Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hans-Peter Bartels, sprach von einer Stressphase, die die Bundeswehr gerade durchmache Foto: Deutscher Bundestag/Urban

Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hans-Peter Bartels, sprach von einer Stressphase, die die Bundeswehr gerade durchmache Foto: Deutscher Bundestag/Urban

15.06.2018
jm

Jahresempfang des Wehrbeauftragten in der Botschaft Frankreichs

Er gehört zu DEN Pflichtterminen für die sicherheitspolitische Community in Berlin: Der alljährliche Empfang des Wehrbeauftragten. Dieses Mal hatte Hans-Peter Bartels die Spitzen von Bundeswehr und Politik in die Französische Botschaft eingeladen. Der spektakuläre Bau am Pariser Platz war nicht nur echter Hingucker, sondern vor allem ein gut gewähltes Symbol für den Zusammenhalt der Europäer.

In einer zunehmend ungemütlicher werdenden Welt sei es ein echtes Pfund, wenn man beste Freunde habe, sagte Bartels in seiner Begrüßungsrede: „Das sind unsere französischen Freunde!“ Bartels, der neben einer Abordnung des Wachbataillons auch Soldaten aus dem Stab der deutsch-französischen Brigade eingeladen hatte, dankte den Soldaten für ihren Dienst und nannte stellvertretend die Sanität, die rund um die Uhr auf dem Sprung sei, wenn es hart auf hart komme.

Mit Blick auf die Truppe stellte der Wehrbeauftragte fest, die Bundeswehr erlebe eine beispiellose Stressphase. Bei der Beseitigung der Defizite dürfe jetzt nicht gekleckert werden: „Jetzt muss geklotzt werden!“ Für die Zukunft sei es nun wesentlich, die guten Prinzipen der Bundeswehr von der Inneren Führung bis zu Petitionsrecht beim Wehrbeauftragten nach Europa zu bringen. Sein Appell: „Mettons-nous en marche!“

Die europäische Zusammenhalt und die deutsch-französische Freundschaft waren auch die Kernpunkte der Reden von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und der französischen Botschafterin, Anne Marie Descôtes. Von der Leyen betonte, beide Länder seien der „europäische Motor“ und stünden für gemeinsame Werte.“

Botschafterin Descôtes sagte, man  stehe in der Verantwortung, ein „Europa der Verteidigung“ zu entwickeln. Gute Beispiele dafür seien etwa die Initiative PESCO (Permanent Structured Cooperation) und die Schaffung der gemeinsamen deutsch-französischen Lufttransportstaffel.

Die Gastrednerin des Abends, die französische Abgeordnete Sabine Thillaye, sagte, man verfolge in Frankreich die deutsche Haushaltsdebatte mit großem Interesse. „Sehr positiv“ werde aufgenommen, was Kanzlerin Angela Merkel zum 1,5-Prozent-Ziel gesagt habe. Unter großem Beifall räumte Thillaye mit dem Gerücht auf, Europa fürchte ein starkes Deutschland: „Lassen Sie mich ganz klar sein: Das ist nicht der Fall! Ein starkes Deutschland ist im Interesse Europas.“

Der Deutsche BundeswehrVerband war beim Jahresempfang vertreten durch den Bundesvorsitzenden Oberstleutnant André Wüstner und zahlreiche Bundesvorstandsmitglieder. Sie alle waren gesuchte Gesprächspartner für alle Fragen. Wie man den DBwV eben kennt: Mitten drin, überall…

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