Neue und zugleich bewährte Spitze im Norden: Andreas Brandes und Gerd Dombrowski
Damp. „Sie glauben doch nicht allen Ernstes, dass ich nach 16 Jahren im Landesvorstand Nord von heute auf morgen aufhöre!“ Oberstleutnant Andreas Brandes gab sich am zweiten Tag der Landesversammlung Nord gewohnt kämpferisch. Er trat erneut zur Wahl für das Amt des Landesvorsitzenden an, obwohl er 2021 aus dem aktiven Dienst ausscheiden wird. Brandes warb um Verständnis für seine Entscheidung, das Mandat im Rahmen der Landesversammlung 2021 übergeben zu wollen. So könne sich der künftige Landesvorsitzende zwei Jahre lang im Amt beweisen. Die Delegierten unterstützten diese Herangehensweise mit 97 Prozent der Stimmen für eine weitere Amtszeit von Andreas Brandes.
Unterstützung erhält dieser durch Gerd Dombrowski, den neuen stellvertretenden Landesvorsitzenden im Norden. 95 Prozent der Delegierten stimmten für den Stabsfeldwebel, der das Amt bereits kommissarisch übernommen hatte. Drittes Mitglied und neues Gesicht im Landesvorstand ist Ferdinand Hansen, der mit 96 Prozent der Stimmen zum Beisitzer Zivile Beschäftigte gewählt wurde. Die Wahlen für die Vorstände Ehemalige und die Vorsitzenden der sechs Bezirke werden am Abend bekannt gegeben.
Zuvor hatte Oberstleutnant Brandes Rechenschaft für die vergangene Amtszeit abgelegt. Er berichtete von der selbst auferlegten Auflage im Landesvorstand Nord, das Gremium nur mit aktiven Soldaten zu besetzen, um immer nah an der Basis zu sein. Darüber hinaus stellte Brandes die Vorreiterrolle seines Landesverbands heraus. So sei der Norden seit Oktober 2018 der mitgliederstärkste Landesverband und habe mit Stabsunteroffizier Ute Lindemann die erste weibliche Standortbeauftragte des Verbands in seinen Reihen. Für die kommende Amtszeit stehen für Brandes die Verstetigung des Erreichten, die Integration der „Neuen“ im Vorstand und die Regeneration der Standortbeauftragten - die „Operation Jungbrunnen“ - im Vordergrund.
Im Bericht des Bundesvorstands gab Oberstleutnant André Wüstner einen Überblick über die Schwerpunkte der politischen Arbeit der vergangenen Monate, in deren Mittelpunkt insbesondere neue Gesetzesvorhaben sowie die Themenbereiche Beihilfe, Zurruhesetzung und Trendwenden standen und weiterhin stehen. Zudem gab er einen Überblick über die aktuelle sicherheitspolitische Lage in Europa und der Welt.
Mit Bezug auf das Motto der Landesversammlung „Der Norden steht zusammen“ betonte Wüstner, dass Gemeinschaft, Solidarität und Zusammenhalt elementar seien, im Landesverband genauso wie in Deutschland und Europa. Auch auf die Schlagworte Vertrauen und Glaubwürdigkeit ging der Bundesvorsitzende ein: So sei es vorzuziehen, transparent zu bleiben, statt, wie aktuell geschehen, den Bericht zur materiellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr als geheim einzustufen. Denn: „Der beste Schutz für unsere Soldaten ist eine angemessene Ausstattung, keine Einstufung eines Berichts als geheim.“ Beim Landesverband Nord bedankte sich Wüstner für die Unterstützung beim Netzwerken und in der politischen Arbeit.
Am dritten und letzten Tag der Landesversammlung werden die aktuellen Gesetzesvorhaben ausführlich thematisiert werden, bevor die Veranstaltung mit den Ehrungen und dem Schlusswort des Landesvorsitzenden Andreas Brandes endet.