Informationsveranstaltung in Dötlingen
Dötlingen. Zu einer zweitägigen Veranstaltung der Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen (ERH) kamen deren Kameradschaftsvertreter in Dötlingen zusammen. Schwerpunkt der Tagung war die Landesversammlung Nord in Travemünde. Als Referenten reisten der stellvertretende Landesvorsitzende Stabsfeldwebel a.D. Gerd Dombrowski sowie der ERH-Vorsitzende im Landesverband Nord und dessen Stellvertreter an. Hauptmann a.D. Michael Scholz und Stabsfeldwebel a.D. Hannes Dreier befassten sich insbesondere mit Anträgen zur Landesversammlung, während eine Mitarbeiterin des Unternehmens zur privaten Pflegeberatung „Compass“ vortrug.
Der stellvertretende Landesvorsitzende konzentrierte sich auf die vom 3. bis 5. Juni stattfindende Landesversammlung. Dabei ging er vor allem auf den Ablauf der Antragsversammlung, im Schwerpunkt auf das digitale Antragswesen, ein. Über die vorliegenden 269 Anträge wird in den zuständigen Ausschüssen beraten, deren Annahme oder Ablehnung obliegt dem Plenum. Weitere Tagesordnungspunkte im Maritim-Hotel werden die Berichte des Landes- bzw. des Bundesvorstandes, Versammlungen in den Bezirken sowie die Wahl der Delegierten zur nächsten Hauptversammlung sein.

Um das Thema Krankenversicherung ging es auch bei dieser Veranstaltung wieder. Die Gründe dafür lagen in den regelmäßig aufkommenden politischen Forderungen zur weitgehenden Abschaffung privater Krankenversicherungen im Rahmen einer Bürgerversicherung. „Das ist Augenwischerei“, stellte Scholz dazu fest, „denn ohne Privatpatienten hätten unter anderem Arztpraxen massive finanzielle Probleme.“ Diese Aussage wird durch eine wissenschaftliche Untersuchung von 2024 gestützt. Die kommt zu dem Ergebnis, dass bei der Eingliederung privat Versicherter in die gesetzliche Krankenversicherung dem deutschen Gesundheitssystem mehr als 12 Milliarden Euro jährlich entgehen würden (Quelle: WIP).
Über den Sachstand bei der Arbeitsgemeinschaft Versorgung und Beihilfe (AG V) berichtete Hannes Dreier. Er gab einen kurzen Überblick über deren Leitantrag, in dem es unter anderem um die Verbesserung und Änderung des Versorgungsausgleichs, die Alterssicherungssysteme und den Erhalt des Beihilfesystems des Bundes geht. Dazu kommen die verbesserte Absicherung der in Dienst und Einsatz körperlich geschädigten Soldatinnen und Soldaten: „Es gibt immer noch große Lücken bei der Verbesserung der Leistungen und der Anerkennung im Rahmen von Einsatzschädigungen (PTBS)“, so Dreier. „Darüber hinaus müssen die Verfahren bei Wehrdienstbeschädigungen vereinfacht und beschleunigt werden.“

Uwe Schenkel stellte sich den Teilnehmern als Kandidat für das Amt des stellvertretenden ERH-Vorsitzenden im Bundesvorstand des DBwV vor. Der pensionierte Oberstabsfeldwebel wird vom Landesvorstand Nord unterstützt. Er besitzt umfangreiche Erfahrungen durch seine Tätigkeit an der ERH-Spitze im Landesverband Nord und als Seminarleiter des DBwV-Bildungswerks. Dazu zählen detaillierte Fachkenntnisse auf relevanten Gebieten wie dem Versorgungsrecht und der
Beihilfe. Eine Entscheidung über die Besetzung der Funktion treffen die Delegierten der Hauptversammlung im November dieses Jahres in Berlin. Im Rahmen der Dötlinger Veranstaltung wurde darüber hinaus Stabsfeldwebel Dirk Jersch, Vorsitzender der ERH-Kameradschaft Lüneburg, mit der Verdienstnadel in Bronze ausgezeichnet.