Kabinett beschließt Verlängerung des Einsatzes im Mittelmeer
Berlin. Das Kabinett hat eine Verlängerung des Bundeswehr-Einsatzes im Rahmen der EU-Mission "Sophia" im Mittelmeer beschlossen. Neben dem Kampf gegen Schleuser und Waffenschmuggler vor der libyschen Küste bilden deutsche Soldaten auch die libysche Küstenwache aus.
An der Mission sollen sich nach dem Beschluss vom Mittwoch auch in den nächsten zwölf Monaten bis zu 950 Bundeswehr-Soldaten beteiligen können - derzeit sind rund 90 im Einsatz. Die deutsche Marine ist mit dem Tender "Rhein" an "Sophia" beteiligt. Der Bundestag muss der Verlängerung zustimmen, was aber als sicher gilt.
Die EU-Mission wurde im Juni 2015 gestartet und ist in erster Linie gegen Schleuserkriminalität gerichtet. Durch das Seegebiet zwischen Libyen und Italien führt eine der derzeit wichtigsten Flüchtlingsrouten nach Europa. Die deutschen Soldaten haben seit Mai 2015 mehr als 20.000 Menschen im Mittelmeer gerettet.
Auch die internationale Unifil-Mission zur Überwachung der libanesischen Küste soll nach dem Willen des Kabinetts verlängert werden. An der Mission zur Unterbindung des Waffenschmuggels durch die Hisbollah-Miliz sollen sich bis zu 300 deutsche Marine-Soldaten beteiligen. Derzeit sind dort 122 Soldaten im Einsatz.