Arbeit in Workshops war beim ersten Treffen der SaZ-Ansprechpartner ein wichtiger, kreativer Teil der Tagung zur Erarbeitung von Verbesserungsvorschlägen. Foto: DBwV/IK

Arbeit in Workshops war beim ersten Treffen der SaZ-Ansprechpartner ein wichtiger, kreativer Teil der Tagung zur Erarbeitung von Verbesserungsvorschlägen. Foto: DBwV/IK

18.11.2024
Ingo Kaminsky

Erstes Treffen der SaZ-Ansprechpartner des Landesverbandes

Zu einer ersten Tagung der SaZ-Ansprechpartner kamen Zeitsoldaten zusammen, um sich über den weiteren Ausbau eines Netzwerkes auszutauschen, aber auch um sich aus erster Hand zu Themen der Zeitsoldaten zu informieren.

Mannschaften und Unteroffiziere der Statusgruppe aus allen Teilen des Landesverbandes, von Illkirch bis Cham, von Hammelburg bis Bad Reichenhall, und aus unterschiedlichsten Verwendungen kamen mit ganz ähnlichen Erwartungen zur zweitägigen Veranstaltung von Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Schreier. Im Kern ging es dabei um Netzwerkbildung, aber auch zu verstehen, wie Interessen der Zeitsoldaten besser vorangebracht werden können.

BundeswehrVerband und die spezifischen Interessen der Zeitsoldaten

Landesvorsitzender Oberstleutnant a.D. Josef Rauch erläuterte zunächst die Positionen des DBwV zu Entwicklungen in der Bundeswehr angesichts der sicherheitspolitischen Herausforderungen und des Ampel-Aus mit den Auswirkungen auf  die Umsetzung von Forderungen nach Verbesserungen für die Soldaten.  Sichtbar wurde, dass vieles nach dem Bruch der Koalition nunmehr erneut auf dem Prüfstand steht wie der Alimentative Ergänzungszuschlag oder gar das Artikelgesetz  Zeitenwende, mit dem für die Stationierung der Brigade Litauen die sozialen Rahmenbedingungen u.v.m. umgesetzt werden sollte. Mit seiner Liste „Baustellen der SaZ“ stellte Rauch eine ganze Reihe Forderungen vor - darunter den BS-Mannschaften oder den BS-Vario für länger dienende SaZ, die der Verband weiterhin auf seiner Agenda hat.

Dass der Landesverband Süddeutschland mit seinem Außendienst mit seinen Vortragsangeboten viele nützliche Informationen gerade für Zeitsoldaten bereithält,  machte Außendienstmitarbeiter Daniel Grabmann  deutlich. Regelmäßig in Grundausbildungseinheiten unterwegs, bieten die Mitarbeiter ihre Vorträge auch für Unterrichtungen in den Stammeinheiten oder auch in den TruKa an.

Was tut der GVPA für SaZ?

Nichts Spezifisches – so der stellvertretende Sprecher des GVPA, Oberstabsgefreiter Marcus Meissner. Als Interessenvertretung ist der GVPA im Rahmen der Mitbestimmung grundsätzlich für alle Soldaten Sprachrohr - sei es bei Dienst- und Einsatzbedingungen, aber auch bei den die Zeitsoldaten besonders interessierenden Fragen der Berufsförderung und des Übergangsmanagements von der Bundeswehr in den zivilen Bereich. Meissner machte dies an der Arbeit des GVPA mit seinen acht Ausschüssen deutlich. Dabei wird der GVPA im BMVg gehört und hat – auch in Zusammenwirken mit dem DBwV – beachtliche Erfolge erreicht. Dennoch bleibe noch einiges zu leisten, so im Zusammenhang mit der Stationierung Brigade 45 in Litauen, bei der SAZV oder der neuen Wehrform.  In der Diskussion kamen zahlreiche Vorschläge auf, mit denen die Zeitsoldaten ihre Sorgen und Verbesserungswünsche vorbrachten – sei es für ein „Ausscheiderseminar“ ähnlich wie bei Berufssoldaten, für die Unterkunftssituation an Standorten oder für Wertschätzung ihres Dienstes.

Workshops zu Veranstaltungen, Medienauftritt und Wahrnehmung der Printmedien des DBwV

Vor der eigentlichen Arbeit in den Workshops erläuterte Schreier aus seiner Sicht die Situation der Zeitsoldaten in der Bundeswehr und deren fehlenden ausreichenden Vertretung in den Gremien des DBwV. Mit dem Sonderbeauftragten SaZ und dem SaZ-Beauftragten kämpft der Landesverband Süddeutschland um eine deutlich bessere Unterstützung der Zeitsoldaten. In seinen Veranstaltungen sensibilisiert Schreier die Zeitsoldaten für ihre Themen, wie Rente, Versicherungen (Pflegepflicht-/Rechtschutz-/Diensthaftpflichtversicherung), Auslandseinsatz, oder Berufsförderung.  In den Workshops erarbeiteten die Teilnehmer ihre Vorschläge für eine bessere Kommunikation und Social-Media-Präsenz als auch für wünschenswerte Veranstaltungen wie SaZ-Tagungen an den Standorten.

Netzwerkarbeit und Job-Service des BFD

Im BAPersBw ist RDir Markus Krämer für die Arbeit des Berufsförderungsdienstes (BFD) zuständig. Der ehemalige Berufssoldat setzte sich bereits nach seiner aktiven Dienstzeit beim BundeswehrVerband für die Förderung der Zusammenarbeit „Bundeswehr und Wirtschaft“ in Kooperation mit dem BFD ein. Seine Erfahrungen bringt er in den Ausbau und die Digitalisierung der Informationsangebote in dem Netzwerk aus Arbeitgebern und BFD ein. Krämer stellte die diversen Veranstaltungs- und Leistungsangebote wie Vorträge, Stellenbörsen, Job-/Bildungsmessen, Soldatentage, Eingliederungs-/ Karriereseminare, Berufsorientierungspraktika für die Vorbereitung einer angemessenen Eingliederung in das zivile Erwerbsleben vor. Er räumte mit teilweise überzogenen Erwartungen der Soldaten z.B. zu den Verdienstmöglichkeiten beim zivilen Berufsstart auf, machte aber auch deutlich, dass die militärischen „Skills“ der Soldaten oder die Anerkennung von militärischen Qualifikationen für den zivilen Bereich deutlich verständlicher und besser für den zivilen Bereich übertragen werden müssen. Der Bildungspass der Bundeswehr sei dafür ein erster Ansatz. Erkennen mussten die Soldaten, dass der „Binnenarbeitsmarkt der Bundeswehr“ für Soldaten einen falschen Eindruck vermittelt. Soldaten müssen sich für zivile Stellen bei der Bundeswehr weiterhin über externe Ausschreibungen im Rahmen der Bestenauswahl dafür bewerben.

Eine gelungene, informative Veranstaltung mit der richtigen Themensetzung und einem guten Mix aus Vorträgen, Meinungsaustausch und eigenständiger Arbeit in Workshops, befanden einhellig die Teilnehmer. Tagungsleiter Schreier erinnerte zum Abschluss an die Eigenverantwortung der Zeitsoldaten, bat um einen weiteren Ausbau des Netzwerkes „SaZ-Ansprechpartner“ in den TruKa und ermahnte die Teilnehmer, ihre Forderungen über die TruKa als Anträge in die Landesversammlung im kommenden Jahr einzubringen.

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