Fachtagung des Landesverbands mit zivilen Beschäftigten
Giengen. Den zivilen Beschäftigten mehr Sichtbarkeit und Mitsprache in der Verbandsarbeit zu geben, ist eines der Ziele, das mit der Tagung mit zivilen Beschäftigten des Landesverbands erreicht werden soll.
Bei seiner dritten Tagung stellte der Beisitzer zivile Beschäftigte Alexander Träsch angesichts der nahezu 30 Teilnehmern ein gewachsenes Interesse an dieser Art des Informationsaustausches fest. Die Themen der Tagung reichten von der Arbeit der Personalräte über Nachwuchsgewinnung und Personalbindung bis hin zur Verbandspolitik rund um das zivile Personal.
Möglichkeiten der Mitbestimmung in Personalräten
Nach dem ungewöhnlichen Auftakt der Tagung durch Hauptmann Glowacki vom Sanitätszentrum München, der das betriebliche Gesundheitsmanagement der Bundeswehr mit Zielen, gesetzlichen Vorgaben und Gestaltungsmöglichkeiten zur Förderung der Gesundheit vorstellte, berichtete der Vorsitzende SKB im DBwV, Stabsfeldwebel Thomas Schwappacher, von seiner Arbeit als Mitglied im HPR. Er zeigte auf, wo Grenzen, aber auch die Möglichkeiten für Mitbestimmung von GVPA, BPR und HPR liegen und machte dies an Beispielen u.a. bei der Arbeitszeitregelung (SAZV) und der Umsetzung von Gesetzen deutlich. Auf Änderungen der Novelle zum Bundespersonalvertretungsgesetz verwies Oberstabsfeldwebel a.D. Ralph Bender. Der Beauftragte Beteiligungsrechte im Landesverband sieht in der Gesetzesnovelle einige Verbesserungen für die Arbeit von Personalräten.
Gewinnung von zivilem Personal für die Bundeswehr
Oberst Uwe Zinsmeister hatte RI’in Judith Dürbaum vom Karrierecenter München mitgebracht, die als ehemalige Soldatin (Hauptmann A12) an ihrem persönlichen Werdegang und weiteren Beispielen Wege für eine Wiedereinstellung oder Direktübernahme im Binnenarbeitsmarkt als Beamte und Arbeitnehmer aufzeigte. Zunächst jedoch stellte der Leiter KarrC München vielfältige, moderne Methoden der Nachwuchsgewinnung vor, deren Erfolg insbesondere bei zivilem Personal vom Zusammentreffen von Werbern und Bedarfsträgern bestimmt werde. Als erfolgreich erwiesen habe sich dies u.a. bei den „Zivilen Karrieretagen im BAINBw“, bei denen 120 Ingenieure für den Bereich der Rüstung gewonnen wurden. Kritisch sahen Teilnehmer die oft bevorzugte Förderung dieser Seiteneinsteiger. Dem begegnete der Oberst mit Verweis auf die Realität, nach der fehlende Fähigkeiten zu Outsourcing und in der Folge zur Auflösung von Dienststellen führen könne. Wer das nicht wolle, müsse die Bundeswehr als attraktiven Arbeitgeber etablieren.
Mitwirkung Ziviler Beschäftigte im DBwV stärken
Der Vorsitzende Fachbereich zivile Beschäftigte, Klaus-Hermann Scharf, streifte ein breites Feld an Themen von verbandspolitischen Erfolgen und Vorhaben – von der „Agenda Zivilpersonal der Bundeswehr stärken“, über Vorstellungen zu einem regionalen Ergänzungszuschlag, dem künftigen Umgang mit Langzeitarbeitskonten und den Regelungen zum UKV/TG-Wahlrecht bis hin zur Positionierung des DBwV in den Koalitionsverhandlungen. Eines werde für ihn deutlich: Nach den vielen Erfolgen der letzten Jahre müsse man wohl angesichts der Kassenlage im Bundeshaushalt die Erwartungen herunterschrauben.
„Wir wollen mehr zivile Beschäftige für den DBwV gewinnen!“. Dazu wolle der Außendienst des Landesverbands mehr zivile Beschäftigte in den Dienststellen erreichen, so Mike-Sascha Britsch. Der Leiter Außendienst wünscht sich, dass der Zugang zu zivilen Beschäftigten in den Dienststellen über zivile Mitglieder des DBwV als Ansprechpartner besser möglich werde. Es brauche den Zugang zu den Dienststellen mit der Möglichkeit, den DBwV als mitgliedernahe Interessenvertretung mit seinen zahlreichen Vorteilen für zivile Beschäftigte vorzustellen.
Der DBwV wandelt sich seit 12 Jahren weg von einer reinen Interessenvertretung der Soldaten und öffne sich zunehmend erfolgreich für zivile Beschäftigte, so der Justitiar des DBwV Christian Sieh. Er stellte die Stärken des Verbands wie die Fachkompetenz im Rechtschutz und das Wirken im politisch-parlamentarischen Raum heraus. „Die Erfolge für die Soldaten sind auch für die zivilen Beschäftigten wirksam.“, so Sieh am Beispiel der Einsatzversorgung. Dennoch seien die zivilen Beschäftigten im Verband immer noch unterpräsentiert und sollten mit der Übernahme von Mandaten in Vorständen stärker hervortreten.
Landesvorsitzender Gerhard Stärk berichtete über die Arbeit des Landesverbands in den letzten 12 Monaten mit dem Highlight der digitalen Landesversammlung. Auch da waren zivile Beschäftigte kaum vertreten. Mit Blick auf die Wahlen in den Kameradschaften im kommenden Jahr gäbe es wiederum die Möglichkeit, mehr zivile Mitglieder mit einem Mandat dort und so auch in die Landesversammlung einzubringen.