieht er die Zeitenwende als einen schmerzlichen politischen Schritt, der einen fundamentalen Mentalitätswechsel in der Gesellschaft erfordere. Dies werde in der Bevölkerung noch nicht hinreichend nachvollzogen. Angesichts der Herausforderungen brauche es eine Bundeswehr, die zur Landes- und Bündnisverteidigung befähigt ist.

Die Bayerische Staatsregierung als Fürsprecherin der Bundeswehr beim Bund fordere deshalb deren nachhaltige Finanzierung. Soldaten erfahren in Bayern große Wertschätzung. Zusätzlich zum Auslandseinsatz-Ehrenzeichen verleiht die bayerische Staatsregierung seit kurzem die Medaille für besondere Verdienste in der zivil-militärischen Zusammenarbeit.

Im bayerischen Landtag werde aktuell das „Gesetz zur Förderung der Bundeswehr“ beraten. Es soll u.a. die Förderung forschungsintensiver Verteidigungsindustrien, ein Kooperationsgebot ziviler und militärischer Forschung, den Einsatz von Jugendoffizieren an Schulen und die Bauförderung verankern. „Nie war die Bundeswehr so wichtig, also lassen sie uns danach handeln!“, brachte der Staatsminister die Position der Staatsregierung auf den Punkt.

Bundeswehr braucht die Unterstützung der Gesellschaft

Der stellvertretende Bundesvorsitzende des BundeswehrVerbandes verwies auf Entwicklungen in der Bundeswehr nach der Zeitenwende. Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert  verdeutlichte, dass die Bundeswehr sich nicht ausschließlich auf Bündnis- und Landesverteidigung refokussiere, sondern gleichzeitig das internationale Krisenmanagement leisten muss. Neue Kriegsschauplätze im Cyber- und Informationsraum erlauben jedoch kein Zurück in Denkmuster des Kalten Krieges vor 30 Jahre. Die Bundeswehr reagierte mit Strukturanpassungen.

Aktuell werde der „Operationsplan Deutschland“ ausgearbeitet, in dem die zivil-militärische Zusammenarbeit mit gegenseitiger gesamtstaatlicher Unterstützung ein Kernelement sei. „Es braucht eine Bundeswehr, die gesellschaftlich verortet ist und wehrhaft ist!“ Dass dies in Bayern weit vorangeschritten ist, habe er beim Jahresempfang erfahren. Auch der künftige Nationale Veteranentag werde zur Verankerung der Armee in der Bevölkerung beitragen. Der BundeswehrVerband bringe die angesprochenen Themen weiter voran, versicherte Bohnert.

Zeitenwende in der Bundeswehr hat Auswirkungen auf soziale Rahmenbedingungen

Für Landesvorsitzenden Oberstleutnant a.D. Josef Rauch habe der angesprochene Mentalitätswechsel bei den meisten Soldaten mit der Zeitenwende bereits begonnen. Er sehe jedoch, dass dies mit persönlichen Härten für die Soldaten verbunden ist und ein Nachjustieren bisheriger sozialer Rahmenbedingungen erfordere – wie z.B. bei der SAZV oder für die Stationierung der Brigade in Litauen. Die bayerische Gesetzesinitiative zur Förderung der Bundeswehr sei einzigartig. Sie sei es wert, in andere Bundesländer getragen zu werden.

Der Landesvorsitzende versicherte, dass sich der BundeswehrVerband weiterhin in die sicherheitspolitische Diskussion der Gesellschaft einbringen werde. Rauch dankte für die hervorragende Unterstützung, die Soldaten der Bundeswehr für ihren Dienst und die Mandatsträger des Landesverbandes für ihre Arbeit im Freistaat Bayern erfahren.

Das Holzbläsertrio des Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr sorgte für die musikalische Begleitung des Jahresempfangs.

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