Segelcrew auf den Spuren der Wikinger
Stockholm. Auch in diesem Jahr gingen wieder zwölf Mitglieder der Segelcrew des DBwV auf große Fahrt. Ziel war die Stockholmer Schärenlandschaft. Erneut planten und organisierten Oberstabsfeldwebel a.D. Uwe Schenkel und Stabsunteroffizier d.R. Michael Rusch als Leiter der Crew den Törn in den hohen Norden. Zu Beginn waren es acht Kameraden, die mit Schenkel und Rusch das Abenteuer antreten wollten. Die Planung erweckte innerhalb kürzester Zeit das Interesse weiterer Kameraden. So wurden aus ursprünglich zwei Schiffen mit acht Mann Besatzung nun drei mit zwölf Kameraden, also eine kleine Flottille.
Mit drei Autos plus Anhängern brachen die Segler in Glücksburg auf. Erstes Tagesziel war Jönköping in Schweden, ehe es am Folgetag weiter Richtung Stockholm zur Saltsjö-Pir-Marina ging. Hier wurden die drei Schiffe von den verantwortlichen, den Bootsführern Jörg Schulze, Gerd Steffen und Uwe Schenkel, übernommen. Nach dem Verstauen der Ausrüstung und des Proviants wurde sich mit der Technik der Schiffe vertraut gemacht. Gleichzeitig gab es durch die Bootsführer eine Sicherheitsunterweisung.
Anspruchsvolle Navigation
Am nächsten Morgen ging es direkt nach dem Frühstück auf zum ersten Tagestörn. Entlang der Skyline von Stockholm zur nordostwärts gelegenen Insel Grinda – eine Strecke von 18 Seemeilen. Schon bei diesem ersten Törn wurde jedem Segler klar, dass der Schwerpunkt nicht darin bestand, wer z.B. Vorfahrt oder Wegerecht hat. Nein, vielmehr stand die Frage im Vordergrund „wo bin ich?“ Die unzählige vielen kleinen Schären, hinter- und nebeneinander liegend, ließen dies oft nicht ganz einfach erscheinen. So musste der eigene Standort fleißig in den Seekarten mitgeplottet werden.
Der zweite Törn führte die Teilnehmer weiter in Richtung Nordosten über eine Entfernung von 20 Seemeilen zur Insel Ostholmen. Dort fanden die Kameraden einen wunderschönen, in die Landschaft eingebetteten Hafen vor. Der dritte Törn hatte einen der schönsten Häfen der Stockholm Schären zum Ziel, Sandhamn auf Sandön (22 Seemeilen). Auch dort konnten die Segler bei herrlichem Wetter die Schönheit der Schären hautnah erleben.
Wetter erfordert Planänderung
Die Wetterprognose für die kommenden Tage zwang dazu, den Plan etwas abzuändern. Da für den Freitag Starkwinde bis Stärke 8 vorhergesagt waren, war es besser, am Donnerstagabend fest im Zielhafen zurück zu sein. Somit war das Ziel des vierten Törns Saltsjöbaden (25 Seemeilen). Auch hier wartete eine herrliche und gepflegte Marina. Auf dem Weg dorthin hatte jede Besatzung so ihre Herausforderungen. Je nach Kurs hatten die einen nur noch knapp 50 Zentimeter Wasser unter dem Kiel und die anderen kaum noch Wind zum Segeln. Letztendlich schafften es alle drei am späten Nachmittag den Zielhafen Saltsjöbaden zu erreichen.
Zurück nach Stockholm
Der fünfte und somit letzte Törn führte noch einmal nach Stockholm. Eine Sightseeingtour mit den Schiffen durch die Häfen der Hauptstadt war für den letzten Segeltag das Highlight. Dann ging es auf den Rückweg zur Saltsjö-Pir-Marina. Am Freitag fuhren die Teilnehmer mit dem Bus nach Stockholm und erkundeten zu Fuß die Altstadt („Gamla stan“).
Am späten Nachmittag wurden dann die Schiffe zurückübergeben, um am Samstagmorgen die Heimreise antreten zu können. Die Reise führte nach Lund, einer der ältesten Städte Schwedens, wo noch einmal Quartier genommen wurde. Am Sonntagmorgen nach dem Frühstück ging es zurück zum ersten Ausgangsort Glücksburg. Alle Segler waren sich abschließend einig, dass dies ein „Mega-Abenteuer“ war. Für das kommende Jahr wird ein Törn auf Plattbodenschiffen im niederländischen IJsselmeer/Wattenmeer geplant.
Für die Leser zur Information: Die gesamte Reise wurde von den Teilnehmern selbst getragen, dem Deutschen BundeswehrVerband entstanden keinerlei Kosten.