Goslar: Deutlicher Zuwachs
Die alte Kaiserstadt Goslar war Tagungsort von Mandatsträgern aus dem Niedersachsen Süd
umfassenden Bezirks 5. Die Teilnehmer versammelten sich im dortigen Hotel und Tagungszentrum Hessenkopf, um sich unter Leitung von Oberstabsfeldwebel a.D. Martin Gebauer zwei Tage lang auf den neuesten Stand bringen zu lassen. Unter den vortragenden Gästen waren mit Oberstleutnant Andreas Brandes der Landesvorsitzende Nord sowie der Vorsitzende ERH im Bundesvorstand, Hauptmann a.D. (Stabshauptmann d.R.) Albrecht Kiesner.
Gebauer gab den Mandatsträgern bekannt, dass er nach Ende seiner zweiten Amtsperiode 2019 nicht mehr als Bezirksvorsitzender kandidieren werde. Der pensionierte Berufssoldat befindet sich damit im Einklang mit dem Vorsitzenden des Landesverbandes Nord, der aktive Soldaten in dieser wichtigen Funktion anstrebt. Ein guter Zeitpunkt für den Abschied, denn Gebauer wird seinem Nachfolger nach acht Jahren einen gut aufgestellten Bezirk übergeben können.
Brandes kritisierte in seinem Vortrag die Führungskultur und das Absicherungsdenken in den deutschen Streitkräften, darunter zu kurze Stehzeiten in Führungsverantwortung. Er sieht darin auch Gründe dafür, dass Mängel in der Bundeswehr nicht in der erforderlichen Zeit umfassend abgestellt werden. Der Landesvorsitzende Nord verwies in seinen Ausführungen unter anderem auf „die Katastrophe Infrastruktur“ und Fehlbestände vom Großgerät bis zur persönlichen Ausrüstung.
Der Stabsoffizier erneuerte vor den Mandatsträgern das Angebot des Landesvorstandes Nord, Kameradschaften und Truppe zu unterstützen. Dies geht von den Beteiligungsrechten für Aktive bis zu Vorträgen über Ehemalige und Hinterbliebene betreffende Themen. Zur Verbandspolitik stellte er fest: „Das Grundlagenpapier Schlagkräftige Bundeswehr 2025 des Verbandes weist mit den enthaltenen existenziellen Forderungen der Politik den Weg.“
„Auf dem Personalsektor geht es darum, den Beruf des Soldaten attraktiver zu machen“, führte Brandes weiter aus. Dabei beklagte er, dass die „Bestandskunden“, also die bereits in der Bundeswehr dienenden Frauen und Männer, „zu oft vergessen werden“. Weitere Kritikpunkte boten in diesem Zusammenhang die Bestimmungen für die Altersgrenzen der Berufssoldaten (BS): „Für die derzeitigen BS fordern wir Bestandsschutz und eine Stichtagsregelung.“
Im Bezirk 5 finden entsprechende Landestagungen nur einmal pro Jahr, dann aber über zwei Tage statt. Grund dafür sind die von den Mandatsträgern in den letzten Jahren geäußerten Wünsche. Für Gebauer als ihren Vorsitzenden stehen dabei die Teambildung sowie das Kennenlernen und Integrieren neugewählter Kameraden im Mittelpunkt. Diese Veranstaltungen, vor allem aber die gute Arbeit der hauptamtlichen Standortbeauftragten und die seiner Mandatsträger an der Basis haben in Niedersachsen Süd zu einem deutlichen Mitgliederwachs geführt.
In den letzten Jahren ist in Gebauers Verantwortungsbereich mit insgesamt sieben Standorten die Zahl der Kameradschaften auf 38 gestiegen. Davon sind 20 Truppenkameradschaften, zwölf Gruppierungen der Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen und sechs Standortkameradschaften. Der Bezirksvorsitzende hofft, Ende dieses Jahres in seinem Bereich dauerhaft die 10.000 Mitgliedermarke zu überschreiten.
Im Rahmen eines gemeinsamen Abends erhielt Stabsfeldwebel a.D. (Oberstabsfeldwebel d.R.) Dieter Habbe für seine Verdienste als Vorsitzender der Standort- und ERH-Kameradschaft Nienburg sowie seine Arbeit auf Landesebene und darüber hinaus die Verbandsplakette des Deutschen BundeswehrVerbandes. Die Verdienstmedaille des DBwV in Silber bekam mit Oberstabsfeldwebel a.D. Gerhard Kreutzkamp der ERH-Vorsitzende Holzminden/Stadtoldendorf für das Engagement in seiner Kameradschaft und am Standort Holzminden.
Die Verdienstmedaille in Bronze ging an folgende Kameradschaftsvorsitzende: Hauptmann a.D. Gerd Hillerns (Deister/Leine), Oberstabsfeldwebel a.D. Olaf Sebode (Braunschweig) und Hauptbootsmann Steffen Poppendieck (Hannover). Für zwei Jahrzehnte an der Spitze der ERH-Kameradschaft Deister/Leine wurde Hauptmann a.D. Dietrich Reuter mit dem Holzwappen des Landesverbandes Nord geehrt. Diese Auszeichnung bekamen auch Oberstabsfeldwebel a.D. Bernd Baumeister (Celle) und Stabsfeldwebel a.D. Klaus Dräger (Hildesheim).