Ein umfassendes Paket an Informationen wartete auf die SaZ. Foto:DBwV/Götze

07.10.2021
Peter Götze

SaZ melden sich zu Wort

Halle. Der DBwV-Landesverband Ost hat die Soldatinnen und Soldaten auf Zeit (SaZ) zur Zielgruppentagung nach Landsberg, unweit der Saalestadt Halle, eingeladen. Über 118.000 Zeitsoldaten dienen in der Bundeswehr und viele sind Mitglied im Deutschen BundeswehrVerband (DBwV), aus diesem Grund legt der Verband viel Wert auf den Meinungsaustausch.

Stabsfeldwebel Tino Nicolai, Bezirksvorsitzender von Sachsen-Anhalt, dem Bezirk 4 im Landesverband Ost, führte als Moderator durch die zweitägige Tagung.
Ein umfassendes Paket wartete auf die SaZ. Das Ziel war klar definiert, die Kameradinnen und Kameraden gerade auf ihre Zeit nach der Bundeswehr vorzubereiten. Deshalb erläuterte Jöran Miltsch von der DBwV-Abteilung Recht die besondere Situation am Ende der Dienstzeit und stellte auch dar, welche Ansprüche bei der Dienstzeitversorgung, bei der Eingliederung in das zivile Berufsleben und dem Reservedienst bestehen.


Regierungsdirektor Markus Krämer vom Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr ist zuständig für Kooperationen, Binnenarbeitsmarkt und Job-Service. Er berichtete über die aktuelle Zusammenarbeit der Bundeswehr mit der Wirtschaft und forderte auf, den Berufsförderungsdienst vor Ort zu nutzen. Die Sozialberaterin Regierungsamtsrätin Jasmin Wessel vom Sozialdienst der Bundeswehr aus Weißenfels informierte über die Betreuung der ausscheidenden Zeitsoldatinnen und Zeitsoldaten und welche Ansprüche diese haben. Sie ging auf die Sozialversicherung und die versorgungsrechtlichen Ansprüche bezüglich der Arbeitslosen-, Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung ein.

Sorgen und Wünsche
In Workshops konnten die Teilnehmer die Probleme, Sorgen, Nöte aus dem Truppenalltag und den Wunsch nach DBwV-Unterstützung zur Sprache bringen. In vier separaten Gruppen der Mannschaften, der Unteroffiziere, der SaZ 20+ und der Offiziere wurde diskutiert und Ergebnisse vorgestellt.
In der Arbeitsgruppe der Mannschaften kam laut Oberstabsgefreitem Pit Sondermann von der Unteroffizierschule des Heeres in Delitzsch zur Sprache, dass die Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr verbesserungswürdig sei, um das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung zur erhöhen. Als Beispiele nannte er, dass Vereidigungen in der Öffentlichkeit stattfinden sollten und nicht in den abge-schlossenen Kasernen. Auch die Vereinfachung der Trennungsgeldregelung sowie die mangelhafte persönliche Ausrüstung, Dienstpostenbezogene Ausbildung der Mannschaften ab SaZ 12+, eine verkürzte Ausbildung im Sinne der Zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung und die Angleichung der Kind-Krank-Tage an die zivile Regelung wurden thematisiert.


Hauptfeldwebel Martin Ostermann lenkte den Fokus auf die ausufernde Bürokratie und die schleppende Digitalisierung in der Bundeswehr. Einerseits gibt es die Automatisierung der Arbeitszeiterfassung und andererseits viel zu viel händische Nacharbeit mit vielen Inselsystemen. Es sollten Prüfklauseln für Dienstvorschriften hinsichtlich der Verwaltungsvereinfachung und des Digitalisierungspotentials eingeführt werden. Aufgrund des neuen Beurteilungssystems gibt es die Befürchtung, dass die „Ellenbogenmentalität“ zunimmt und wünscht sich das es eine Wiederherstellung des hierarchischen Dienstgradgefüges gibt.


Für die Gruppe der SaZ 20+ fasst Stabsfeldwebel Christian Wilde zusammen, das die Einführung eines zweiten Binnenmarktes der Bundeswehr speziell für SaZ 20+ geprüft werden sollte. So könnten diese als Truppenfachlehrer, Fahrlehrer, Weiter- und Ausbildung, und Poststellen als zivile Mitarbeiter weiterverwendet werden. Die Übergangsgebührnisse für Wiedereinsteller sollten dem realen Berufsleben angepasst, d.h. verlängert werden.


Oberleutnant Cornelius Klemmer ging auf das neue Beurteilungssystem ein und fordert das eine bes-sere Auswahl ermöglicht werden sollte, die eine Inflationierung beendet. Die Beschaffung mobiler taktischer Kommunikationsmittel ist nicht attraktiv und auch nicht leistungsgerecht. Es gibt kaum Einfluss auf Personalentscheidungen durch die Chefs bzw. Einheitsebene.


 „Durch die SaZ-Tagung des Verbandes ist man auf dem neuesten Stand zu den aktuellen Neuerungen und Regelungen“ fasste Oberstabsgefreiter Juliane Arnold zusammen und betonte das der Austausch mit den Kameraden eine Bereicherung ist. Das bestärkt den Landesverband den Austausch mit den Zeitsoldaten fortzusetzen.

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