Festakt zum Abschluss: Eine erfolgreiche Landesversammlung geht zu Ende
Letzte Runde der Landesversammlung West im hessischen Willingen: Ein Festakt bildete den würdigen Abschluss für die in allen Belangen gelungene Veranstaltung.
Willingen. Der wichtigste Teil der Landesversammlung West, die Wahl eines neuen Landesvorstandes, war am Vortag erfolgreich abgeschlossen worden – das Team um den alten und neuen Landesvorsitzenden Oberstleutnant Lutz Meier, das die Geschicke des größten Landesverbandes im Deutschen BundeswehrVerband in den kommenden vier Jahren leiten wird, hat von den mehr als 230 Delegierten ein klares Mandat erhalten.
Am Morgen des letzten Tages der Landesversammlung wurden die Delegierten nochmal mit frischen Verbandsinformationen aus dem Bundesvorstand versorgt: Die Vertreter der TSK- und Organisationsbereiche und der ERH waren dafür nach Willingen ins Sauerland gekommen.
Krönender Abschluss der Veranstaltung: Ein großer Festakt mit vielen Gästen, musikalisch untermalt vom Heeresmusikkorps Koblenz. Der stellvertretende Landesvorsitzende, Stabsfeldwebel Volker Keil, begrüßte unter anderem Vertreter der vier Landesregierungen im Landesverband West, den stellvertretenden Generalinspekteur, Generalleutnant Markus Laubenthal, sowie den Festredner des Tages, Generalleutnant Martin Schelleis, Inspekteur der Streitkräftebasis. Unter den Gästen: Viele Mitglieder des Bundesvorstandes, unter ihnen auch der erste Stellvertreter des Bundesvorsitzenden, Stabsfeldwebel Thomas Schwappacher.
"Gewicht in der Politik"
Generalleutnant Schelleis betonte die wichtige Rolle, die der Deutsche BundeswehrVerband spielt. „Ich kann Ihnen versichern: Die Policy des BundeswehrVerbandes hat Gewicht in der Politik“, sagte Schelleis. Insbesondere die Vielfalt der Themen, die vom DBwV bewegt werden, lobte der Inspekteur der Streitkräftebasis.
Schelleis ging in seiner Rede auch auf den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine ein. Er selbst habe sich ein Bild von der Ausbildungsunterstützung machen können, die Deutschland für die ukrainischen Streitkräfte leistet. Ja, es gebe dadurch personelle und materielle Einschränkungen in der Bundeswehr. „Aber was ist das im Vergleich zur Opferbereitschaft und zur Tapferkeit dieser Menschen, die ihre Heimat verteidigen?“ Doch es ginge nicht nur um die Verteidigung der Ukraine, sondern der gesamten Sicherheitsordnung in Europa, die schon seit Jahrzehnten bestehe. Daher sei es so wichtig, das angegriffene Land weiter zu unterstützen.
Generalleutnant Schelleis wies darauf hin, dass aktuell mehr als 25.000 Soldatinnen und Soldaten in Bereitschaft, Einsätzen und einsatzgleichen Verpflichtungen gebunden seien. Und mit dem neuen NATO Force Model würden es ab 2025 sogar noch mehr werden.
Eine verlässliche Größe
Der Vertreter des Landes Nordrhein-Westfalen, der Amtschef der Staatskanzlei und Staatssekretär, Dr. Bernd Schulte (CDU), bezeichnete den DBwV und den Landesverband West als eine verlässliche Größe für die Soldatinnen und Soldaten. Ohne den Verband wären viele Verbesserungen für den Dienst der Menschen in der Bundeswehr nicht erreicht worden, sagte Dr. Schulte, der auch auf den brutalen Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und auf die vielen Opfer, die der Überfall auch in der Zivilbevölkerung gefordert hat, verwies. Es sei richtig und wichtig von Bundeskanzler Olaf Scholz gewesen, die Zeitenwende auszurufen. Jedoch müssten den Worten nun auch Taten folgen. Der Staatssekretär forderte: „Wir brauchen wir eine materiell und personell bestens ausgerüstete Bundeswehr.“
Für das Bundesland Hessen sprach Staatssekretär Stefan Sauer (CDU): „Der DBwV ist ein starker Verband und der Landesverband West mit seinem 57.000 Mitgliedern ein starker Bestandteil“. Sauer betonte: „Die Bundeswehr hat einen festen Platz in Hessen.“ Sicherheit würde von vielen Menschen in der Bevölkerung als Selbstverständlichkeit verstanden, sagte Sauer. Dem sei aber nicht so. „Wenn Sie Dienst leisten, dann ist das nicht vergleichbar mit anderen Jobs“, sagte der Staatssekretär und verwies auf die Besonderheiten des Soldatenberufs.
Ein wertvoller Partner
Christian Seel (CDU), Referatsleiter im saarländischen Ministerium für Inneres, Bauen und Sport, überbrachte die Grüße seiner Landesregierung und wünschte dem alten und neuen Landesvorstand West alles Gute für das weitere Wirken im Sinne der Mitglieder. Auch Seel hob die Rolle der Bundeswehr im Saarland hervor. Insbesondere bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie habe sich die Bundeswehr als wertvoller Partner gezeigt.
Ein Grußwort für Rheinland-Pfalz sprach Eric Schaefer, Leiter Abteilung Brand- und Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Streitkräfte im Ministerium des Innern und für Sport. Schaefer dankte der Bundeswehr für die Hilfe, die sie während der verheerenden Flutkatastrophe im Sommer 2021 geleistet hat. Auch aufgrund dieser Erfahrungen forderte Schaefer eine Stärkung des zivilen Katastrophenschutzes.
Der DBwV hilft
Das Schlusswort hatte der Landesvorsitzende, Oberstleutnant Lutz Meier, der wie seine Vorredner auf die aktuell größten sicherheitspolitischen Herausforderungen einging. „Aus unserer Sicht begann die Zeitenwende nicht erst mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar vergangenen Jahres, sondern bereits 2014 mit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim.“ Auf die Defizite bei der eigenen Verteidigungsbereitschaft, bei Material und Nachwuchsgewinnung habe der Verband immer wieder hingewiesen. „Diese Zeit hätte man besser nutzen können“, stellte Oberstleutnant Meier fest.
Der Verteidigungsminister stehe nun vor einer enorm schwierigen Aufgabe. Oberstleutnant Meier sieht dabei aber nicht nur den Minister, sondern die gesamte Politik in der Verantwortung. Der Landesvorsitzende versprach aber: Der Deutsche BundeswehrVerband werde bei der Bewältigung der vielen Probleme helfen – wie man es seit Jahrzehnten von der Interessenvertretung der Menschen der Bundeswehr gewohnt ist.