Zahlreiche Soldaten stehen am 11.11.2015 bei einem Großen Zapfenstreich vor dem Reichstagsgebäude in Berlin. Die Bundeswehr begeht den Vorabend des 60. Jahrestages ihrer Gründung mit dieser höchsten Form der militärischen Ehrenbezeugung. Am 12. November 1955 erhielten die ersten 101 Soldaten ihre Ernennungsurkunde. Foto: Rainer Jensen/dpa

Zahlreiche Soldaten stehen am 11.11.2015 bei einem Großen Zapfenstreich vor dem Reichstagsgebäude in Berlin. Die Bundeswehr begeht den Vorabend des 60. Jahrestages ihrer Gründung mit dieser höchsten Form der militärischen Ehrenbezeugung. Am 12. November 1955 erhielten die ersten 101 Soldaten ihre Ernennungsurkunde. Foto: Rainer Jensen/dpa

24.11.2015

Frieden zum Ziel

Der Volkstrauertag ist immer ein trüber, trauriger Tag. Der diesjährige noch mehr als sonst: Er erhielt durch die kurz zuvor verübten Anschläge in Paris eine besondere Schwere und Bedeutung. Das Innehalten an diesem Tag korrespondiert mit der Besonnenheit der Bundesregierung nach den Angriffen auf unsere französischen Freunde. Dass bei manchen Politikern dennoch ein hoher Grad an Nervosität besteht, lässt sich an den Schnellschuss-Ideen zum Einsatz der Bundeswehr im Innern ablesen. Trotz des hohen Drucks auf die Politik, die Menschen in unserem Land vor allen Gefahren zu schützen, sind alle denkbaren Maßnahmen dennoch wohlüberlegt abzuwägen.

Deutschland hat den 60. Geburtstag unserer Bundeswehr feierlich begangen. Der BundeswehrVerband wird im kommenden Jahr ebenfalls sein 60-jähriges Bestehen feiern. Ich wünsche mir zu diesem Geburtstag eine Sicherheitspolitik, die unserer Gesellschaft und damit auch unseren Streitkräften endlich eine über konsensorientierte Provisorien hinausgehende strategische Ausrichtung schenkt.

Erst klar definierte nationale Interessen und dementsprechend unmissverständlich umrissene Aufgaben für die Bundeswehr schaffen die Voraussetzung dafür, diese passend und ausreichend mit Personal und Material auszustatten. Nur durch klare Abgrenzungen kann ausgeschlossen werden, dass die Bundeswehr als Büttel für alles herhalten und am Ende zwangsweise ausbluten muss. Ein kluger Leitartikler der FAZ sprach jüngst von einer „ausgebuchten“ Bundeswehr. Wir alle wissen, dass sie vielmehr überbucht ist. Hoffentlich wird der laufende Weißbuchprozess die überfällige sicherheitspolitische Standortbestimmung und entsprechende Ableitungen für die Zukunft der Bundeswehr ermöglichen.

Der Bundesvorstand des BundeswehrVerbands hat Halbzeit. Vor zwei Jahren wählte die Hauptversammlung den amtierenden Vorstand und bestimmte die verbandspolitischen Handlungsfelder und Ziele. Inzwischen haben wir als Verband sehr viel erreicht. Unsere Erfolge sind das Ergebnis eines ehrenamtlichen Einsatzes im DBwV, der seinesgleichen sucht und sich – auch das müssen wir uns selbstkritisch eingestehen – bei vielen Mandatsträgern aller Ebenen oft jenseits der Grenze des eigentlich Leist- und Zumutbaren bewegt.

Das ist nicht gut, aber eben auch Nachweis für die große Motivation, von der die Arbeit des BundeswehrVerbands in den Kameradschaften über die Bezirke bis in den Bundesvorstand geprägt ist. Diese ist Fundament für die Anerkennung, die wir unter den Menschen der Bundeswehr, aber auch in Politik und Gesellschaft genießen. Wir gelten als kompetent, immer konstruktiv-kritisch sowie verantwortungsvoll und ernten so einen hohen Grad an Glaubwürdigkeit – und diese ist die Währung erfolgreicher Interessenvertretung. Für all das danke ich sehr herzlich den Tausenden Ehrenamtlichen in unserem Verband und den hauptamtlichen Mitarbeitern, die diese bei ihrer Arbeit unterstützen.

Es gibt wenig Anlass zur Hoffnung, dass die politische Dynamik, die unser Land sowie unseren Kontinent und damit auch die Bundeswehr und uns als Verband fest im Griff hat, im kommenden Jahr an Brisanz und Geschwindigkeit abnimmt – im Gegenteil. Der BundeswehrVerband wird weiterhin seinen Beitrag leisten, um den Herausforderungen der Zeit gerecht zu werden.

Den unruhigen Zeiten zum Trotze wünsche ich Ihnen eine möglichst besinnliche Adventszeit. Unseren Kameraden und Kollegen in der Bundeswehr im Einsatz oder in der Heimat sowie allen anderen, die in den vorweihnachtlichen Tagen ihre Pflicht für unser Land erfüllen, gilt der besondere Gruß des Bundesvorstandes des DBwV.

Mit Rat und Hilfe stets an Ihrer Seite!

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