Sportkameradin: Korvettenkapitän Anke Mies ist ambitionierte Läuferin. Foto: Privat

Sportkameradin: Korvettenkapitän Anke Mies ist ambitionierte Läuferin. Foto: Privat

05.08.2020
Amina Vieth

Premiere: „Laufteam Bundeswehr und Reservisten“ organisiert ersten Spendenlauf

Berlin. Während der Corona-Pandemie war eines immer möglich: Laufen - ein Team-, aber auch Solo-Sport. Da es in der Gemeinschaft aber doch schöner ist, haben sich ambitionierte Läufer aus Bundeswehr und Reserve zusammengeschlossen und ein Team gegründet – wenn auch vorerst nur virtuell. Sie nehmen an karitativen Laufevents teil und sammeln so Spenden für wohltätige Zwecke. Nur mitlaufen reicht den Frauen und Männern aber nicht. Deswegen organisiert das „Laufteam Bundeswehr und Reservisten“ jetzt seinen ersten eigenen Spendenlauf. Vom 24. bis 31. Oktober können sich alle Laufbegeisterten daran beteiligen.

Die Hälfte des Erlöses soll an die Soldaten und Veteranen Stiftung (SVS) gespendet werden, berichtet Korvettenkapitän Anke Mies vom Organisationsteam. „Das ist eine tolle Aktion. Ich freue mich sehr über dieses Engagement und werde natürlich auch selbst mitlaufen“, betont Fregattenkapitän Marco Thiele, Vorsitzender Marine im Bundesvorstand des DBwV und stellvertretender Vorsitzender der SVS.

Angefangen habe alles mit der Facebook-Gruppe „Bundeswehr und Reservisten“, berichtet Mies. Oberstleutnant d.R. Oliver  Christian Muhs habe darin zur Teilnahme an einem Charity-Lauf aufgerufen, für den Mies eh schon angemeldet gewesen sei. Mit rund 40 Teilnehmern sei man angetreten – wegen Covid-19 sei natürlich jeder für sich gelaufen. „Wir haben uns auch gleich für weitere Läufe verabredet, immer mit Blick auf Veranstaltungen für wohltätige Zwecke – wenn möglich, auch mit einem Bezug zur Bundeswehr.“

Schnell habe man eine eigene Gruppe in dem sozialen Netzwerk gegründet, in der man sich austauscht und organisiert. „Weit über 300 Mitglieder sind es bereits“, berichtet Mies. Es folgten eine Homepage und Kanäle in den sozialen Netzwerken. „Wir haben das Thema immer weiter in die Breite getragen, Mitstreiter gesucht und das Team vergrößert. Wir kamen dann schnell auf die Idee, selbst einen Lauf für den guten Zweck zu organisieren“, berichtet die ambitionierte Sportlerin.

Gemeinsam mit Muhs, der selbst Reservist ist, ist die Verbindung zwischen Bundeswehr und Reserve bereits gegeben. Der Lauf soll aber für alle Interessierten offen sein. „Wir möchten damit alle Angehörigen der Bundeswehr ansprechen, aber auch die Familien und zivile Laufbegeisterte, die sich für einen guten Zweck engagieren möchten. So wollen wir auch das Band zwischen Bundeswehr und Gesellschaft stärken“, erläutert Mies. Als Schirmherr wurde Bundestagsabgeordneter und stellvertretender Präsident des Reserveristendverbands Pascal Kober (FDP) gewonnen.

Mies ist bereits seit 2003 Soldatin, war unter anderem U-Jagdoffizier auf einer Fregatte, dabei 2009 am Atalanta-Einsatz am Horn von Afrika beteiligt und  2010 Teil eines Nato-Einsatzverbandes, bei dem  der Weg über den Atlantik bis nach Kanada führte. Anschließend war Mies Segeloffizier auf der Gorch Fock und erlebte während dieser Zeit ihr persönliches Highlight - die Umsegelung von Kap Horn in 2011.

Und so kann jeder mitmachen: Den Startpunkt sucht sich jeder Teilnehmer selbst aus. Natürlich findet die Veranstaltung nicht auf einem Sportplatz statt, sondern jeder läuft für sich allein – und dennoch gemeinsam für den guten Zweck. Es können Distanzen von 5, 10 und 15 Kilometern, ein Halbmarathon oder Marathon gelaufen werden. Damit die ganze Familie mitmachen kann, gibt es auch einen Kinderlauf über einen Kilometer. „Um an diesem virtuellen Lauf teilnehmen zu können, braucht man eine Sportuhr/Smartwatch mit GPS oder eine Lauf-App auf dem Smartphone, mit der der eigene Lauf aufgenommen wird. Nach dem absolvierten Lauf kann das Ergebnis online eingetragen und den Veranstaltern mitgeteilt werden. Sobald das Zeitfenster für den Spendenlauf abgelaufen ist, werden alle Ergebnisse veröffentlicht.“ Jeder, der den Lauf beendet hat, kann sich zudem eine Urkunde herunterladen.

Die Organisatoren hoffen auf mehrere Hundert Teilnehmer. Die Anmeldung erfolgt über die Homepage und ist bereits freigeschaltet. Und wenn alles gut läuft, hoffen Mies und Muhs darauf, den Charity-Lauf im kommenden Jahr als Präsenzveranstaltung durchführen zu können. Spätestens dann würden sich die Organisatoren auch mal live treffen.

Bisher kennen sie sich nur über Messenger und Videocalls. „Aber es klappt einfach super, wir verstehen uns gut. Ich freue mich darauf, wenn wir uns auch mal im echten Leben treffen können“, betont Mies. Bis dahin arbeitet sie weiter an Bestzeiten für ihre Laufleistung und fiebert dem Startschuss für den ersten Spendenlauf Bundeswehr und Reserve am 24. Oktober entgegen.

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