„Wir müssen noch mehr in die Truppe hineinhören“
Seine Wahl zum Vorsitzenden der Unionsfraktion im Bundestag war eine Überraschung. Und gleich mit einem seiner ersten Termine wollte er ein „politisches Signal“ setzen: Ralph Brinkhaus besuchte die Fläming-Kaserne in Brück. Die innere und äußere Sicherheit des Landes werde er in den nächsten drei Jahren zu einem Schwerpunkt der Fraktionsarbeit machen, sagte der CDU-Politiker. Grund genug für die Redaktion, ihn zum Kurzinterview zu bitten.
Warum war es Ihnen ein besonderes Anliegen, einen Ihrer ersten Besuche in der neuen Funktion als Unions-Fraktionsvorsitzender bei der Bundeswehr zu machen?
Brinkhaus: Mit meinem Besuch auf dem Truppenübungsplatz Lehnin wollte ich meine Wertschätzung für die Bundeswehr zum Ausdruck bringen. Es war mein erster Termin als Fraktionsvorsitzender außerhalb von Berlin. Die Soldatinnen und Soldaten, aber auch die Zivilbeschäftigten leisten einen unschätzbaren Dienst für die Allgemeinheit.
Dieser Dienst muss von der Gesellschaft mehr gewürdigt werden. Zudem ist die Bundeswehr eine Parlamentsarmee. Deshalb haben wir als Abgeordnete die Pflicht, uns um „unsere“ Armee intensiv zu kümmern. Wir schicken die Soldatinnen und Soldaten schließlich in lebensgefährliche Auslandseinsätze. Wir müssen als Parlamentarier noch mehr in die Truppe hineinhören. Wir müssen das gegenseitige Vertrauen von Politik und Truppe stärken.
Welche Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrem Wehrdienst?
Brinkhaus: Meinen Wehrdienst habe ich kurz nach der Wiedervereinigung bei den Panzerjägern in Augustdorf absolviert. Diese zwölf Monate waren eine lehrreiche Zeit. Ich habe gelernt, mit vielen unterschiedlichen Menschen zurechtzukommen. Dabei habe ich auch erlebt, was Kameradschaft bedeutet.
Als Fraktionsvorsitzender arbeiten Sie auch mit dem DBwV als der Interessenvertretung aller Bundeswehrangehörigen zusammen. Welche Erwartungen haben Sie dazu?
Brinkhaus: Die Bundeswehr liegt mir besonders am Herzen. Unsere Verteidigungspolitiker mit Johann David Wadephul und Henning Otte an der Spitze, aber auch sehr viele anderen Abgeordnete machen sich schon seit Langem für die Bundeswehr stark. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion schätzt den Bundeswehrverband auch sehr, denn er ist wirklich das Sprachrohr der Soldaten in der Politik.
Ich kann übrigens gut verstehen, dass der Verband darauf pocht, die Zusagen aus dem Koalitionsvertrag für die Bundeswehr einzuhalten. Darauf bestehen auch die CDU/CSU-Bundestagsfraktion und die Verteidigungsministerin. Der Koalitionspartner ist hier mitunter schwierig. Aber wir von der Union werden die vereinbarten Ziele mit Nachdruck verfolgen. Darauf können Sie sich verlassen.